SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |

Chapter No. 49 |CRAIT|

Point of view Armitage Hux

Nur kurz blickte ich Chloe nach, die mich mit ihrem verängstigten Blick anflehte, ihr zu folgen. Mit einem erzwungen, ruhigen Ausdruck quittierte ich ihre stumme Bitte, unter keinen Umständen würde ich jetzt fliehen. Sobald sie die Brücke verließ, konnte ich mich mit voller Aufmerksamkeit auf die jetzige Situation konzentrieren. Die junge Frau würde in diesem Moment eher Last als Bereicherung mit ihrer Anhänglichkeit sein.

Mein nächster Schritt brachte mich in Snokes Thronraum, aber was mich empfing, ließ mir meinen Ausdruck aus dem Gesicht gleiten. Die Wandverkleidung stand in Flammen und die Prätorianergarde lag reglos auf dem Boden. Noch mehr erschüttert ließ mich allerdings Snoke zurück. In zwei Teile zerteilt lag die schon im lebenden Zustand nicht gutaussehende Gestalt des nun ehemaligen Anführers der ersten Ordnung vor mir. Ekelerregend.

Der Auslöser des Desasters lag allerdings nur wenige Meter davon entfernt bewusstlos auf dem Boden. Skeptisch ging ich auf die Silhouette meines Nemesis zu. War es möglich, dass dieser Tag doch noch eine gute Wendung nehmen würde und ich meinen Vorgesetzter samt Konkurrenten losgeworden bin? Gerade fing ich schon an, mich an den Titel des Obersten Anführers zu gewöhnen, als ich bemerkte, dass die schwarz gekleidete Gestalt noch atmete. Dann musste eben Nachgeholfen werden.

Siegessicher wollte ich meinen Blaster ziehen, aber kaum war mein Mantel zur Seite geschoben, regte sich der Mann und erwachte nach Atem schnappend. Verflucht noch mal!

Schnell zog ich meine behandschuhte Hand zurück und stellte den Ritter zuletzt wenigstens zu rede. Er musste für dieses Chaos zuständig sein. Mir würde der Gedanke, dass er Snoke umgebracht hatte, nicht mal fern liegen.

„Was ist passiert?“, sprach ich den zu Bewusstsein gekommenen an und betonte jedes Wort mit Nachdruck.

„Das Mädchen hat Snoke ermordet!“ Während er das sagte, setzte er sich auf, wahrscheinlich um sein letztes bisschen Stolz zu wahren. Mit wackeligen Schritten humpelte er zum Fenster, vor dem man die andere Hälfte des Schiffes schweben sah. Wie armselig war seine Annahme, dass ich ihm Glauben schenken würde. Wie könnte die Schrottsammlerin Snoke samt Ren besiegen?

„Wo ist sie jetzt?“, blaffte er mich an. „Sie ist in Snokes Rettungsschiff entkommen.“ Zumindest entnahm ich das der Tatsache, dass das Schiff fehlte.

„Wir wissen, wo sie hin will. Entsenden Sie unsere Truppen zu dieser Widerstandsbasis. Bringen wir es zu Ende.“

Danach stolzierte er humpelnd davon und schien schon von den wenigen Worten außer Atem zu sein. Aber was erlaubte er sich bloß!

„Es zu Ende bringen?! Was glauben Sie, mit wem Sie hier reden? Nehmen Sie etwa an, dass Sie meine Armee befehligen können? Unserer Oberster Anführer ist tot! Wir haben keinen Herrscher!“

Meine Stimme nahm immer mehr an Lautstärke und Nachdruck zu, bis sie durch die unsichtbare Hand des Machtnutzers abgewürgt wurde. Viel stärker als ich es von seinen gewöhnlichen Wutausbrüchen kannte. Gequält nach Luft schnappend fasste ich mir um meinem Hals, auch wenn ich wusste, dass es sinnlos war.

„Der Oberste Anführer ist tot!“ Den Druck seiner Stimme konnte ich an meinem Hals spüren. Er handelte rein aus Emotionen heraus, ohne die nötige Taktik zu kennen und zu verstehen. Dennoch besaß er wenigstens genügend Körpersprache, um mir zu verdeutlichen, was er von mir verlangte. Ich wusste, dass wenn ich nachgab, die Entscheidung gefallen war. Ren sah sich schon selbst als Oberster Anführer, aber größer als meinen Hass zu ihm, war der Schrei meines Körpers Luft zum Atmen zu bekommen. Es wird weitere Möglichkeiten geben, ihn zu beseitigen.

„Lang lebe der Oberste Anführer!“, quälte ich erstickt aus meiner Kehle hervor. Daraufhin verschwand der Griff um meinen Hals ruckartig und Ren verließ den Thronraum.