Chapter No. 46 |BLOODY LIP|

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Mit etwas Überzeugungskraft konnte ich Armitage dazu bringen, seine Arbeit zu beenden und mit mir zusammen wieder einzuschlafen. Somit konnte ich es genießen, meinen Kopf auf seiner Brust zu betten. Zumindest war so meine Erinnerung.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, saß Armitage schon wieder aufrecht ans Kopfteil gelehnt und war auf sein Datapad fixiert. Wie konnte ein Mensch nur mit so wenig Schlaf so viel arbeiten?

Er war so abgelenkt, dass er mein Erwachen gar nicht mitbekommen hatte. Umso überraschter war er, als ich mich aufsetzte und ihm sein Datapad aus der Hand nahm. Verdutzt blickte er mich an, als ich das Gerät auf seinen Nachttisch legte, nur um mich auf seinen Schoß zu setzen und ihm einen kurzen Kuss zur Begrüßung zu geben.

„Guten Morgen, Armitage. Ich bin mir ganz sicher, dass du heute schon so viele Stunden gearbeitet hast, dass du dir sicherlich für den restlichen Flug eine kleine Auszeit nehmen kannst, oder?“

Ich bemerkte, wie er auf die Uhr schielte und dann leise seufzte.

„Eine halbe Stunde, dann müssen wir uns für die Ankunft fertig machen.“

„Danke, Armitage“, sagte ich mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen, welches er sogleich erwiderte. Ich musste ihm unbedingt die Wahrheit sagen, aber nicht mehr heute Morgen.

Seine Hand hob sich liebevoll und strich mir gelöste Haarsträhnen hinters Ohr. Unwillkürlich lehnte ich mich seiner Berührung entgegen, was ihn dazu veranlasste, seine Hand auf meine Wange zu legen.

„Chloe, du siehst so bezaubernd aus. Ich bin dankbar, dass die Macht, was auch immer es für eine ist, mir dich offenbart hat.“

Seine Lippen legten sich liebevoll auf meine, und ich musste sofort in den Kuss lächeln. Wir waren ein Paar, ein wirkliches Paar. Ich konnte es immer noch nicht glauben.

Wir tauschten noch einige Zärtlichkeiten aus, bevor wir uns wieder voneinander lösten. Seine leicht geröteten Lippen und seine locker über die Stirn fallenden Haare, ließen ihn so nahbar wirken. Ich wünschte, es könnte immer so sein.

„Chloe, möchtest du vielleicht wissen, wie ich von Anfang an, von dir bezaubert war?“, fragte er, als ich an ihn gekuschelt auf ihm lag. Während er sprach, konnte ich seinen ruhigen Herzschlag hören, und entspannte mich sofort.

„Bitte, Armitage.“

Seine Finger malten kleine Muster auf meinem Rücken, als er zu sprechen begann.

„Immer wenn ein Jahrgang auf der Akademie seinen Abschluss hat, werden die Absolventen auf den verschiedenen Stationen und Schiffen verteilt. Ich habe natürlich die Möglichkeit, mir meine Leute auszuwählen und sie werden mir nicht einfach so zugeteilt. Auch wenn mein Brückenteam schon voll besetzt war, wollte ich zumindest einmal die Absolventen angesehen haben. Aber dann warst du mir sofort ins Auge gesprungen, dein Name kam mir schon so bekannt vor, dann noch dein vorbildlicher Werdegang, die Empfehlung deines Mentors und das Foto, auf dem du es gegen jede Vorschrift geschafft hast, ein leichtes Lächeln herauf zu mogeln. Später habe ich natürlich herausgefunden, dass das leichte Lächeln dich quasi immer schmückt, auch wenn es dir wahrscheinlich gar nicht mehr auffällt.“ Seine Hand wanderte zu meinen Haaren und begann dort mit ihnen zu spielen, während ich noch immer gespannt seiner Erzählung lauschte.

„Somit war ich von Beginn an von dir fasziniert, Liebes. Du hast es geschafft, dich in meinem Kopf zu verankern. Bevor ich dich überhaupt das erste Mal getroffen hatte, war ich mir sicher, dass du eine Bereicherung für die Erste Ordnung, aber vor allem für mich sein würdest. Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht.“

Er küsste mir auf meinen Haaransatz und meine Mundwinkel wanderten noch weiter nach oben. Das war so romantisch. Ist das Liebe auf den ersten Blick? Noch nie hatte ein Junge etwas so schönes zu mir gesagt. Nur hatte ich unser erstes Gespräch anders in Erinnerung.

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt