|EPILOG|

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[Across the Stars trägt meiner Meinung nach zur Stimmung bei. Hört euch den Soundtrack gerne beim Lesen an!]

Schmunzelnd betrachtete ich meine kleine Familie. Armitage baute mit unseren beiden Lieblingen Bausteine, während ich mich an den Türrahmen zum Wohnzimmer lehnte. Es war mir unmöglich ein Lächeln zurückzuhalten, während ich sah, wie sehr dieser wunderschöne Mann aufging, wenn er mit unseren Kindern spielte. Unser kleiner Junge war letzten Monat sechs geworden und unsere Tochter würde bald fünf werden – Ihre Aufregung konnte sie kaum noch verbergen.

Als mich unsere Kleinen bemerkten, ließen sie sofort alles liegen und fielen mir jammernd um die Beine.

„Ihr könnt nicht wegfahren, Mama! Bitte!“, flehte mich unsere Prinzessin an und ihr großer Bruder nickte heftig. „Wir sind doch morgen zum Mittag wieder zurück. Außerdem: Habt ihr etwa vergessen, wer tolles kommt, um auf euch aufzupassen?“, fragte ich sie ganz aufgeregt, worauf beide anfingen zu lachen. Und hätte sie das nicht aufgeheitert, wäre es das Klingel, welches kurz darauf durchs Haus schallte – Wie immer ein perfektes Timing.
Die beiden Energiebündel leisteten sich daraufhin ein wettkampfreifes Rennen zur Tür.

„Tante Noema! Onkel Loy!“, begrüßten unsere Kinder ihre Babysitter. „Na hallo, meine kleinen Sterne“, vernahm mich Noemas aufgeweckte Stimme. Die beiden wohnten in der Hauptstadt des Planetens, wohingegen wir beide es mit unseren Lieblingen hier in einem gemütlichen Dorf besser fanden.

Da unsere Kinder wohl vorerst ein paar Minuten beschäftigt sein würden, gesellte sich nun ihr Vater zu mir.

„Du siehst wunderschön aus, Liebling. Heute werden wir ganz sicher einen bezaubernden Tag haben!“, sagte er, während er mir vereinzelte Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Eine vertraute Geste, die mich immer wieder zum Strahlen brachte. „Vielen dank und das werden wir ganz bestimmt, Armie!“ Dabei stellte ich mich auf Zehenspitzen, um dem Größeren einen sanften Kuss zu geben. Wir beide hatten uns das Wochenende schon seit Monaten freigehalten. Es gab wohl nicht viele Verpflichtungen, da wir von Armitages mehr als ausreichendem Ersparten lebten, aber trotzdem arbeiteten wir zumindest ein paar Tage in der Woche. Ich hatte in der Bücherei eine Stelle und der Rothaarige hatte seinen Spaß daran gefunden, in der Ortsverwaltung Aufgaben zu übernehmen. Wir waren hier wirklich angekommen. Selbst Armitage war nicht mehr anzumerken, dass er mal der General eines militärischen Machtregimes war. Vor allem nicht in so lockerer Kleidung und mit den von unseren Kindern zerwühlten Haaren. Aber auch wenn wir hier mit anderen jungen Familien befreundet waren, gehörten Loy und Noema zu unseren engsten Freunden.

Als wir in den Eingangsbereich gingen, wurden wir Zeugen davon, wie unsere beiden versuchten, Loy wie einen Berg zu erklimmen und Noema einfach nur lachend danebenstand, um den Moment in Fotos zu verewigen. Loy sah auf den ersten Blick etwas hilflos aus, aber da er auch lachte, machte ich mir nicht allzu viele Gedanken. Das junge Ehepaar hatte schon oft genug auf die Kleinen aufgepasst, um mit ihnen umgehen zu können.

„Na komm, ich helfe dir mal etwas“, kam ihm schließlich aber doch Armitage zur Hilfe und nahm unsere Tochter von ihm und setzte sie sich selbst auf die Schultern. Unübersehbar war dabei der siegesfrohe Blickaustausch zwischen unseren Kindern. Sie hatten es beide geschafft, auf den Schultern der Männer zu sitzen. Da sich jetzt die Möglichkeit ergab, begrüßten wir nun unsere Gäste. Unbemerkt blieb dabei von mir nicht, dass sich bei Noema langsam auch die ersten Anzeichen eines Babybauches zeigten.

„Wie geht es dir? Sollen wir noch auf einen Kaffa bleiben?“, dabei warf ich einen fragenden Blick zu Armitage, aber meine Freundin schüttelte schon ihren Kopf.

„Mir geht es gut, Chloe. Deshalb nein, nein! Das kommt nicht in Frage! Ihr beide werdet gleich dieses Haus verlassen und einen traumhaften Tag haben. Wir können, wenn ihr wieder hier seid, noch etwas bleiben. Nur nicht jetzt – Loy und ich wissen doch, wie sehr ihr euch schon darauf gefreut habt!“

Noema war wirklich die beste Freundin die ich mir wünschen könnte. Nachdem wir geflohen waren, hatte die letzte Ordnung keinen Tag mehr existiert. Kurz darauf hatte der Widerstand mit Hilfe von den verbliebenen Politikern der neuen Republik eine neue Regierung aufgebaut. Als die Verantwortlichen der ersten Ordnung vors Kriegsgericht gezogen wurden, graute es mir davor, mein Glück zu verlieren. Aber Armitage war kooperativ, ehrlich und vor allem hatte er dem Widerstand die Informationen übermittelt, die überhaupt zu diesem Sieg geführt hatten. Wir wurden begnadigt, genauso wie unsere Freunde, deren kein schwereres Verbrechen, als die Angehörigkeit, nachgewiesen wurde. Das war keine einfache Zeit gewesen, aber wir hatten es durchgestanden. Dafür hatten wir heute eine glückliche Familie, die all das wert gewesen war.

„Na los, jetzt geht schon!“, drängelte Noema uns weiter zu unserem Glück, nachdem wir uns von unseren Kleinen verabschiedet hatten.

„Wir gehen ja schon! Kein Grund Chloe und mich aus unserem eigenen Haus zu werfen“, scherzte der Rothaarige, als er unsere Taschen nahm, die Noema ihm bestimmt schon seit zwei Minuten demonstrativ hinhielt. Die erste Zeit war es sehr befremdlich zwischen ihm und den anderen, aber alles hatte seinen Weg gefunden.

Wir winkten den im Haus verbliebenen noch ein letztes Mal zu, bevor sich die Tür schloss und wir lächelnd zu unserem Schiff gingen. Nachdem Armitage unser Gepäck verstaut hatte, legte ich von hinten meine Arme um ihn und schmiegte mich gegen den Stoff seines Oberteils.
                                                                                        
„Ich liebe dich, Armie“, sagte ich gerade laut genug, damit er es hören konnte. Mit einem verliebten Grinsen auf dem Gesicht drehte er sich in meiner Umarmung zu mir um und gab mir einen Kuss, der kaum lang genug anhielt, um meine Augen genießend zu schließen. Seine Lippen wanderten mit kleinen Küssen zu meinem Ohr. „Ich dich auch, Chloe. Was würde ich bloß ohne dich tun? Alles liebe zum siebten Hochzeitstag, meine wundervolle Frau!“

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Where stories live. Discover now