Chapter No. 20 |INVITATION|

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Ein leises Klopfen im Hintergrund brachte mich dazu, meine Augen zu öffnen. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und sah zu Armitage, er fuhr sich müde durch sein Gesicht. Seine Haare waren leicht zerwühlt, was ihm eigentlich gut stand. Bei dem Anblick, der sich mir erbot, konnte ich gar nicht anders, als zu lächeln. Als er meinen Blick bemerkte, musste er auch etwas schmunzeln.

„Guten Morgen Chloe, soviel zu nur noch fünf Minuten.“

Seine Stimme war noch rau vom Morgen, was mit dem belustigten Unterton eine wohlklingende Kombination abgab.

„Hey, du warst auch eingeschlafen“, versuchte ich mich zu rechtfertigen.

„Jaja, ist ja schon okay.“

Er strich mir meine Haare aus dem Gesicht und seine Finger fuhren dabei ganz bedacht über meine Wange. Von einem auf den anderen Moment wirkte er fast wie in einem Trance ähnlichen Zustand, seine Augen wanderten über mein Gesicht und er schien sich jede Kleinigkeit einprägen zu wollen. Sein Mund öffnete sich leicht, als setzte er zum Reden an. Ich sah ihm in die Augen, neugierig welche Wörter er gerade so bedacht zu wählen schien. Bevor die erste Silbe seinen Mund verlassen konnte, fuhren wir beide zusammen. Das Klopfen, welches uns geweckt hatte, wir aber vergessen hatten, setzte umso lauter fort.

„General Hux, sind Sie im Quartier? Sie werden erwartet!“, erklang eine dumpfe, männliche Stimme durch die Tür.

Armitages blick wanderte geschockt zur Uhr. Es war 10 Uhr, wir hatten gewaltig verschlafen.

„Verdammt, verdammt, verdammt, zum Sith nochmal!“

Er sprang fluchend auf und rannte fast zur Tür. Ich konnte noch erkennen, wie er sich die Haare raufte. Es klang, als führte er ein Gespräch mit seinem unerwarteten Gast. Vorsichtig stand ich auf und streckte mich, bedacht weder die Weingläser umzustoßen oder auf eine der Einladungen zu treten. Auch wenn unsere Position recht romantisch war, zum Schlafen könnte ich sie niemanden empfehlen. Leise, um nicht von den Männern an der Tür gehört zu werden, sah ich mich etwas im Raum um, bis Armitage wiederkam und sich mir zuwandte.

„Gut, kurzer Lageplan! Ich muss schnell zu einer Besprechung, Admiral Mikata versucht sie solange hinzuhalten. Du hättest heute eigentlich auf der Brücke deine Schicht gehabt, aber es fällt zu sehr auf, wenn du da jetzt auftauchst. Du begibst dich direkt in mein Büro und ich kümmere mich nachher darum, dass dein Fehlen nicht in der Akte aufgezeichnet wird. Jetzt muss ich aber wirklich schnell los. Lass dir am besten eine Uniform her liefern, du kennst ja meinen Bestellschlüssel. Wenn du um diese Uhrzeit mit Freizeitkleidung mein Quartier verlassen würdest, wirft das Fragen auf, die ich zu vermeiden versuche, verstanden?“

Er sprach ungewöhnlich schnell, die Hektik war ihm anzusehen.

„Alles verstanden Armitage, viel Glück.“

Kaum hatte ich ausgesprochen, war er schon auf dem Sprung in sein Zimmer.

„Danke, werde ich vermutlich brauchen.“

-

Es kam mir fast wie ein Déjà-vu vor, als ich wie gestern in einer neuen Uniform und definitiv zu spät das Quartier von Armitage verließ. Ich sollte mir das nicht zur Angewohnheit werden lassen.

Im Büro machte ich mich wieder an die Arbeit. Hingegen gestern lag aber ein neuer Stapel an Akten auf meinem Schreibtisch, der wurde wahrscheinlich erst vor kurzem reingebracht. Es schien recht wichtig zu sein, also begann ich mit dem Durcharbeiten der neuen Akten. Ich saß schon gut zwei Stunden dabei, als zwischen den diversen Verträgen, Angeboten und Protokollen ein mir sehr bekannter Kuvert hervorguckte. Vorsichtig zog ich in heraus. Ich fragte mich, wie eine der Einladungen hierzwischen gerückt war. Schon fast erschrocken stellte ich fest, dass dort mein Name draufstand. Nein, da musste ein Fehler vorliegen, ich war weder Hochrangig oder gar ein wichtiger Verbündeter. Ich zog die Einladung aus dem Umschlag, mit ihr viel ein handbeschriebener Zettel heraus, die Handschrift war unverkennbar.

Hallo Chloe, wie ich dich kenne, bist du noch heute Morgen hier rüber gestoßen, vorbildlich wie immer. Du täuschst dich übrigens nicht, die Einladung soll für dich sein. Ich würde mich freuen, wenn du meine Begleitung für den Ball wärst. Es tut mir leid, dass ich sie dir nicht persönlich geben konnte, aber ich war heute Morgen ziemlich in Eile, wie du weißt. Gebe mir gerne rechtzeitig Rückmeldung, dann kann ich meinen Anzug deinem Kleid anpassen.
-Armitage

Ich hielt mir meine Hand vor den Mund, wahrscheinlich strahlte ich über mein ganzes Gesicht, das war furchtbar aufmerksam von ihm. Noch immer strahlend, las ich den Zettel weitere Male, um sicher zu stellen, dass ich mich wirklich nicht verlas. Auch die offizielle Einladung war auf meinen Namen ausgestellt und von ihm unterschreiben. Ich konnte es fast nicht glauben. Niemals hätte ich gedacht, in meinem ersten Arbeitsjahr schon auf solch eine Veranstaltung eingeladen zu werden, ich war doch gerade mal 21. Wieso legte er die Einladung eigentlich einfach so dazwischen? Das war unglaublich niedlich, aber wie sollte ich mich jetzt nur konzentrieren? Es war wohl noch etwas hin, aber ich brauchte dringend noch ein Kleid und ich musste nochmal tanzen üben. Der Tanzunterricht lag schon zwei Jahre zurück. Ich durfte mich auf keinen Fall blamieren, das würde Armitage schaden und das mochte ich nicht verantworten.

„Verdammt nochmal Chloe, du musst dich konzentrieren, du bist auf der Arbeit!“, versuchte ich mich gedanklich zu beruhigen, aber das schien so schrecklich schwer zu sein. Hinblicklich dass es gleich Mittagszeit war, musste Armitage jeden Moment kommen und dies wirkte meiner Beruhigung nicht entgegen. Ich legte die Einladung wieder in den Umschlag, ordnete die diversen Stapel auf meinem Schreibtisch und versuchte irgendwie die Zeit herumzubringen, bis Armitage kam.

Endlich war es so weit, die Tür öffnete sich und er kam herein. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, stand ich auf und umarmte ihn. Das war eigentlich nicht mein Plan gewesen, aber meine Euphorie schien keine Rücksicht auf meine Pläne zu nehmen. Ich sah zu ihm hoch, er sah mich etwas irritiert aber freundlich gestimmt an.

„Armitage, ich würde mich wirklich freuen, deine Begleitung sein zu dürfen.“

Seine Gesichtszüge erwiderten daraufhin meinen strahlenden Gesichtsausdruck und er drückte mich leicht von sich weg, um mich richtig anzusehen.

„Das erfreut mich zu hören Madame, ich fürchtete schon alleine gehen zu müssen.“

Er lächelte charmant und meine Wangen wurden ungewollt etwas rot.

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➥ Hey ihr! Diese ruhigeren, leicht romantischen Kapitel bringen mir recht viel Spaß beim schreiben, hoffentlich bringen Sie euch deshalb auch Freude beim Lesen.

Lasst gerne eine Rückmeldung da und habt einen tollen Tag!

-Tiara ✨

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Where stories live. Discover now