46. Kapitel

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Müde wachte ich umschlungen von einem warmen Körper auf. Leicht lächelnd roch ich an seinem Shirt und genoss seine Nähe.

Langsam fuhr Kayden's Hand über meinen Rücken und er drückte sich murmelnd näher an mich.
"Mhm.."

"Wie viel Uhr ist es?", nuschelte ich dann gegen seinen Hals.
"Weiss nicht. Guck nach", grummelte er und drückte dann sein Gesicht in meine Halsbeuge.

Meckernd öffnete ich meine Augen und spürte dabei Kayden's heißen Atem an meinem Hals.

"06:00 Uhr", murmelte ich dann.

Sofort entfernte der Junge sich von mir und sprang förmlich aus dem Bett.
"Lily! Es ist Dienstag, wir haben Schule", rief er panisch.

"Es ist erst 06:00 Uhr. Es reicht in einer halben Stunde aufzustehen", murrte ich in das Kissen rein.

"Nein, das wird mir sonst zu stressig. Willst du sicher nicht aufstehen?"
Ich schüttelte nur den Kopf und Kayden meinte:"Okay, ich gehe solange duschen und weck dich dann nochmal rechtzeitig auf."
"Mhmm tu das..aber nicht vor halb.."

Kayden ging aus dem Zimmer und ich seufzte und versuchte wieder einzuschlafen. Doch bevor dies überhaupt möglich war, kam Kayden schon wieder ins Zimmer geplatzt.

Erschöpft öffnete ich meine Augen und sah einen halbnackten Kayden vor mir. Er hatte nur seine Boxershorts an und einzelne Wasserperlen tropften von seinen nassen Haaren über seinen Oberkörper runter.

"Wieso starrst du so? Du kennst doch meine Narben...", murmelte er verwirrt.

Ich musste anfangen zu kichern, da Kayden einfach zu unschuldig war für alles. Er verstand es nicht einmal, warum ich ihn so anstarrte.

Ich setzte mich langsam auf und sagte dann ehrlich:"Weisst du...manchmal finden Mädchen einen durchtrainierten Oberkörper..eben seehr anziehend."

Sexy wollte ich jetzt lieber nicht sagen.

"Deswegen starrst du mich jedesmal so an? Nicht wegen meinen Narben?"
Ich schüttelte den Kopf und biss mir dann auf meine Unterlippe.

Ich hatte Kayden mit meiner Erklärung komplett aus der Fassung gebracht und jetzt stand er überfordert wie ein Möbelstück in meinem Zimmer rum.

Schmunzelnd stand ich auf und schlang meine Arme um seinen Nacken. Sofort legte auch er seine Arme um meine Taille und hörte mir gespannt zu.

"Du hast doch bestimmt auch schon mal einem Mädchen auf den Arsch geglotzt, oder?", grinste ich.
"Eh..bitte was?"

Verdutzt guckte er mich an und schüttelte dann den Kopf.
"Mir etwa auch nicht?", fragte ich etwas enttäuscht.
Ich meine, zeigte eine Junge dadurch nicht auch seine Interesse?

Also alle anderen Kerle eigentlich schon.

"Willst du etwa, dass ich dir auf den Arsch glotze?", fragte er mich noch verwirrter.
"Ehm, naja also-"

Jetzt wusste ich auch nicht mehr weiter.

Kayden drehte mich einmal um und dann wieder zu sich.
"Tollen Arsch hast du", schmunzelte er dann.

"Eh..i-ich weiss, dass mein Arsch toll ist. Ist ja auch meiner", plapperte ich weiter.

"Na dann. Gut, dass wir beide das jetzt wissen."
"Du verwirrst mich, Kayden", seufzte ich und gab auf diese Unterhaltung irgendwie noch zu verstehen.
"Du mich auch, Lily. Jetzt weisst du wie es mir eigentlich durchgehend geht."

"Sorry", nuschelte ich dann.
"Schon okay", lächelte er und küsste dann sanft meine Stirn.

"Und jetzt beweg' deinen tollen Arsch mal ins Bad und mach dich fertig", schmunzelte er.

Ich musste anfangen zu grinsen und ging dann mit frischen Klamotten ins Badezimmer. Mit etwas verzogenem Gesicht, schaffte ich die paar Meter zu laufen.

Ich rieb mir vor dem Spiegel über meine Augen und musste dann einfach anfangen zu lachen. Wie dumm waren wir bitte?

Über was hatten wir gerade geredet? Hoffentlich hatte das niemand mitbekommen.

Als ich im Bad fertig war und mich ausnahmsweise mal ein bisschen geschminkt hatte, ging ich wieder in mein Zimmer zu Kayden.

Kayden hockte auf meinem Bett und wartete geduldig mit Wolli auf meinem Bett.

"Hübsch siehst du aus", lächelte er und küsste meine linke Wange beim Vorbeigehen.

Ich musste ebenfalls lächeln. Nur Kayden war so aufmerksam, dass es ihm immer sofort auffiel, wenn ich mich etwas hübsch machen wollte.

Gleich darauf kam er wieder zu mir und hob mich vorsichtig hoch.
"Dachte schon, du hast mich vergessen", kicherte ich.
"Naja, ich hab kurz vergessen, dass du die Treppen noch nicht so gut laufen kannst."

"Also echt...", meinte ich gespielt zickig.

Unten angekommen, setzte er mich dann im Rollstuhl ab.
"Ich will nicht mehr in diesem doofen Rollstuhl hocken. Ich lass' mich viel lieber von dir rumtragen."

"Jaja, das hättest du wohl gerne. Es wird ja eh von Tag zu Tag besser mit dem Laufen."
Ich nickte und Leo und Kayden halfen mir dann ins Auto und verfrachteten den Rollstuhl dann irgendwie im Kofferraum. Allerdings bekam Leo seinen Kofferraum dann nicht mehr ganz zu.

An der Schule angekommen schob mich Kayden dann wieder in das richtige Klassenzimmer und grinste dabei durchgehend.

Wie konnte man die Schule nur so lieben?

Kayden setzte sich neben mich hin und wartete ungeduldig auf den Lehrer.

"Meinst du ich darf nach der Probewoche hier bleiben? Denkst du ich bin schlau genug für die Schule?", fragte er mich nervös.

"Kayden, wenn jemand klug genug für die Schule ist, dann bist definitiv du das. Du bist der einzige, der eigentlich aufpasst und etwas lernen will. Die Lehrer wären ziemlich blöd, wenn sie dich wieder heimschicken würden."

"Danke, Lily. Trotzdem, der Schulstoff ist viel zu weit vorne für mich."
"Hat deine Pflegefamilie dich überhaupt unterrichtet?"
"Ja, ausnahmsweise haben sie mal etwas sinnvolles gemacht."

"Na dann holst du das schon auf und wenn du Zuhause lernen willst, helfe ich dir auch gerne dabei."

"Das würdest du für mich tun?"
"Natürlich, Kayden. Wir haben schon soviel zusammen geschafft, da wird Mathe schon nicht das Problem sein. Frag einfach, wenn du Hilfe brauchst", lächelte ich und schloss seine Hand in meine.

"Glaubst du es war Schicksal?"

"Was denn?", fragte ich ihn verwirrt.
"Dass ich ausgerechnet in dein Haus eingebrochen bin und dass ausgerechnet du mich oben auf dem Dachboden entdeckt hast. Oder war es einfach nur unglaubliches Glück?"

Ich lehnte mich zu ihm rüber und lächelte den unschuldigsten Jungen auf dieser Welt an.

"Ich glaube, es war Schicksal."

2

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2. Teil der Lesenacht:)

Meinung zu diesem Kapitel?

Schreibe gerade schon am 50. Kapitel von Kayden^^

Auf dem Bild oben sind vier gezeichnete Bilder von mir, die ich gestern mitten in der Nacht hingekritzelt habe:)

Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now