22. Kapitel

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"Jetzt schalt doch mal dein Hirn ein", seufzte Kayden.

Ich zeigte ihm nur beleidigt meinen Mittelfinger und überlegte weiter.

Ich schrieb in ein paar Tagen eine Klausur und Kayden fragte mich immer liebend gerne ab. Es gefiel ihm mich auszulachen und zu beleidigen. Er ärgerte mich für sein Leben gern.

Ich starrte den Apfelbaum über uns an und ruckartig schuppste Kayden uns wieder in der Hängematte an.
Sein linkes Bein hing noch draußen. Auf seiner anderen Hälfte lag ich.

Upps.

Mein Kopf lag auf seiner Brust und meine rechte Hand fuhr, während ich überlegte, über seinen Bauch. Wir genossen es wohl beide zusammen zu lernen.

"Jetzt sag's mir", meckerte ich.

"Ich hab gesagt du sollst dein Gehirn einschalten", lachte er. Sein Lachen war so schön.
Ob ihm das eigentlich bewusst war?

"Ist wohl schwierig, wenn man keines hat, hm?", grinste er.

"Eyy!!", rief ich empört und guckte zu ihm hoch.
Sofort verlor ich mich wieder in seinen grünen Augen.

Seine intensiv, strahlenden Augen durchbohrten meine Seele. Mein Herz.

"Ich hab keine Lust mehr zu lernen", hauchte ich ihm entgegen.
Kayden warf mein Biologiebuch auf das weiche Gras, dabei hielt er unseren Blickkontakt stand.

Seine nun freie Hand fuhr über meine Taille und ich drückte mich näher an ihn.
Meine Hand fuhr über seinen Oberkörper, bis zu seinem Hals.

Kayden beugte sich näher zu mir runter und unsere Nasenspitzen berührten sich.

Was passierte hier?

Ich konnte nichts verhindern, wenn mein Körper so nach seinen Berührungen bettelte.

Sein Atem kitzelte meine Lippen und mein Herz fing an schneller zu schlagen.

"Lily!?!?", brüllte mein Cousin im Haus.

Kayden und ich zuckten zusammen und fuhren sofort auseinander. Unsicher kratzten wir uns beide am Hinterkopf.

"Lily!!", rief Leo und kam in den Garten.

"Was ist denn?", fuhr ich ihn gereizt an.

"Deine Eltern", fing er geschockt an.
"Es sind deine Eltern. Sie sind hier..."

Zitternd drückte ich mich von dem Einbrecher auf und erstarrte.
Ich konnte mich nicht mehr bewegen.

"Was ist denn mit ihren Eltern eigentlich?", fragte Kayden meinen Cousin leise.

"Sie wollten mich nicht. Sie haben mich bei meiner Tante abgegeben. Hätte Ana mich nicht genommen, wäre ich zur Adoption gegeben worden", sagte ich kalt.

"Wo ist Ana?", fragte ich Leo.
"Sie streitet gerade mit ihnen. S-sie wollen dich wieder haben", stammelte Leo und war den Tränen nahe.

Sofort stand ich auf und zog Leo in meine Arme. "Ich geh' nicht. Mach dir keine Sorgen", meinte ich.
Ich drückte ihn ganz fest an mich, da ich spürte, wie er zitterte.

Ich löste mich langsam von ihm und guckte unsicher zu Kayden. Ich brauchte die beiden Jungs jetzt wirklich an meiner Seite.

Kayden verstand sofort, kam auf mich zu und verschränkte seine Finger mit meinen. Erleichtert schloss ich meine Augen und atmete tief durch.

"Na dann. Lasst uns meine Eltern kennen lernen", sagte ich ernst.

Gemeinsam gingen wir rein und Kayden zog mich nochmal zurück, dabei wurde mein Rücken gegen seinen Oberkörper gedrückt. Leise flüsterte er mir in mein Ohr:"Egal was ist, ich bin für dich da."

"Danke", hauchte ich.

Wir folgten Leo, bis in den Flur.

Bis ich sie sah.

Ich schluckte den Schmerz schwer runter und ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
"Ist sie das? Ist das meine Tochter?", fragte der große, dunkelhaarige Mann.

"Einen Scheiß bin ich", zischte ich sauer. Er hatte kein Recht mich als seine Tochter zu bezeichnen.

Er kannte mich nicht. Ich war nur ein fremdes Mädchen für ihn. Genauso wie er nur ein großer, dunkelhaariger Mann für mich war.

Seine Frau stand nur genervt daneben. Bitte? Ich dachte sie wollten mich wieder?

"Was ist? Passt dir etwa eine Teenagerin nicht in deinen Alltag?", zickte ich sie an.
"Super hast du sie verzogen, Ana", murrte die Frau.

"Halt die Klappe! Meine Mutter hat ihr alles gegeben. Sie war immer für sie da, was man von dir nicht behaupten kann!", knurrte Leo.

"Also echt! Wo bin ich denn hier gelandet? Du hast ja nur verzogene Kinder", schimpfte sie.

"Emilia, es reicht", sagte ihr Ehemann.

"Was wollen Sie von, Lily?", fragte nun Kayden.
"Ich will meine Tochter kennen lernen. Bist du ihr Freund?", dabei fingen seine Augen an zu leuchten.
Als hätte er die größten Vatergefühle.

"Das geht dich nichts an! Du kommst 17 Jahre zu spät. Ich will dich nicht kennen lernen", sagte ich sauer.

"Aber Lily-", fing er traurig an.

"Nein! Verpisst euch endlich. Geht auf Geschäftsreisen. Das könnt ihr doch so gut!!", schrie ich sie an.

Der Mann kam auf mich zu und griff nach meinem Arm.
Er sah mich flehend an, doch weiter kam er nicht. Denn Kayden schlug seine Hand weg und drückte mich hinter sich.

"Finger weg", knurrte Kayden.

Noch nie war ich ihm so dankbar gewesen.

"Ich verstehe dich, Junge. Du willst sie beschützen, weil du sie liebst."

Ich sah wie Kayden's Blick weicher wurde und er nun schluckte.

"Lass uns gehen, Schatz. Das bringt doch nichts", sagte die Frau und zog ihren Mann hinter sich her.

"Pass auf sie auf", sagte der Mann zu Kayden noch.
"Das werde ich", meinte Kayden ernst.

Ana schlug die Haustüre hinter ihnen zu und sah uns dann mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Seit wann seit ihr bitteschön zusammen!?? Und warum weiss ich davon nichts?? Und..und was ist mit diesem Jake?", rief sie aufgebracht.

Ich musste etwas grinsen.
Ana schaffte es tatsächlich, dass ich danach wieder lachen konnte.

"Wir sind nicht zusammen, deswegen weisst du es nicht und Jake ist dumm."

Dramaaaa

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Dramaaaa..wie findet ihr es?

Meinung zum Kapitel?

Meinung zu den Eltern?

Und Meinung zu Kayden, Lily's und Leo's Reaktion?

Schreibt es miiir

Übrigens hab ich mich sehr gefreut über eure letzten Kommentare im vorherigen Kapitel, es waren wirklich viele, dankeschön:)

Bild oben: Asko gähnt und ich schau dezent fertig aus😂
Das wahre Leben..haha

Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now