Kapitel 25

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                -Jenny from the block-

Malakai
Es tat weh sie weinen zu sehen. Es kam nämlich nicht oft vor, dass sie nicht grinsend durch das Leben lief. Sie war diejenige die uns allen eine Stützte war und ja auch mir, besonders mir.

Sie ist mir wichtig, unbeschreiblich wichtig sogar, was ich ganz und garnicht gut finde.

Keiner kann mich lieben, wenn ich so aussehe wie ich es jetzt tue. Keiner wird Mitleid mit mir haben und keiner wird für mich da sein. Keiner außer Maddison.

Das hatte sie mir früher immer gesagt. Für manche mag es wohl falsch klingen, aber sie hatte recht. Wer würde so eine Missgestalt wie mich denn lieben können?

Doch trotzdem war da Kira. Mit den Anderen verstand ich mich zwar gut, aber sie haben auch noch nie meinen Körper und die vielen Verletzungen gesehen. Kira schon. Sie hat mich oft genug in meinen schwächsten Momenten erlebt und doch hielt sie immer zu mir.

Hatte sich Maddison geirrt? Gab es vielleicht eine Ausnahme und wäre es möglich, dass ich doch liebenswert bin?

Meine Gedanken wurden jedoch wieder von ihrem bitterlichen Weinen um ihren Bruder unterbrochen und ich drückte sie noch näher an mich.

So zerbrechlich und gebrochen verlagerte sie immer mehr Gewicht auf mich, als ich nun Bolt und Hazel im Augenwinkel erkannte. „Kira." kam es von ihnen und schon spannte sie sich sogar noch viel mehr an, als vorher.

Doch je mehr sie weinte, desto stiller wurde sie und als ich merkte, wie sie plötzlich schwerer wurde und ich sie immer mehr stützten musste schielte ich kurz zu ihr.

„Kira, alles gut?" fragte ich an ihr Ohr, doch ihre Augen waren geschlossen und sie reagierte nicht, als der vorher verkrampfte Körper ganz plötzlich einfach schlaff runterfiel.

Einwenig erschrocken fing ich sie auf, wobei ich in die Knie gehen musste. „Ich hab dich." hauchte ich, obwohl sie mich nicht mehr hören konnte und nun liefen Bolt und Hazel auf uns zu.

„Kira! Was ist denn mit ihr?" fragte Hazel aufgeregt und musterte das schlafende Mädchen, welches ich nun in meinen Armen trug.

„Ich glaube sie ist einfach müde." sprach ich meine Gedanken aus und analysierte das faszinierende Mädchen mit meinen Augen.

Sie hatte erwähnt nicht viel geschlafen zu haben und auch Stress bei der Arbeit gehabt zu haben. Außerdem musste sie noch mit viel mehr in ihrem Kopf klarkommen.

„Verdammt." weinte Hazel wieder und da ich es wirklich nicht mehr schaffte jemanden weinen zu sehen lief ich mit dem Mädchen in meinen Armen einfach wieder hoch zu Bolt und legte sie vorsichtig auf die Couch, wo ich eigentlich immer schlief.

Ich legte meinen Kopf einwenig schief als ich sie mir zum ersten mal genau ansah. Ihre Stirnfranse die ihre Stirn verdeckten, rahmten ihr schönes Gesicht ein, während ihre klare strahlende Haut so weich aussah. Ich fand es schade, dass sie schlief, so konnte ich nämlich ihre strahlenden Augen nicht begutachten. Da bemerkte ich plötzlich wie ich unbewusst lächelte, was ich erschreckend unterbrach.

Innerlich seufzend trocknete ich ihr die noch aus ihren Augen rollende Träne weg und strich ihr die kurzen Fransen aus ihrer Stirn und setzte mich nun auf den Boden neben ihr hin.

Ich hätte sie wohl heute nicht so aufregen sollen. Ehrlich gesagt wollte ich das alles nicht sagen. Naja zumindest nicht so, aber anders wusste ich es nicht.

Wie hätte ich ihr sagen sollen, dass ich den Kuss eigentlich mehr als genossen habe, aber trotzdem meine Freundin betrogen habe?

Und dann war da noch ihr verdammter Bruder. Ich kenne den Typen gar nicht und doch verschafft er mir nicht nur unglaubliche Kopfschmerzen, sondern auch tausende neue Probleme.

DecisionWhere stories live. Discover now