36. Schuld

57 10 0
                                    

Ich hoffte jeden Tag, dass er zurück kam.
Wir alle vermissten ihn sehr.

Es stellte sich heraus, dass Hongjoong davon wusste und mit ihm bei KQ über die weitere Schritte sprach. Er war auch derjenige, der uns alles erklärte.
Naja mit alles meinte er, dass Yeosang sich eine Auszeit gewünscht hat. Es war alles etwas zu viel geworden. Ihm setzten Medien sehr zu und der Stress für das nächste Album. KQ gab ein Statement heraus, dass Yeosang eine kurze Pause bei seiner Familie macht, aber wo er genau war, wusste keiner.
Auf die Frage, wann er denn wieder zurück kommt,  antwortete Hongjoong immer mir ‚wenn er soweit ist'.
Wie hätte keinen besseren Leader haben können, denn in dieser schwierigen Zeit übernahm er die Verantwortung für das alles.

Und ich konnte nicht den mit aufbringen ihm zu sagen, dass es meine Schuld war.

„Seonghwa, ich habe das Gefühl du, dass dir was auf dem Herzen liegt. Lass uns reden." sagte Hongjoong zu mir als er mir eine Hand auf die Schulter legte.

„Sag mir, was ist los?" fragte er einfühlsam. Er hatte das Talent, dass Menschen sich in seiner Gegenwart wohl fühlen. Wohl und sicher. Und sich deswegen auch immer wieder entscheiden ihm alles zu erzählen.
„Ich bin Schuld, dass Yeosang weg ist." gestand ich ihm.
Es herrschte Stille. Hongjoong sagte dazu nichts.
Mir kamen die Tränen, weil ich die Situation nicht wenden kann, die Zeit nicht zurück drehen kann, ihn nicht zurück holen kann.
„Das bist du nicht." sagte Hongjoong.
„Doch. Ich habe starke Gefühle für ihn, es ihm aber nie gesagt." flüsterte ich.
„Ich weiß, was du für ihn fühlst. Und ich weiß, wie er dazu steht. Ich habe ihn geraten zu gehen." sagte Hongjoong ruhig.
„Du hast was??" ich konnte es nicht glaube diese Worte gehört zu haben. „Du hast ihn gehen lassen??" jetzt wurde ich wütend.
Wirklich wütend.
Ich war nie wütend auf Hongjoong, dafür respektiere ich ihn zu sehr. Aber Yeosang einfach gehen zu lassen, das war dumm.
„WIESO HAST DU DAS GETAN?" ich packte Hongjoong an den Schultern.
„Hwa, beruhige dich. Es ist besser so, glaube mir." versuchte Hongjoong mich zu beschwichtigen.
Ich war rasend vor Wut. Wieso tat er das? Und wieso ließ er ihn gehen? Wieso?
Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Alles was mir nahe lag, ergriff ich und schmiss es um mich.
„Hwa, verdammt beruhig dich!" schrie Hongjong mich an.
Er packte mich an den Armen und ich sackte zusammen. Ich sackte zu Boden und Hongjoong mit mir.

Die Tränen konnte ich nicht mehr aufhalten.
Mein Herz zerbrach.
Er ist gegangen.
Er ist einfach gegangen ohne sich von uns zu verabschieden.
„Hwa, schhht beruhig dich." tätschelte mir Hongjoong den Kopf.
„Bitte, du musst einen klaren Kopf bewahren, für mich und für die Jungs."
Ich kannte seine Masche.
Er versuchte durch Verantwortung, die er mir gab, die Traurigkeit in meinem Herzen zu verschleiern.
Ich war ihm oftmals so dankbar dafür.
Doch jetzt funktionierte das nicht.

Ich weiß nicht, wie lange ich weinte.
Ich weiß nicht, wie lange wir am Boden in Hongjoongs Studio saßen.

Ich weiß nur, dass meine Brust brannte.
Es erdrückte mich innerlich.

You.Where stories live. Discover now