Kapitel 19

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- Salt Villa-

Wiedermal saß ich hier in dem gleichen Internetcafe von letztem Mal und verschlug mir die Zeit bis Kai bei Bolt fertig war.

Ich kam direkt nach der Arbeit hierher und mittlerweile war es auch schon kurz vor 21 Uhr, also hockte ich schon seit 3 Stunden hier?

Seufzend legte ich mein Gesicht in meinen Händen, um meinen Augen eine kurze Pause vom blauen Licht des Bildschirms zu gönnen.

Ich habe immer noch nichts gefunden, was mich auf irgend eine Weise zum wirklichen Mörder von Troy Salt und seine Familie brachte.

Ging ich die ganze Sache etwa falsch an? Und wenn ja, was sollte ich sonst tun? Wo sollte ich anfangen zu suchen? Nach was suchte ich überhaupt?

Gerade als ich die Hoffnung aufgeben und mich abmelden wollte, fiel mir ein Bild der Familie ins Auge.

Fokussiert zoomte ich mit der Maus nähe ran und tatsächlich stand dort am Rand des Bildes ein Mann völlig in schwarz gekleidet. Je länger ich ihn ansah, desto bekannter kam er mir vor und da fiel es mir dann endlich auf.

Schnell suchte ich nach anderen Bilder von der Salt Familie und auf jedem einzelnen Bild, stand ohne Ausnahme dieser Mann mit dem strengen Blick und den grauen, zurückgestrichenen Haaren.

Ist das ihr Butler? Schofför? Koch?

Was auch immer er sein mag, er ist wahrscheinlich noch am Leben und anscheinend war er sehr eng mit der Familie verbunden.

Er war mein Weg zum Mörder. Er war mein erstes Ziel.

Ich spürte ein gewissen Gefühl von Glück und Hoffnung in meiner Brust, als mich nun eine Angestellte ansprach und mir mitteilte, dass sie schließen müssten.

Ich hatte meine erste Fährte gefunden! Ich muss es sofort Kai erzählen. Ich bedankte mich noch schnell bei der Angestellten und zischte schon in Richtung Bar.

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wer der Typ war und wo er bleibt.
————

Die Bar war bis auf den letzten Platz gefüllt und wenn man das so anmerken darf, war die Anzahl an Frauen hier, außerordentlich hoch.

„Noch einen Drink, Süßer." rief eine brünette Frau rüber zur Bar, wo ich schon Kai erkannte wie er gelassen die Gläser auf einem Tablett zu den kreischenden Frauen brachte.

Ihre Blicke, mit denen sie ihn förmlich auszogen und dieses ekelhaft, lustvolle Grinsen auf ihren Lippen, widerte mich so an, dass ich kaum hinsehen konnte, wie er sich zu ihnen begab.

Völlig geschockt, dass ich überhaupt so dachte sog ich laut die Luft ein, als hätte ich einen Schlag direkt in den Bauch bekommen.

„Kira!" erschrocken sah ich zu Bolt der wie sonst auch zufrieden lächelnd hinter der Theke stand und die vielen grünen Scheine in seine Taschen steckte.

„Dieser Junge ist einfach Gold wert." sang er schon förmlich und genervt über sein Verhalten zischte ich.

„Ich muss dich zwar enttäuschen, aber ich stehle dir deinen Goldjungen für einwenig." nahm ich nun seine Illusion vom ganzen Geld und schon verschwand das befriedigte Lächeln in seinem Gesicht.

„Was? Nein, nicht jetzt! Es läuft gerade so gut." verneinte er, doch das war mir völlig egal, wenn ich nur noch ein einziges weibliches Wesen sehe, dass versucht seinen Oberkörper zu berühren und ihm etwas ins Ohr flüstert, breche ich ihr alle Knochen.

Ich konnte den Gedanken einfach nicht abstellen und sein unangenehm, verzerrendes Gesicht motivierte mich nur noch mehr ihn am Kragen von der Meute wegzuziehen.

DecisionWhere stories live. Discover now