Chapter No. 26 |OVERWHELMED|

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Ich schlug meine Augen auf und konnte in ein mir nur allzu bekanntes Gesicht blicken. Hingegen letzten Males, war ich vor ihm und dem Wecker aufgewacht. Aber er brauchte den Schlaf. In weniger als zwei Stunden würde er zur Supremacy geflogen sein, um mit Commander Ren und dem obersten Anführer die Details über das Treffen mit dem Informanten zu besprechen. Es war abgesegnet, dass ich mitkäme, aber mit den Details würde ich erst während der Anreise vertraut gemacht werden. Man versuchte das Durchsickern von Informationen verhindern. Armitage fand es übertrieben. Er sagte, dass meine Loyalität ausschließlich der ersten Ordnung gälte, aber der oberste Anführer wollte es so.

Behutsam strich ich mit meiner Hand über seine Wange. Leichte Sommersprossen zierten bei genauerem Hinsehen seine bleiche Haut. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, seine Gesichtszüge waren so entspannt. Es fiel mir schwer, zu wissen, dass er heute Abend ausgelaugt und gestresst wiederkommen würde. Selbstverständlich würde er es sich nicht anmerken lassen. Er würde eine Präsenz verbreiten, die einem vermittelte, dass er bereit war, Planeten einzunehmen und Schlachten zu gewinnen. Dass jeder, der ihm nicht mit dem größten Respekt entgegentrat, einen Fehler beging. Natürlich würde er dem auch gerecht werden! Er konnte seine körperlichen Grenzen weit überschreiten, wenn es darauf ankam. Aber ich kannte ihn auch gut genug, um zu erkennen, wie es ihn langsam kaputt machte.

Bedacht ihn nicht zu wecken, strich ich ihm seine Haare aus dem Gesicht und musste lächeln. Könnte ich es mir aussuchen, würde ich den ganzen Tag lang hier liegenbleiben und ihm beim Schlafen beobachten. Ich wusste, dass es falsch war, so zu denken. Diese ganze Situation war falsch - unsere Romanze war nicht vom System erwünscht, aber dieses warme Gefühl, welches er in mir auslöste, war da. Es fühlte sich gut an und kein System wäre es wert, dass es verschwinden würde. Ich wollte mich nicht wieder ungeliebt fühlen - nicht ungewollt.

Armitages Lider begannen leicht zu zucken, dann schlug er sie auf. Seine Augen trafen auf meine und er lächelte mich an, ein schönes guten Morgen Lächeln.

„Ich war erste!“

Ein spielerisches Grinsen legte sich auf meine Lippen, welches er gern zu erwidern schien. Dieses „Wer-zuerst-aufwacht“-Ding schien somit offiziell ein Wettbewerb zu werden.

„Fordere mich nicht heraus, junges Fräulein, du kannst nur verlieren.“

„Sagt wer?“

Das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter.

„Ich.“

Er beugte sich über mich und legte neckisch seine Lippen auf meine. Der Kuss war spielerisch und unvoreingenommen. Ein warmes Gefühl machte sich in meinem Körper breit. Kurz löste sich der Kuss, seine Stirn ruhte auf meiner, wir blickten uns einander in die Augen. Seine Nähe berauschte mich. Trotz dessen, obwohl es kindisch war, wollte ich ihn nicht so einfach das letzte Wort haben lassen.

„Glaube ich nicht.“

Kaum hatte mein neckischer Kommentar meinen Mund verlassen, war ich mir sicher, dass das Spiel jetzt erst wirklich begonnen hatte. Er würde es nicht verlieren, komme was wolle.

„Na warte!“

Er küsste mich wieder, seine Lippen drückten auf die Meinen. Weit fordernder als zuvor. Eine Hand stützte er neben meinem Kopf ab, die andere fuhr meinen Körper entlang. Wie kleine Blitze fuhr es mir durch die Haut, die er durch den dünnen Stoff meiner Nachtbekleidung berührte. Mir wurde schlagartig heiß und kalt. Panik. Es schüchterte mich ein. Ich wandte mich unter ihm, er schien es jedoch eher als neckische Herausforderung anzusehen. Seine Hand schaffte es mich an Ort und Stelle zu halten. Seine Lippen entfernten sich von meinen und begannen meinen Kiefer entlang zu küssen, ehe er meine zarte Nackenhaut mit unzähligen, fast animalischen Küssen übersäte. Ich schaffte es nicht, Wörter über meine Lippen kommen zu lassen.

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt