39. Kapitel

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Leise öffnete ich die Haustüre und schlich mich mit Kayden die Treppe nach Oben. Doch dann ging das Licht an und ich ließ genervt meine Schultern fallen.

Mein Vater kam zu uns und sah nicht gerade begeistert aus.
"Auch wenn ich noch nicht viel bei dir sagen kann, will ich trotzdem Bescheid wissen, wenn du erst so spät nach Hause kommst. Vor allem wenn dann Kayden vor der Türe steht und ebenfalls keine Ahnung hat wo du bist", schimpfte er.

Trotzdem hörte man die Besorgnis aus seiner Stimme heraus.

"War keine Absicht. Ich bin eingeschlafen", meinte ich.
Mein Vater schnaufte und machte nur eine Handbewegung, welche bedeutete, dass wir gehen konnten.

Schnell ging ich mit Kayden ins Schlafzimmer und hüpfte dann auf das Bett.
"Vieel bequemer als der harte Waldboden", nuschelte ich gegen die Matratze. Kayden's raues Lachen ertönte und ich setzte mich wieder auf.

"Und wie fandest du es heute? War ja doch ein bisschen anders, als sonst", meinte ich.
"Naja, der Anfang war etwas komisch. Dafür war der Schluss aber um so schöner", lächelte er und zog mich an sich. Grinsend legte ich meine Arme um seinen Nacken.

"Und es war auch schön, mal den ganzen Tag irgendwas zu unternehmen."
"Das freut mich zuhören und-"

Mein Handy piepte kurz. Ich fischte mein Handy aus der Badetasche raus und sah dann, dass in der Gruppe von meinen Freunden und mir jemand geschrieben hatte.

Ich öffnete den Chat und las es mir kurz durch.

"Alles okay?", fragte Kayden.
"Ja, alles gut. Eigentlich perfekt. Dir hat das heute doch gefallen, stimmt's?"
Kayden nickte zögernd.

"Willst du am Samstag mit meinen Freunden und mir auf eine Hausparty gehen?"
"Eine Party? Ich weiss nicht so recht..."
"Ach komm schon. Das wird lustig", quängelte ich.

"Ich war noch nie auf einer Party.."
"Dann wird's aber Zeit. Alkohol hast du aber schon mal getrunken, oder?"
Er schüttelte nur den Kopf.

Krass.

"Bitte geh mit. Wir sind in einem überfüllten Haus. Du bist bei mir und meinen Freunden, es kann also nichts passieren."

"Na gut. Aber dann mecker nicht, wenn ich eine totale Spaßbremse bin", murmelte er.
"Sowas würde ich nie sagen. Das wird bestimmt toll", grinste ich begeistert.

Kayden sah immer noch nicht so begeistert aus, doch das würde sich auf der Party noch ändern. Da war ich mir sicher.

"Jetzt lass uns aber schlafen", meinte ich und legte mich dann auf den Rücken.

"Im Bikini und meinem Pulli?", lachte Kayden.

Scheiße ich hatte noch den Bikini an.

Meckernd stand ich wieder von dem kuscheligen Bett auf und lief mit frischer Unterwäsche ins Bad.

Als ich meine Unterwäsche und Kayden's Pulli wieder an hatte, ging ich wieder zurück.

"Du hast den Pullover noch an?", fragte Kayden verwundert.
"Ehm ja..darf ich nicht?"

"Nein...also ja doch, natürlich darfst du", lächelte er.

Zufrieden legte ich mich neben Kayden auf das Bett und kuschelte mich näher an ihn.

Sofort schlang er seine Arme um mich und küsste dann sanft meine Stirn. Lächelnd schloss ich meine Augen und konnte auch gleich darauf einschlafen.

Als ich wieder aufwachte, sah ich keinen Kayden vor mir. Wo war er denn? Ich drehte mich um und auch auf der anderen Seite lag er nicht. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und stand dann auf.

Ich lief die Treppe nach unten und entdeckte Kayden nirgendswo. Bevor ich noch mehr Panik schob, ging ich erstmal in den Garten.

Nur leider war er dort auch nicht.

Eilig lief ich die Treppen wieder nach Oben und ging ins Badezimmer. Doch keine Spur von Kayden.

Hektisch lief ich wieder zurück ins Schlafzimmer und setzte mich auf das Bett. Ich raufte mir meine Haare und versuchte so gut es ging die Ruhe zu bewahren.

Wenn ihm was passiert ist??

Was war, wenn er sich in der Nacht raus geschlichen hatte, um nach seinem Bruder zu suchen und er von seiner Pflegefamilie entdeckt wurde!?

Wenn nicht, wäre er doch pünktlich nach Hause gekommen.

"Scheiße", schniefte ich und fuhr mir über mein Gesicht.

Wo sollte ich nur anfangen zu suchen?

Plötzlich umgriffen mich zwei Arme. Ich riss meine Augen auf und sah Kayden vor mir.

"Was ist denn los?", fragte er mich besorgt.

"I-Ich..du..ich dachte du wärst weg", hauchte ich geschockt.

"Wieso sollte ich weg sein? Ich war nur kurz im Keller und hab was zu trinken geholt", erklärte er mir.

Ich atmete laut aus und Kayden zog mich in seine Arme.
"Es ist alles gut. Ich lass dich nicht einfach so zurück. Das verspreche ich dir."

Schniefend löste ich mich von ihm und er guckte mich mitleidig an.

Ich strich mir schnell meine Tränen weg und stand dann vom Bett auf.

"Genug geweint. Ich muss jetzt in die Schule."

Kayden ging zurück und ließ mich dann an den Schrank.
"Ich bin unten und mach Frühstück, okay?"
Ich nickte und ging dann mit neuen Klamotten ins Badezimmer.

Als ich dann im Bad fertig war, packte ich noch meine Schultasche und ging dann zu Kayden in die Küche. Er atand noch vor der Kücheninsel und schnitt Erdbeeren auf.

Ich schlang meine Arme von hinten um ihm und legte meine rechte Wange gegen seinen Rücken.

"L-lass..kannst du mich b-bitte los lassen", stotterte er.

Sofort ließ ich von ihm ab und stellte mich neben ihn hin.

So gerne würde ich ihm helfen wollen, damit er mit seiner Vergangenheit abschließen konnte. Doch ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich lassen würde. Dafür hatte er schon eine zu dicke Mauer um sich herum gebaut.

Ich hoffte nur, dass ich diese Mauer irgendwann einschlagen konnte.

"Tut mir leid, Kayden."

Neues Kapitel^^

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Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now