78. Kapitel

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Ana's P.O.V

Unausgeschlafen stand ich von der Couch auf, auf der ich vor ein paar Stunden weggenickt war. Zitternd fuhr ich mir über mein Gesicht und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.

Doch meine Entscheidung stand nun fest.

"Leo!", rief ich nach Oben. Er und Bonnie hatten sich in seinem Zimmer verzogen. Mir war klar, dass er auch mit den Tränen kämpfte und dabei verzog er sich gerne mal in seinem Zimmer. Er hasste es, wenn ihn jemand weinen sah. Das hatte er wohl definitiv von mir.

Ich konnte mehrere Schritte auf mich zu kommen hören und Leo rief:"Ja?"

"Wir fahren zur Polizei."

"Aber Mom. Was ist wenn wir direkt an den Pflegevater geraten?"

Leo war sich definitiv noch zu unsicher. Aber noch länger warten konnten wir einfach nicht. Wir mussten es riskieren.

Auf einmal wurde unsere Haustüre aufgerissen und Lily's Freunde standen in unserem Haus.

"Wir haben einen Plan", kam es dann überzeugt von Zack.
"Ach ja? Den würde ich gerne mal hören", meinte ich dann und folgte der Gruppe und einem mir fremden Jungen ins Wohnzimmer.

Der Junge packte seinen Laptop aus und schaltete ihn ein. "Dieser schlaksige Nerd hier, wird Kayden und Lily's Rettung sein."

"Ich versteh' nur Bahnhof. Was macht Dave denn hier?", kam es überfordert von meinem Sohn.

Ich schaute zu Dave, welcher etwas eingeschüchtert von uns allen wirkte.

"Dave, wie kannst du ihnen helfen?", fragte ich ihn sanft und schaute ihn hoffnungsvoll an.

"Nun ja..Lily hat ihr Handy scheinbar ja bei diesen Leuten. Ich kann mich reinhacken und ihren Standort rausfinden. Dadurch auch noch den Familiennamen und schon wissen wir, an wen wir uns bei der Polizei nicht wenden. Außer ihr wollt zu der Pflegefamilie ohne Polizei. Wie ihr wollt."

"Nein, wir brauchen auf alle Fälle die Polizei. Diese Leute haben bestimmt Waffen. Wir können das nicht alleine auf uns nehmen", sagte ich.

Dave nickte und machte sich sofort an die Arbeit, als der Laptop hochgefahren war.
Nervös setzte ich mich auf den Sessel und spürte kurz darauf die Hände von Leo auf meinen Schultern.

Sanft strich er mir darüber und küsste meinen Scheitel. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Sonst waren wir eben wie eine Mutter und ein sturköpfiger Teenager der seine Ruhe haben wollte. Doch wenn es darauf ankam, war mein Sohn definitiv für mich da.

Dankbar legte ich meine Hand auf seine, welche immer noch auf meiner linken Schulter ruhte.

"Ich verstehe nicht was diese Leute davon haben und was wollen die überhaupt von Lily?", kam es seufzend von Lily's besten Freund Zack.

"Keine Ahnung. Können wie sie ja dann fragen, wenn sie hinter Gitter sind", murrte Leo.

Bonnie stand still neben Leo. Die Ärmste wusste gar nicht was Sache war. Sie war eindeutig damit überfordert, wollte Leo aber nicht alleine lassen. Ich hoffte doch wirklich, dass das hier kein Grund wäre um sich von Leo fernzuhalten. Wahrscheinlich fragte sie sich eh die ganze Zeit, was hier eigentlich schief lief.

"Ich hab's. Sie wohnen an der 23rd-street  und ihr Familienname lautet Walter. Also auf der Polizei besten Falls zu keinem Officer Walter gehen", kam es grinsend von Dave.

Erleichtert schloss ich kurz meine Augen und atmete tief durch. "Dann los. Wir müssen sofort zur Polizei."

Sofort sprangen wir alle auf und während sich Lily's Freunde zur Haustüre drängelten, sagte ich noch zu Dave:"Na komm schon mit. Du willst bestimmt auch dabei sein. Ohne dich wären wir nicht soweit gekommen."

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now