Kapitel 43

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                                -Scream-

7 Minuten. Ganze 7 Minuten lang lief Kai so schnell wie er nur konnte mit mir weinend in seinen Armen durch den Gang, bis wir schon von weitem das Licht der Sonne erkannten.

Ich hatte die ganze Zeit über nicht aufgegeben mich irgendwie von Kai zu lösen und zurückzulaufen, doch er hatte mich weiter fest im Griff. Selbst wenn ich ihn schlug oder wehtat, hielt er mich weiterhin.

Seit 7 Minuten hing meine Hoffnung am seidenen Faden. Der Funken der in mir glühte schien jedoch immer mehr zu erlöschen.

„Bitte..." brach nun meine Stimme und vor lauter Weinen habe ich schon Kopfschmerzen bekommen und konnte kaum durch meine rote Nase atmen.

Doch Kai hielt eine unglaublich harte Miene. Noch nie hatte ich ihn so ernst gesehen. Er ließ mich langsam runter, wobei ich meine Chance sah und sofort laufen wollte, doch seine Hand griff wieder schnell nach meiner und zog mich mit ihm nach draußen.

Die Polizisten waren weiterhin hinter uns her, weshalb er logisch dachte und so schnell wie möglich hier weg wollte, aber wie könnte ich meinen Bruder dort alleine lassen?

„Nein, lass mich los! Lass mich." schrie ich, während er mich nicht gerade sanft mit sich über dem Parkplatz zu dem versteckten Van schleppte.

„Gott sei Dank, euch geht's gut. Aber wo ist denn..." kam es sofort von April die am Steuer saß, wobei Kai sie nur ignorierte und mich wieder hochhob, um mich reinzuquetschen.

„Fahr los." meinte er kurz zu ihr, wobei sie nur verwirrt inne hielt, doch ihre Hand auf den Schlüssel legte, wobei ich sie sofort aufhielt.

„Nein, warte." kam es nun von mir und ich wollte schnell rausspringen, doch da zog Kai mich an meine Seite wieder rein und schlug die Tür der Beifahrerseite zu und hielt mich nun eisern auf seinem Schoß fest.

„Fahr, April." knurrte er nun, doch ich konnte es nicht zulassen. Ich konnte nicht. Kai war viel zu stark, aber dennoch wehrte ich mich.

„Nein, fahr nicht." murrte ich, da erfasste sie dann wahrscheinlich auch mein verweintes Gesicht und schien langsam zu verstehen was vor sich ging.

„Fahr, verdammt!" schrie er sie nun an und erschrocken zuckte sie kurz zusammen bevor sie sofort auf das Gas drückte und ich zusah wie wir uns immer mehr vom Gefängnis entfernten.

„Nein.. wir müssen zurück! Ich muss ihn holen. Er ist noch dort." rief ich verzweifelt und schlug so fest und hart wie ich konnte gegen Kai's Brust.

Ich war so wütend auf ihn. Wieso? Wieso ließ er mich nicht Elijah holen. Wieso lässt er ihn zurück.

„Lasst mich endlich raus.... ich....Ich hasse dich." kam es aus mir, wobei mein eigenes Herz brach, als ich in sein verständnisvolles Gesicht sah und weiter auf ihn einschlug.

Ich biss ihn, schlug ihm gegen seine Brust, steckte meine Nägel in seine Haut, beleidigte ihn und doch hielt er mich weiter an sich.

Als ich nun wieder zum Türgriff des Autos greifen wollte, riss bei ihm wohl doch ein Geduldsfaden und nun packte er beide meiner Handgelenke und zwang mich ihn so anzusehen.

„Elijah ist tot, Kira!" sagte er nun laut, wobei sogar April erschrocken die Luft einsog und ich sie vom Augenwinkel weinen sah.

„Nein.. das kann nicht..." doch erneute unterbrach er mich und ließ nun meine Hände los um stattdessen mein Gesicht zu packen.

„Die Kugel ging direkt durch seinen Schädel, ich hab es gesehen. Er ist tot, Kira. Es tut mir leid, aber du kannst ihn nicht holen, er ist weg." stellte er nun etwas ruhiger klar, während sich meine Augen weiteten und da er mein Gesicht noch hielt ich nur direkt in seine sehen konnte.

DecisionWhere stories live. Discover now