43. Kapitel

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Keuchend lag ich wieder auf dem Boden.

Bauchschuss.

Ich hatte einen Bauchschuss von Kayden's Pflegevater abgekriegt. Und das nur, weil ich ihm nicht gesagt hatte, wo Kayden war.

Ich wusste es ja nicht mal. Allerdings hätte ich ihm auch nichts gesagt, wenn ich es gewusst hätte.

Wenigstens wusste ich jetzt, dass sie ihn nicht hatten und das machte mich tatsächlich in diesem Moment glücklich.

Ich drückte auf meine Wunde und meine Hände waren schon voller Blut. Langsam wurde ich auch immer müder und meine Augen schwerer.

Zum Glück, denn der Schmerz war unerträglich. Endlich könnte ich etwas schlafen.

Langsam fielen mir meine Augen zu und der Schmerz verschwand. Ich wurde nur in ein schwarzes Loch gezogen.

Bis ich irgendwann Arme unter mir spürte und der Boden unter mir verschwand. Das war das einzige was ich kurz mal mitbekommen hatte.

Ansonsten war ich einfach zu erschöpft gewesen, um etwas zu merken.

~

Ein nerviges Piepen ließ mich mit Schmerzen wieder aufwachen. Zischend bewegte ich mich ein bisschen, ließ es dann aber bleiben, da es zu sehr weh tat.

Allerdings zuckte ich zusammen, als jemand nach meiner Hand griff.
Ich öffnete langsam meine Augen und sah Kayden neben mir sitzen. Geschockt sah er mir in meine Augen.

"Lily", hauchte er.

Im nächsten Moment landeten seine Lippen auf meinen. Überfordert lag ich nur da und bewegte mich keinen Millimeter.

Er küsste noch meine Stirn, meine Wangen, Nase, Lippen, einfach alles.

"Okay. Ist gut", sagte ich mit rauer Stimme.

"Es tut mir so leid. Es tut mir so leid. Ich weiss nicht, was ich tun soll. Ich weiss es nicht", weinte er und es tat mir weh ihn so zu sehen.
Er war komplett am Ende, während ich immer noch nicht auf alles klar kam.

Ich hatte noch nichts wirklich realisiert.

"Wo warst du", hauchte ich.

"Ich musste von dem ganzen Alkohol kotzen und bin dann umgekippt. Ich bin nur bewusstlos in einer Ecke gelegen."

Ich guckte um mich und bemerkte, dass es schon wieder Tag war.
"Wie lange ist das alles jetzt schon her?"
"Es ist letzte Nacht passiert. Jetzt ist es 15:00 Uhr."
"Und wieso bin ich nicht mehr in dem Keller?"

"Ich hab' dich geholt."

"Du bist für mich in dieses Haus gegangen?", fragte ich ihn verwundert.
"Natürlich. Was ist das für eine Frage?"
"Aber du wusstest nicht mal, ob ich da überhaupt bin."

"Du warst nicht Zuhause und das letzte was du wusstest war, dass ich zu meiner Pflegefamilie wollte. Und sowie ich dich kenne, wolltest du mich retten. Du musstest dort sein und warst es ja auch."

"Es ist gruselig dort", murmelte ich und erinnerte mich an diesen kalten Raum zurück.

"Denk nicht daran. Denk nie wieder an diesen Ort, verstanden?"
"Ich versuche es."

Kayden küsste erneut meine Stirn und schloss seine Hände dann um meine rechte Hand.
"Ich dachte, als ich dich gesehen habe..dass..dass du nicht mehr lebst. Überall war Blut und du hast dich nicht mehr bewegt", schniefte er.

"Wieso haben sie dich angeschossen?", wollte er wissen.
"Ich habe ihnen nicht gesagt wo du bist. Ich wusste es ja eh nicht, also war es eh egal."

"Es tut mir so leid, Lily. Ich glaube, ich sollte aus deinem Leben verschwinden. Es geht nicht mehr. Die Grenze ist errei-"
"Vergiss es", knurrte ich.

"Du verpisst dich jetzt nicht einfach so, ist das klar!? Ich warne dich, wehe du lässt mich alleine."
"Ich will doch auch nicht weg von dir. Aber schau doch mal was jetzt alles passiert ist. Jetzt liegst du wegen mir schon im Krankenhaus."

"Na und? Ich bin ziemlich stur. So schnell kriegen die mich nicht unter. Und dich genauso wenig. Wir sind stärker als diese Psychopathen. Wir schaffen das, Kayden."

"Du bist verrückt, Lily."

"Kann sein", grinste ich.

Wir mussten kurz auflachen, bis ich aufschrie. Okay, lachen war mit einem Bauchschuss nicht so angenehm.

"Hat er dich angefasst?", fragte Kayden mich dann besorgt.
"Nein, wie kommst du darauf?"

"Nur so..."

"Kayden..was ist in diesem Haus alles passiert?"
Seine Augen wurden wieder ganz glasig und er versuchte den Schmerz runter zu schlucken.
"Zu viel", krächzte er noch hervor.

Seine Stimme versagte und er guckte von mir weg.

"Ist okay. Du musst nichts sagen, Kayden. Ich zwinge dich zu nichts", meinte ich und strich mit meinem Daumen über seinen linken Handrücken.

"Danke, Lily", hauchte er.

"Wer weiss alles davon, dass ich hier bin?", fragte ich dann.
"Deine Familie. Also Ana, Leo und deine Eltern."
"Wie hast du ihnen das alles erklärt?", fragte ich ihn dann neugierig.
"Dass du auf der Straße einfach von irgendjemanden angeschossen wurdest."
Ich nickte nur.

"Wieso hast du mich so angeschrien?", wollte ich dann noch von ihm wissen.
Kayden seufzte und fuhr sich durch seine Haare.
"Das war nichts gegen dich. Ich hätte nie gedacht, dass ich beim Trinken so eine Wut auf meine Pflegefamilie kriege. Vorallem, dass ich mich getraut hätte, ihnen gegenüber zu stehen. Es tut mir leid, Lily. Ich wollte nie so zu dir sein. Hattest du Angst vor mir?"

"Ich hatte Angst um dich", meinte ich.

"Ich hab' dich nicht verdient, Lily", seufzte er und küsste dann meinen Handrücken.

"Doch das hast du, Kayden. Es ist okay, mal Fehler zu machen. Du warst sauer und wolltest diese schlimmen Menschen leiden sehen. Das ist okay, hörst du? Sie haben dir soviel angetan, ich wäre schon viel eher, als du ausgetickt. Gib dir nicht an allem die Schuld."

"Außerdem haben wir es jetzt beide schon geschafft, aus diesem Haus zu entkommen", lächelte ich.

"Wir schaffen alles zusammen."

Und jeder dachte Kayden hätte mit einer Bitch was gehabt

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Und jeder dachte Kayden hätte mit einer Bitch was gehabt..der süße Kaydi doch nicht

Meinung zum Kapitel?

Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Where stories live. Discover now