Kapitel 33 - Toni

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Als sich die Dunkelheit lichtet, fühle ich Sonne auf meiner Haut, ein leichtes Pochen hinter meiner Stirn und etwas Warmes unter meiner Wange. Außerdem spüre ich zwei Arme um meinen Körper und ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit durchströmt mich.

Langsam öffne ich die Augen und habe ein Déjà-vu, denn ich blicke in die unglaublichsten Augen die ich jemals gesehen habe. Das Türkis ist mit silbernen Sprenkeln durchzogen und leuchtet warm. Ein Unterschied zu dem, wie ich zum ersten Mal in diese Augen sah.

Ein kleines Lächeln erscheint auf meinen Lippen, als ich Kilians vertrauten Geruch nach Meer und Wind wahrnehme. Seine Arme schlingen sich noch enger um mich, als er mich an sich drückt und sein Gesicht in mein Haar vergräbt.

»Tu so etwas nie, nie wieder, hörst du?« Seine Stimme zittert, was mich überrascht, da das zu hören, für mich eine Premiere ist. »Verdammt, Toni, du hättest sterben können!«

»Aber ich lebe«, sage ich und meine Stimme kratzt im Hals wie Schleifpapier. »Und ich habe das Artefakt«

Kilian lockert seinen Griff und schaut mir überrascht ins Gesicht. »Was?«, fragt er als hätte er meine Worte von eben nicht gehört.

»Ich habe das Artefakt. Wir können Atlantis retten«, sage ich und in mein Lächeln schleicht sich ein trauriger Unterton, denn wenn wir Atlantis gerettet haben, kehre ich nach Hause zurück und sehe Kilian nie wieder. Tränen treten mir in die Augen und mein Lächeln erlischt, während ich den Kopf senke, damit er mir nicht mehr in die Augen sehen kann. Obwohl ich mich unheimlich schwach fühle, versuche ich mich aus Kilians Armen zu befreien, doch dieser hält mich nur noch fester.

»Was glaubst du eigentlich, was du da machst?«, fragt er leicht belustigt.

»Eigentlich hatte ich vor mich aus deinem Würgegriff zu befreien und aufzustehen«, antworte ich patzig, weil es mir hilft die Tränen zurückzudrängen.

»Nichts da. Du bleibst wo du bist. Wir werden die Nacht eh hier verbringen und du bist mit Sicherheit noch viel zu schwach um aufzustehen.«

»Die anderen werden wissen wollen, dass ich wach bin und ob ich das Artefakt habe. Außerdem, kann ich so unmöglich schlafen«, argumentiere ich und Kilian schaut mich skeptisch an.

»Dornröschen ist also aufgewacht«, höre ich dann die Stimme von Silas und Kilian lässt zumindest so weit locker, damit ich mich richtig aufsetzen und Silas anschauen kann, aber ganz los lässt er mich nicht. Seine Berührung fühle ich überdeutlich auf mir und es fällt mir schwer mich auf Silas zu konzentrieren.

»Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht Toni«, sagt er und sein Gesichtsausdruck unterstreicht seine Aussage noch.

»Ich habe das Artefakt bekommen, es ist alles in Ordnung«, antworte ich leichthin und versuche Kilians Arm um meiner Schulter zu ignorieren.

»Es geht doch nicht um das Artefakt, du Dummerchen, wir haben uns Sorgen um dich gemacht«, erwidert Silas empört und ich spüre wie ich rot anlaufe.

»Mir geht es gut«, beteuere ich und es stimmt. Bis auf ein leichtes Pochen hinter der Stirn und der Erschöpfung die mir in den Knochen steckt, geht es mir wirklich gut.

»Kannst du dafür sorgen, dass meine Frau und ich eine Weile ungestört bleiben«, fragt Kilian Silas und mein Kopf ruckt zu ihm herum. Was zum Teufel hat er vor, will er mich quälen?

Silas hebt anzüglich eine Augenbraue und sagt: »Na klar. Ich sorge dafür, dass euch Turteltauben keiner stört.«

Eigentlich will ich protestieren, bin aber zu geschockt von Kilians Aussage um überhaupt etwas zu sagen.

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