Kapitel 1

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Kapitel 1

Heute war es so weit. Heute würde ich Niall James Horan für zwei Wochen in ein Ferienlager für Jugendliche gehen. Männliche Jugendliche, wohlbemerkt. Und das obwohl ich viel lieber faul irgendwo am Strand liegen würde als mit sieben Jugendlichen in meinem Alter irgendwo am Arsch der Welt festzuhängen.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

Wie kam ich bloß auf die blöde Idee das so ein Jugendurlaub mir wildfremden Leuten Spaß machen könnte?

Warum hatte ich bloß auf meinen großen Bruder Greg gehört und mich angemeldet?

Lustlos stopfte ich weiter verschiedene Klamotten in meine Tasche. Von kurzen über langen Sachen. Sogar ein paar schickere Sachen packte ich ein, aber ich hatte überhaupt keine Ahnung, wofür ich die überhaupt gebrauchen könnte. Ich meine ich war mit sieben anderen männlichen Jugendlichen für zwei Wochen an einem Ort, also wofür schick machen?

Ich würde wahrscheinlich zwei Wochen kein einziges Mädchen mehr zu Gesicht bekommen und ich war mir nicht sicher ob das gut oder schlecht war. Ich hatte noch nie eine Beziehung, also würde mich bis auf meine Familie keiner in diesen zwei Wochen vermissen.

Als alle meine Sachen verstaut waren, wirklich viele waren es am Ende doch nicht, öffnete ich mein heimliches Versteck an Süßigkeiten und räumte alles vorsichtig zu meinen Anziehsachen. Meine Mutter und Greg wussten nicht das ich einen ganzen Schrank nur voller Süßigkeiten in meinem Zimmer habe und ich wollte auf keinen Fall das sie es herausfanden. Mein Vater vermutete es zwar, aber er sagte nichts dazu.

Um 10:00 sollte ich mit einem gepackten Koffer oder in meinem falle eher einer Reisetasche unten stehen. Aber ich würde sowieso früher unten sein, den meine Mutter machte heute ihre weltberühmten Eier mit Speck. Und zu denen hatte ich noch nie nein sagen können.

"Niall, wo bleibst du? Das Essen ist fertig", schrie meine Mutter durchs ganze Haus. "Bin gleich da", brüllte ich zurück und kämpfte damit meine Tasche zuzubekommen. Sie war doch voller geworden, als ich erwartet hatte. "Gleich ist zu spät", schrie sie wieder und fügte hinzu. "Greg isst gleich schon bei seinem zweiten Teller."

Greg war im Gegensatz zu mir, kein wirklich großer Esser. Er aß zwar mehr als seine Freundin, jedoch war ich ganz klar der, der am meisten aß. Ich kämpfte noch kurz weiter mit meiner Tasche und endlich gab sich das blöde Ding geschlagen. Erleichtert flitzte ich mit meiner Tasche runter und stürzte mich an den Tisch.

Greg schaufelte sich wirklich noch was zu Essen nach und ich schnappte mir sofort einen großen Teller und nahm mir soviel, dass für meine Mutter auch noch genug übrig war. Schließlich sollte sie auch noch was von ihrem Frühstück haben.

Wir aßen für unsere Verhältnisse heute sehr leise. Man hörte nur das kratzen unseres Besteckes. "Und bist du schon aufgeregt mein Schatz?", fragte mich meine Mutter und unterbrach somit die Stille. Ich schaute von meinem Teller auf und kaute auf meiner Unterlippe herum.

Was sollte ich ihr sagen?

Option 1: Nein ich bin überhaupt nicht aufgeregt oder nervös. Ich freue mich total auf zwei Wochen mit irgendwelchen Fremden irgendwo im nirgendwo zu verbringen.

Option 2: Ich bin total nervös und aufgeregt. Ich werde zum aller ersten mal zwei Wochen von meiner Familie getrennt sein und wenn ich ehrlich bin, machte es mir ganz schön Angst.

Option 3: Aufgeregt bin ich nicht unbedingt, ich mache mir eher Sorgen, dass ich verhungern werde , ich meine was ist wenn die da nicht genug zu essen haben?

Ich entschied mich für die dritte. Denn meine Mutter war es ja schon von mir gewohnt, dass ich immer und überall Hunger habe. "Nicht wirklich. Ich mache mir eher Sorgen, dass die da nicht genug zu essen für mich haben", sagte ich ihr also. Greg verschluckte sich fast an seinen Eiern mit Speck und meine Mutter verdrehte die Augen. "Niall, da wird es bestimmt genug zu Essen für acht Jugendliche und ihre Betreuer geben, also mach dir keine Sorgen", sagte sie und aß langsam weiter.

"Aber was ist wenn die da zwar genug zu Essen für mich haben, aber alles total scheiße schmeckt. Oder wir selber kochen müssen?", fragte ich sie und stopfte mir die letzten bissen meines Essens in den Mund. Greg fing jetzt schallend an zu lachen und wollte gerade irgendeinen Altklugen Satz in meine Richtung werfen, als meine Mutter ihn mit einen bösen Blick ansah und selbst zu sprechen begann. "Niall. Ihr werdet wahrscheinlich ab und zu kochen müssen. Aber es wird dort bestimmt ein paar geben, die kochen können. Außerdem sind ja da noch die Betreuer, die werden bestimmt Kochen können. Und wenn alles schief geht, hast du ja immer noch dein Taschengeld und kannst dir was zu Essen bestellen."

"Ja, okay. Du hast wahrscheinlich recht", sagte ich einfach und schielte auf die Kekse die in der Mitte des Tisches lagen. Langsam griff ich nach einen Keks und steckte ihn mir sofort ganz in den Mund. "Also ich denke ja das mein kleiner Bruder, die halbe Reisetasche voller Süßigkeiten hat," warf Greg immer noch lachend ein. Ich verschluckte mich an den Keks den ich mir gerade gegriffen hatte und hustete wie ein irrer vor mich hin. Greg fing wieder an zu lachen und meine Mutter stand auf um mir auf den Rücken zu klopfen.

"Greg", sagte sie nur und schaute ihn böse an. Ich hatte es endlich geschafft wieder normal zu Atmen und trank schnell etwas nach um nicht doch noch an diesem leckeren Keks zu ersticken. "Das stimmt nicht", sagte ich immer noch schwer Atmend. "Sicher?", fragte Greg nach und wackelte mit seinen Augenbrauen. "Ja" sagte ich wurde jedoch leicht rosa. "Haha du lügst", sagte Greg feixend. Ich senkte den Kopf und nuschelte dann leise "Okay, vielleicht habe ich etwas eingepackt, aber es ist auf keinen Fall die Hälfte meiner Reisetasche."

Um ehrlich zu sein, war es mehr als die Hälfte, aber das musste ich ja jetzt nicht um bedingt laut sagen. "Ich sollte los", sagte ich stattdessen um von meinen Süßigkeiten in meiner Reisetasche abzulenken. "Oh ja stimmt, Schatz", sagte meine Mutter nach einen Blick auf ihre Uhr und räumte hektisch das Geschirr in die Spüle.

Ich zog mir meine Jacke über, packte noch schnell die von meiner Mutter geschmierten Salamibrote in meinen Rucksack und gesellte mich zu Greg der schon meine Reisetasche über seine Schulter geschmissen hatte und an der Tür auf mich und meine Mutter wartete. Als meine Mutter endlich fertig war, stiegen wir schweigend ins Auto ein und fuhren los.

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Hallo :)

Danke für die Kommis beim letzten Kapitel und die zwei Votes <3

In dem Kapitel passiert noch nicht so wirklich viel, aber das kommt noch, versprochen.

Würde mich wie immer über Votes und Kommis freuen :)

L.G. DyedMofo95

Moments (Niam, Ziall, Nouis oder Narry, AU, German)Where stories live. Discover now