Kapitel XXII: Familie

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Keiner fragte mich was ich machte, auch wenn sie ab und an einen Blick rüber warfen. Und ich ignorierte die Runde gekonnt, während ich einen einfachen Mürbeteig herstellte. Wer wusste schon, wofür der später einmal gut sein würde. Aber so hatten die Jungs Zeit in meiner Anwesenheit, die Jan gerade wohl nicht missen wollte, wie er mir mit einem eindeutigen Blick gezeigt hatte, als ich Richtung Tür gegangen war, die Chance mit Jan zu reden. Und das taten sie auch.

Mir war nicht bewusst gewesen, wie eng sie miteinander waren, wie sehr Jan diese Jungs mit aufgezogen hatte, aber mir wurde während der wenigen Minuten klar, wieso sie Zimmer bei ihm hatten. Er liebte sie abgöttisch, so wie er sich die Zeit nahm und ihnen geduldig Informationen entlockte. Ole fing noch einmal an zu weinen, während Jonas krampfhaft auf seine Finger starrte.

Ich setzte mich schließlich mit zwei Tassen heißer Schokolade dazu. Die trank Jan gern und da sie sich doch recht ähnlich waren, die Jungs vielleicht auch. Tatsächlich stellte sich heraus, dass eine heiße Schokolade mit Sahne, trotz der doch recht stabilen 20 Grad, die meisten Wunden kurzfristig heilen konnte. Amber trug sein Übriges dazu bei, indem er schließlich so lang an den Jungs herum schnupperte, bis sie ihn abwechselnd in den Arm nahmen und sich darüber amüsierten, dass er nur ein Ohr hatte. Damit waren immerhin die Tränen getrocknet.

„Wohnst du jetzt immer hier, Elena?", fragte Jonas mich schließlich. Er hatte sich augenblicklich in den rostbraunen Hund auf seinem Schoß verliebt, dem er den letzten Rest seines Sahnehäubchens abgegeben hatte – und Amber sich damit natürlich auch in ihn.

„Nun, ich werde ein paar Wochen hier bleiben", wich ich der Frage zögerlich aus. Die Information reichte beiden aber wohl schon.

„Dann bleibt Amber auch hier, oder?", fragte Ole und fing an ihm hinter dem einzelnen Ohr zu kraulen, was Amber ausgesprochen genoss.

„Amber bleibt mit mir hier", bestätigte ich und wollte Jan gerade einen zufriedenen Blick zuwerfen, als Ole mir wieder seine Aufmerksamkeit schenkte.

„Hast du vorhin gebacken? Mama hat gesagt, dass du gut kochen kannst. Können wir mal probieren? Mama bäckt nie Kuchen, das kann die nicht", erklärte er mir halbwegs munter und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Ich habe einen Mürbeteig gemacht. Aber wenn ihr möchtet, könnt ihr mit mir rausgehen und ein paar Äpfel pflücken. Dann machen wir Apfelkuchen", schlug ich vor. Immerhin hatte Jan keine Aktivität mit den Beiden geplant, schien ein wenig in seinem Missmut gefangen zu sein.

Jonas und Ole schien die Idee zu gefallen, denn bevor ich auch nur in der Lage war das mit Jan abzustimmen, hatten sie schon die Terrassentür aufgerissen, waren in die Schuhe geschlüpft und rannten mit Amber zum Apfelbaum hinüber, während ich leise aufseufzte. Ich fühlte mich wie Mitte 40.

„Das musst du nicht tun", erklärte Jan mir, aber ich schüttelte nur den Kopf und küsste ihn sanft.

„Ich mach es aber. Reagier dich ein wenig ab, ich sehe doch wie deine Muskeln arbeiten. Vielleicht ist es besser, wenn sie nicht sehen, wie du die Wand zerdepperst, hm?", meinte ich im Gegenzug und bekam dafür nur ein zaghaftes Nicken.

Die folgende halbe Stunde war ich beschäftigt mit den Kleinen. Nachdem sie die Äpfel hinuntergeholt hatten, mussten wir sie waschen, schneiden, Zuckern und dann gemeinsam die Pie-Form bestücken. Insgeheim hatte ich erwartet, dass besonders Jonas mit seinen vierzehn Jahren keine Lust haben würde auf Äpfel schneiden, aber er stellte sich tapfer – wenn auch ein wenig grobmotorisch – an, bevor Ole tatkräftig in die Schüssel voller Obst, Zucker und Zimt griff um alles zu vermengen.

Wenig später war alles zusammengepackt und ich hatte aus dem verbleibenden Mürbeteig noch ein kleines J und ein O ausgeschnitten und auf die jeweiligen Hälften gelegt, damit sie ein Stück mit ihrem Anfangsbuchstaben bekamen. Kitschig, würde auf Instagram aber mega laufen – und ich hatte seit bestimmt einer Woche nichts mehr gepostet.

Schließlich saßen wir zu dritt vor dem Backofen. Jan hatte sich gefangen, was auch immer er gemacht hatte und gesellte sich gerade zu uns, wie wir der Kruste beim Bräunen zuschauten, als die Haustür aus den Angeln flog. Da war jemand wohl nicht gut drauf.

Steffis schrille und hektische Stimme kreischte durchs Haus, rief nach Jan und den Kindern. Sofort war Jan da, wurde von seiner Schwester aber fast schon grob aus dem Weg geschoben, als sie ihren Söhnen heulend um die Hälse fiel. Und ich saß perplex daneben und starrte hoch zu Jan, der nicht minder verwirrt aus der Wäsche sah.

„Wie könnt ihr mir das nur antun! Wieso sagt ihr mir nicht Bescheid, wenn ihr weg geht!", donnerte Steffi weiter, sodass auch Jan und mir klar wurde, worum es ging. Und es folgte eine nicht weniger schniefende Antwort der Jungs, die offensichtlich sehr überfordert gewesen waren damit allein zu Hause zu bleiben, während Jans Mutter seine Schwester zur Polizei gefahren hatte.

Mit 14 und 12 war das zwar theoretisch kein Problem mehr, aber die Umstände hatten sie nervös gemacht. Ängstlich. Und so hatten sie sich ihr Taschengeld genommen, dass ihnen ihre Oma wohl zugesteckt hatte und waren in den 40 Minuten Bus zum Haus ihres Onkels gefahren, den sie natürlich nicht darüber in Kenntnis gesetzt hatten, dass ihre Mutter nicht Bescheid wusste. Und die Handys waren mittlerweile leer, sodass sie die Anrufe nicht bekommen hatten.

Es war ein Drama, dass ich gern gemieden hätte. Aber unauffällig den Rückzug anzutreten war kaum möglich, da Steffi sich schließlich auch an Jan richtete, der ihr deutlich machte, dass er absolut nichts dafür konnte. Immerhin war er davon ausgegangen, dass sie Bescheid wusste. Und ihn hatte sie ja ebenfalls nicht angerufen.

In all dem Wirrwarr, den Vorwürfen und dem Geschluchze, dass ausnahmslos von allen bis auf Jan und mir kam, stand ich nur verwirrt daneben und hoffte, dass es bald ein Ende nehmen würde. Steffi sah in der Tat schlimm aus. Ihre linke Gesichtshälfte war blau und es sah fast mehr aus, als wäre das nicht nur ein Schlag ins Auge gewesen. Aber ich wollte nicht spekulieren.

Jan auch nicht, weswegen er sie schnell wieder auf den Boden der Tatsachen holte: Zurück zu ihrem Auge.

„Hat er dich geschlagen?", fragte er ernst und ruhig. Zu ruhig. Jetzt wo er es sah, war er deutlich wütender als zuvor. Das missfiel mir, auch wenn in dem Moment der Ofen piepste und ich nicht drum herum kam den Kuchen herauszuholen.

Jan und Ole schien das ein wenig abzulenken. Sie versuchten Steffi davon zu erzählen, aber die hatte nur Aufmerksamkeit für ihren Bruder, den sie mindestens so gut kannte, wie ich und damit seine Wut ebenso deutlich sah.

Also schnappte ich mir die Jungs und holte den Kuchen heraus, während die beiden Geschwister sich auf die Terrasse zurückzogen und mehr als heftig diskutierten wie und warum das Geschehen war. Ich hörte leider mindestens die Hälfte mit, wollte mir dazu aber keine Gedanken machen. Das ging mich nichts an. Und Amber auch nicht, denn der saß treudoof bettelnd neben meinen Füßen und kratzte immer wieder an meinem Bein in der Hoffnung etwas abzubekommen von dem Duftenden etwas, dass ich direkt schon mal schnitt. Die Jungs hatten mich drum gebeten.

„Habe ich euch endlich gefunden!", erklang eine weitere Stimme neben mir, während ich langsam wahnsinnig wurde. Wer zur Hölle hatte denn bitte noch einen Schlüssel zu diesem Haus?

Jonas und Ole drehten ihren Kopf gleichzeitig mit mir um. Aber während ich mich fragte, wer die ältere Dame um die Mitte 60 denn war, fiel ihr Ole schon um den Hals und entschuldigte sich, dass er nicht Bescheid gesagt hatte. ‚Oma' wie er sie so liebevoll betitelte, drückte ihn an sich und erläuterte ihm genau wie seine Mutter zuvor, dass das inakzeptabel war einfach zu verschwinden, war aber mindestens genauso froh wie Steffi, dass die Jungs heil und sicher waren.

Bis ihr Blick auf mich fiel. Eine kurze Sekunde lang musterten wir uns gegenseitig. Sie sah recht modern aus, hatte eine dunkle Hose mit einem roten T-Shirt dazu an. Die Haare waren grau, standen aber lockig von ihrem Kopf weg, während sie auf ihrer Nase eine große Brille trug.

Fast schon wortlos schlenderte sie zu mir rüber, gab ihrem anderen Enkel dabei einen Kuss auf die Wange, der sich deutlich weniger erfreut über den engen Kontakt zeigte und schnappte sich dann einen der vollen Teller. Ohne auch nur einen Kommentar abzugeben, nahm sie den ersten Bissen des Kuchens und nickte dann sichtlich zufrieden.

„Wird ja auch langsam mal Zeit, dass er jemanden findet, der ihn glücklich macht", war nach Sekunden der Stille das Einzige, was den Raum erfüllte. Genauso wie ihr breites Grinsen. Eine kecke ältere Dame.

„Das Lob kann ich nicht vollständig annehmen. Die Jungs haben geholfen", erwiderte ich und bekam von ihr ein noch netteres Lächeln geschenkt.

„Aber so ohne dich kaum hinbekommen. Es freut mich dich kennenzulernen, Elena. Ich bin Josephine, aber du kannst mich gern Josi nennen. Das machen alle in der Familie so", erklärte sie mir und ich war einfach nur baff.

Natürlich hatte ich darüber nachgedacht, wie Jans Mutter wohl so war. Er hatte mir auch zwischendrin ein Foto gezeigt, dass sogar noch recht aktuell gewesen sein musste. Seinen Ausführungen nach hatte sie ein kleines Haus ein paar Dörfer weiter. Sie war sehr aktiv, ähnlich wie meine etwas ältere Oma, reiste in Seniorengruppen durch Deutschland, war im Strickverein tätig und ehemalige Klavierlehrerin für richtige Pianisten.

Trotzdem hatte ich nicht die Art von jugendlichem Geist erwartet. Ich hatte nicht erwartet, dass sie derart offen und direkt, aber nicht unfreundlich sein würde. Was sollte sie denn schon halten davon, dass ihr Mitte 40er Sohn eine Mitte 20er datete? Gewiss keine Freude. Aber das zeigte sie nicht. Steffi musste etwas erzählt haben, vielleicht auch Jan bei einem Telefonat, denn sie wusste wohl um mich. Und sie fand, dass ich ihn glücklich machte, das war gut.

„Es freut mich, Josi. Es ist schön dich kennen zu lernen", erwiderte ich daher zaghaft und sah ihr dabei zu, wie sie sich einen großen Berg Schlagsahne zum Kuchen nahm, die ich bereits aufgeschlagen hatte. Die aßen wohl alle gern.

„Mama", ertönte Jans Stimme fast gleichzeitig, aber definitiv ein wenig wehleidig von der Terrasse. Entweder hatten die beiden zu Ende diskutiert, oder aber er hatte sie bemerkt. Aber Josi watschelte nur mit ihrem Teller zu ihrem Sohn, zog ihn am Kinn zu sich hinunter und gab ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange. Der Kuchen hatte scheinbar ihre Sorgen wett gemacht – oder sie wollte es nicht zeigen, wie krass die Situation gerade war.

„Hübsch und kann kochen. Ich hoffe, sie hält länger als die letzten", meinte sie trocken und ging dann an Jan vorbei, der etwas perplex zu mir rüber sah, zu ihrer Tochter.

Jonas und Ole hatten sich ihr Stück Kuchen auch schon genommen und folgten ihrer Großmutter mit einem Stück für ihre Mutter, während ich verwirrt zu Jan hinüber sah. Länger als die letzten? Was sollte das denn heißen?

Aber Jan zuckte verlegen mit den Schultern und kam dann zu mir herüber.

„Das hatte ich anders geplant. Verzeih mir", bat er mich entschuldigend, die Arme um mich geschlungen.

„Du kannst da nichts für. Es ist deine Familie. Und die braucht dich. So ist das nun mal manchmal."

„Ja, aber es wäre schöner gewesen, wenn ich euch anständig hätte vorstellen können. Sie ist manchmal ein wenig direkt und kam zugegebenermaßen mit meinen letzten Partnerinnen nicht so gut klar", erklärte er zögerlich und küsste mich dann auf die Stirn.

„Dann wird es bei uns hoffentlich besser als bei den anderen", erwiderte ich, auch wenn es merkwürdig war nach so kurzer Zeit seiner Familie vorgestellt zu werden. Einer Familie, die mich augenblicklich akzeptiert hatte.

„Das ist es jetzt schon", antwortete er schließlich und löste sich langsam von mir, nur um dann selbst zwei Teller zu nehmen und dort Kuchen mit Sahne aufzufüllen. Ich verstand direkt und besorgte ein wenig Getränke mit Gläsern, ehe ich ihm auf die Terrasse folgte. Amber saß bereits bei Ole auf dem Schoß und hoffte bei jedem Bissen, dass etwas hinunter und in sein Maul fallen würde.

Steffi sah mich fast schon entschuldigend an, als ich mich zwischen ihr und Jan niederließ, lobte mich dann aber deutlich für den Kuchen, was die Jungs wiederum anstachelte, weil sie ja mitgeholfen hatten. Trotz der gedrückten Stimmung lockerte es die ganze Sache etwas, während sie diskutierten, wer denn jetzt den größten Anteil an diesem Meisterwerk – das eigentlich nur ein normaler Apfelkuchen war – hatte. Für die Jungs wohl eine große Sache.

„Und wie geht es jetzt weiter?", fragte Jan schließlich und warf seiner Schwester einen ernsten Blick zu, während ich Amber meinerseits auf meinen Schoß nahm. Die Jungs hatten sich zum Fußballspielen auf dem Rasen verzogen und da konnte der kleine Hund noch nicht mithalten.

„Die Anzeige wurde gemacht. Ich muss jetzt mit meinem Anwalt schauen, wie es weitergeht. Das Trennungsjahr habe ich beantragt und Julia vom Pferdehof hat mir auch schon eine Wohnung vermittelt, in die wir in zwei Wochen einziehen können. Ich habe Tobi bescheid geben wollen, aber er ist halt ausgerastet und irgendwie, war er wohl zu betrunken. Jedenfalls werde ich versuchen das alleinige Sorgerecht für die Jungs zu bekommen und wenn wir dann die eigene Wohnung haben, dann wird es wohl irgendwie gehen", erklärte sie und räusperte sich schließlich.

„Entschuldigt bitte. Ich hatte nicht vor Euch den Nachmittag zu zerstören. Ich hatte die Jungs hier eigentlich nicht erwartet, aber da sie nicht bei Jonas Freund Felix hier um die Ecke waren, dachte ich, ich such doch noch einmal hier nach und als sie dann da waren. Die beiden können solche Vollpfosten sein", seufzte sie und fuhr sich über das Gesicht, offensichtlich fertig mit den Nerven.

„Bring sie doch das nächste Mal einfach her. Ich bin doch so gut wie immer hier. Dann pass ich auf sie auf und du musst dir keine Gedanken machen", erwiderte mein Partner schlicht und legte nebenbei einen Arm um meine Schultern. Steffi nickte und warf dann einen Blick zu ihrer Mutter, die nur tief aufseufzte und ihrer Tochter dafür ebenfalls eine Hand auf die Schulter legte.

„Wir sollten nach Hause fahren, Steffi. Ich muss das Essen noch anstellen und du brauchst Ruhe, genauso wie die Jungs. Du musst ihnen sagen, wie es weitergeht. Lass sie nicht im Dunkeln sitzen", bat sie sie und stand dann auf, den Teller wegbringend. Steffi nickte, mehr um sich selbst Mut zu machen und stand dann ihrerseits auf.

„Da sagt sie was", seufzte sie und ging dann los um die Jungs einzutrommeln. Wenig später waren alle vier gegangen und vor mir standen die leeren Teller, die ich schließlich in die Spülmaschine räumte und so fast nicht bemerkte, dass Jan sich leicht von hinten anschlich. Erst als er seine Arme um mich schlang und mich an sich zog, wurde mir bewusst, dass er mich beobachtet hatte.

„Ich liebe dich, Kleines", nuschelte er an meinem Ohr, woraufhin ich sanft zu ihm aufschaute und mir einen Kuss abholte. Der Sex hatte mich irgendwie befreit, auch wenn die Erfahrung mit seiner Familie komisch war. Ob seine Mutter wohl auch wusste, was er so veranstaltete? Was sie wohl von seinem Club hielt?

„Ich dich auch", antwortete ich schließlich, quiekte aber auf, als er mir unter die Beine griff und mich ein zweites Mal an diesem Tag durch die Gegend trug. Dieses Mal jedoch zum Sofa, wo er mich auf seinen Schoß setzte und mich eng in eine Umarmung zog.

Die Ruhe, die daraufhin über uns hineinbrach, war nicht unangenehm, aber sie war unscheinbar. Ich wollte so viel erzählen, hatte aber nicht die richtigen Worte und auch ihm mussten mit Sicherheit die Gedanken fliegen, bei dem, was alles passiert war.

„Danke", nuschelte Jan schließlich, nachdem er seine Worte gefunden hatte.

„Wofür?"

„Für das Aufwecken heute Morgen. Für den Sex in der Badewanne. Dafür, dass du mir vertraust und dich mir unterwirfst und dennoch manchmal im richtigen Zeitpunkt die Kontrolle übernimmst. Dafür, dass du so wunderschön bist, dass du deine Bestrafung so tapfer durchgestanden hast und dass du mich so nimmst, wie ich bin."

„Wie ein sexgeiler, alter Sack?", neckte ich ihn und bekam dafür nur eine garstig hochgezogene Augenbraue.

„Auch dafür, Kleines. Sie hat recht, wenn sie sagt, dass du mich glücklich machst. Das hast du schon früher und das tust du jetzt umso mehr."
Ich brauchte ein wenig um die Gedanken zu verarbeiten. Normalerweise dankte man mir nicht und vor allem nicht so ausführlich. Jan war ein sehr kommunikationsstarker Mann. Verglichen mit mir, die manchmal brauchte um zu erzählen, was sie gerade fühlte, fand er immer direkt die richtigen Worte. Dabei war er es doch eigentlich, der mich verbesserte, nicht ich ihn.

„Ich muss dir nicht weniger danken, Jan. Du bist da, beschützt mich, bringst mich an meine Grenzen. Und du passt auf mich auf. Ich fühle mich mindestens genauso wohl bei dir. Ich bin einfach froh, dass du mich willst", erwiderte ich schließlich und konnte regelrecht sehen, wie wichtig das für ihn war. Er war ein Dom. Er konnte hart sein und er quälte manchmal gern. Aber er war nicht minder kuschelig oder liebevoll, als jeder andere Mann auch. Er hatte Recht gehabt, als er sagte, er suche eine Partnerin. Das konnte ich nach den wenigen Tagen schon sehen.

Die Hand in meinem NackenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt