48. Kapitel

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"Steckst du irgendwie in Schwierigkeiten?", fragte mich mein Verteidigungslehrer Mr. Moor. Ich war schon etwas länger nicht mehr bei ihm. Doch es hatte sich seitdem auch einiges verändert. Mittlerweile musste ich das alles ernster nehmen.

Und das tat ich auch.

Gerade eben war mein Top nach oben gerutscht und er hatte meine Narbe gesehen.

"Wir leben in einem Jahrhundert, wo du nicht einfach so durch die Straße laufen kannst ohne, dass etwas passiert."
"Du wurdest einfach so angeschossen?"
Ich nickte und zuckte dabei noch mit den Schultern.

"Aber derjenige muss es ja dann auf dich abgesehen haben."
"Vielleicht. Vielleicht hab ich demjenigen im Kindergarten mal die Ohren langgezogen", schmunzelte ich.

"Wenn ich du wäre, würde ich nicht darüber lachen."
"Chris..was ist jetzt? Kämpfen oder quatschen?"

Mittlerweile haben wir uns auf Du geeinigt und er wurde mir jedesmal sympathischer.

Chris holte grinsend mit dem ersten Schlag aus, welchem ich gut ausweichen konnte. Nur leider dem nächsten nicht mehr so gut und schon lag ich wieder keuchend auf der Matte.

"Mach ihn fertig, Lily", kam es auf einmal von Kayden.
Erschrocken guckte ich zu ihm. Wie war er hier her gekommen? Er wusste ja von meinen Kampfstunden, aber das hieß nicht, dass er hier einfach zu Fuß her spazieren durfte.

"Was machst du denn hier?"
"Keine Sorge. Leo hat mich hier abgesetzt. Wir wollten dich abholen", lächelte er und half mir vom Boden wieder auf.

"Ist sie gut?", fragte Kayden meinen Lehrer.
"Es wird", schmunzelte Chris.

"Und du? Nicht einmal Lust mitzumachen?", bot Chris es ihm an.
"Das wäre fantastisch", rief ich begeistert.
"Schon gut, brauch ich nicht."

"Bitte was!?", schnauzte ich ihn an.

Der sollte gefälligst das Angebot annehmen. Schaden würde es ja mal auf alle Fälle nicht!

Da Chris ihn als abgehoben abstempelte, wollte er nach Kayden schlagen. Doch der blockte schnell ab und zog Chris dabei noch schnell die Beine weg.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Kayden an.
"Okay, ich glaube dir", sagte Chris und stand wieder auf.

Kayden lächelte ihn zufrieden an und griff dann nach meiner Hand.
"Können wir?"
Ich nickte und sagte noch zu Chris:"Bis Montag."

Ich holte Kayden wieder ein, da er mich nur mitgezogen hatte und guckte ihn immer noch verdutzt an.

"Wie hast du das so gut gelernt?"
"Wenn man Angst hat, macht man viele Sachen einfach aus Reflex."
Mitleidig guckte ich ihn dann an.

"Aber schön, dass du mich abholst", lächelte ich und küsste seine linke Wange.
Kayden lächelte mich ebenfalls an und draußen stiegen wir dann eilig in Leo's Auto ein.

~

"Leo hat mit uns heute Abend scheinbar noch was vor", erzählte Kayden mir dann Zuhause in meinem Zimmer.
"Ja? Was denn?"

"Keine Ahnung. Wollte er nicht sagen."
"Meint er es auf hier im Haus bezogen oder wo anders?"
"Ich weiss wirklich nicht mehr, als du. Also keine Ahnung."

"Urgh. Ich hasse Überraschungen. Ich bin einfach viel zu neugierig für alles", seufzte ich und warf mich neben Kayden auf mein Bett.

Auf einmal platzte Leo grinsend ins Zimmer und scheuchte uns auch gleich wieder raus.

"Leo, was wird das?"
"Eine Überraschung. Ihr könnt im Garten oder im Wohnzimmer bleiben. Aber nicht hochkommen", sagte er warnend.

Verwirrt verzogen Kayden und ich uns in den Garten auf unsere Hängematte. Entspannt hatte ich mich an den unschuldigen Jungen gekuschelt, welcher kleine Zeichnungen auf mein Schulterblatt malte.

Lächelnd schloss ich meine Augen und fuhr ihm sanft über seinen Bauch.

Ich liebte es, wenn wir uns gegenseitig immer so beruhigen konnten. Wenn wir beide die Berührungen vom anderen genossen und, dass Kayden mittlerweile auch meine Berührungen mochte.

Ich schmiegte mein Gesicht in seine Halsbeuge und küsste sanft seinen Hals.

"Was denkst du hat Leo vor?", fragte ich ihn leise.
"Von mir aus gar nichts. Hauptsache wir müssen nicht aufstehen."
"Sei nicht so faul", kicherte ich.
"Ich bin nicht faul. Ich will dich einfach nur bei mir haben."

Ich musste mir gerade wirklich ein "Awww" verkneifen, so süß war er gerade.

"Du bist süß. Und ich will auch nicht von dir weg", murmelte ich.
Kayden küsste federleicht meine Stirn und schloss dann seine Augen. Er sah eh ziemlich erschöpft aus. Seit ich angeschossen wurde, schlief er kaum noch. Er schlief auch nicht auf dem Dachboden, sondern nur neben mir. Als müsste er mich in meinem eigenen Haus beschützen. Außerdem hatte er sich die ganze Woche so gestresst, wegen der Schule. Er wollte ja keine Fehler machen. Die Lehrer meinten heute, dass sie es sich über das Wochenende überlegen würden und mir dann am Montag Bescheid gaben. Eigentlich wollten sie sich nur wichtig machen und Kayden einfach damit sagen, dass er es nicht zu locker nehmen soll, einfach auf diese "tolle" Schule zu gehen.

Ich ließ meine Augen offen und beobachtete ihn, wie er langsam eindöste. Er sah dabei einfach so zuckersüß aus und ich gönnte ihm den Mittagsschlaf.

"Okaaay!! Let's gooo. Wir können los."

Kayden zuckte zusammen und riss seine Augen wieder auf.
"Super gemacht, Leo", seufzte ich.

"Ach, er kann im Auto auch schlafen."
"Er war mal wieder sehr sensibel unterwegs."

Seufzend stand ich auf und zog Kayden auch noch auf die Beine.

Müde folgte Kayden Leo und mir und ließ sich dann auf den Rücksitz vom Auto plumpsen.

"Wo geht's hin?", fragte ich dann neugierig und versuchte mein Glück.

"Wie kann man nur so neugierig sein?", rief Leo.
"Keine Ahnung. Frag den lieben Gott", meinte ich.

"Wie lange fahren wir?", kam es dann müde von Kayden.
"Noch so einer. Jetzt wartet ab!"

"Sagst du es uns jetzt?"

"Jetzt haltet endlich eure Klappe!!"

Letzter Teil von der Lesenacht, aber ich hab eh das Gefühl, dass kaum noch wer wach ist^^'

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Letzter Teil von der Lesenacht, aber ich hab eh das Gefühl, dass kaum noch wer wach ist^^'

Meinung zum Kapitel?

Wo meint er bringt Leo sie hin?

Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now