XXXXI

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Meine Mutter hatte früher immer gesagt, dass jede Entscheidung und jede Tat in unserem Leben das Ergebnis eines Kampfes ist. Ein Kampf der in unserem Kopf stattfindet. Das Abwegen von gut und schlecht, Pro und Contra, richtig und falsch. Bevor wir etwas tun, würde unser Kopf alle Möglichkeiten wie unsere Tat enden könnte abwägen. 

Genau das geschah gerade bei mir. Es schien als würde Cyrian in Zeitlupe auf mich zu gerannt kommen. 

Er würde sterben. Er und seine Wölfe, wenn ich nicht schleunigst etwas unternahm. Doch was? Letztendlich war ich nur ein Mensch. Wie konnte ich all dem ein Ende bereiten? Was war richtig, was war falsch? 

Menschen gegen Wölfe. 

Ein Kampf der unsere Generation prägte und viele vor uns. 

Sollte es für immer so bleiben? Ein nie endender Teufelskreis aus Krieg und tot? Weil keiner der Parteien bereit war zu vergeben? Den ersten Schritt zu machen um zusammen, seit an seit zu leben? 

Waren wir den wirklich so verschieden, dass eine Koexistenz unmöglich wäre? 

Als Kind war ich bei den Menschen aufgewachsen, dann bei den Wölfen. 

Dank Cyrian hatte ich die guten Seiten der Wölfe kennengelernt und nun hier bei meinem Bruder die schlechten Seiten der Menschen. 

Niemand von uns war gut und niemand von und war schlecht. Waren wir uns nicht eigentlich recht ähnlich? Versuchten wir nicht alle zu überleben und unsere Familie, unser Volk zu beschützen? 

Wärme und ein bekannter Duft rissen mich aus meinen Gedanken. Cyrian war bei mir angekommen und hatte sich mit einem Satz auf mich geworfen. Schützend drückte mich der stämmige Wolf zu Boden, ohne sein ganzes Gewicht auf mich zu legen. 

Für einen Moment sah ich nichts außer silbernes Fell. Doch obwohl Cyrian mich so gut abschottete, konnte ich noch genug hören. 

Zuerst konnte ich die eigenartigen Geräusche nicht einordnen, bis mir klar wurde, dass es die Wölfe waren die diese wunderlichen Töne von sich gaben. 

Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper als ich erkannte das es Schreie voller Schmerz waren. Die Schreie sterbender Wölfe. 

Dann nach kurzer Zeit mischten sich auch menschliche Schreie unter die Geräuschkulisse. Am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten, doch durch Cyrian klemmten meine Arme fest an meinem Körper. 

Cyrian schien nicht verletzt zu werden. Vermutlich hatten sich die Wölfe seines Rudels um ihn gescharrt um ihren Alpha mit ihrem Leben zu schützen. 

Ein vibrieren des Wolfes über mir kündigte sein Knurren schon an bevor es über die Wiese hallte. 

Verzweifelt begann ich mich unter Cyrian zu winden. Ich würde nicht riskieren, dass er länger schutzlos auf der Wiese lag nur um mich zu beschützen. Wir mussten hier weg. 

Tatsächlich erhob sich Cyrian und gab mir damit wieder Platz zu atmen. Erst einige Sekunden später wurde mir klar, dass er nicht freiwillig aufgestanden war. Ein anderer Wolf hatte ihn angegriffen und somit von mir hinunter gerollt. 

Schwankend richtete ich mich auf. In der wenige Zeit die vergangen war hatte sich der Schauplatz völlig verändert. Von der Wiese war nicht mehr viel übrig und viele Stellen brannten. Die Menschen schossen mir brennenden Pfeilen auf die Wölfe, in der Hoffnung ihr Fell in Brand zusetzen. 

Alle Leute des Dorfes sowie alle Wölfen schienen sich zum großen Finale auf dieser Wiese gesammelt zu haben. 

Automatisch scannte ich die Umgebung nach bekannten Gesichtern. Eine Schönheit mit schwarzem Haar erkannte ich als erstes. Mytic, eine der Anführerinnen wehrte sich überraschend effektiv mit langen Speeren gegen einen rostbraunen Wolf. 

Fight, Love or DieWhere stories live. Discover now