Chapter No. 24 |GOOD MORNING|

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Ich wusste nicht, wann ich eingeschlafen war, aber durch ein leichtes Ruckeln an meiner Schulter wurde ich geweckt. Meine Gliedmaßen fühlten sich schwer und träge an, nur mühsam öffnete ich meine Augen.

„Wir sind gerade gelandet Chloe. Du musst nur kurz aufstehen, damit wir zu den Quartieren können, okay?“

Es schien mir, als sei mein Kopf von Nebel umhüllt, sodass ich nur ein leichtes Nicken zustande brachte. Armitage schien das zu genügen. Er half mir auf meine beiden Beine, strich mit schnellen Bewegungen meine Uniform glatt und beförderte die sich gelösten Haarsträhnen hinter meine Ohren.

„Ja doch, so wirkst du zumindest augenscheinlich ganz patent.“

Hätte ich gewusst, wie schlaftrunken ich jetzt sein würde, hätte ich es niemals in Betracht gezogen einzuschlafen. Armitage legte seine Hand auf meinen Rücken und dirigierte mich schon fast aus dem Shuttle. Wir gingen durch diverse Gänge, der Nebel in meinem Kopf lichtete sich zu meinem Missfallen leider nicht. Ich wollte einfach wieder ins Bett. Die Bilder rauschten nur so an mir vorbei, und ich schätzte mich wirklich Glücklich, dass wir neben einer Sturmtruppler-Patrouille auf niemanden trafen. Wir hielten vor einer Tür, ehe er sich kurz umblickte und mich durch jene schob.

Als sich die Tür schloss, nahm er mich an die Hand und führte mich in ein Schlafzimmer.

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Federleichte Küsse erstreckten sich über meinen Nacken und Hals, selten hatte ich etwas so Zärtliches gespürt. Es dauerte einige Zeit, bis ich wirklich verstand, was gerade passierte. Dieses wohlige Gefühl musste rückführend auch von jemanden ausgelöst werden. Eigentlich wollte ich die aktuelle Situation nicht durch die Bekanntgabe meines Erwachens unterbrechen, andererseits sollte ich ihn auch nicht in Unwissenheit lassen. Noch einige Sekunden kostete ich diese liebevollen Gesten aus, bis ich mich unter seinem Arm drehte. Ein leichtes Lächeln erstreckte sich über Armitage Gesicht.

„Guten Morgen, Madame, gut geschlafen?“

In seiner Stimme war etwas tiefer als gewöhnlich und er klang auch noch leicht verschlafen. Ich blickte ihn ebenfalls lächelnd an, seine Haare waren noch so zerwühlt und seine Gesichtszüge entspannt. Zögernd hob ich meine Hand und fuhr ihm durch sein feuriges Haar, es war mir quasi unmöglich dem Drang zu widerstehen.

„Gut geschlafen? Sagen wir es so; Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so schön aufgewacht zu sein.“

„Das freut mich zu hören. Im Übrigen, du bist wirklich entzückend, wenn du müde bist. In deinem Trance ähnlichen Zustand hätte man dich wahrscheinlich aber auch ohne Mühe entführen können. Kannst du dich eigentlich noch an etwas vom Übergang erinnern?“

Seine Hand wanderte zu meinem Gesicht. Er strich meine Haare nach hinten und fuhr bedacht über meine Wange. Ich widerstand dem drang mein Gesicht an seine Hand zu schmiegen.

„Nur schemenhaft, viele Gänge und zwischendurch ein paar Strumtruppler.“

Er schmunzelte leicht.

„So in etwa. Kurzzeitig war ich wirklich am überlegen, ob ich dich tragen sollte. Lediglich das Risiko, dass jemand anderes durch die Gänge gehen würde, hielt mich davon ab.“

„Danke, dass du es auf dich genommen hast, mein müdes Dasein hierher zu bringen.“

„Nein nein, das war vollkommen in Ordnung. Mach dir darüber keinen Kopf.“

Er lächelte mich auf seine charmante Art und Weise an, was mich dazu bewegte, näher an ihn zu rücken. Seine Arme legten sich weiter um mich und ich glaubte fast, unter seiner Körpernähe flüssig zu werden. Mein Kopf nahm auf seiner Brust platz, was dem Moment eine gewisse unschuldige Intimität zukommen ließ.

„Wie spät ist es? Besser gesagt: Wie lange haben wir noch?“

Ich spürte wie Armitage seinen Kopf hob, um wahrscheinlich zur nächsten Uhr zu sehen.

„Sagen wir mal noch fünf Minuten. Hinsichtlich, dass wir die letzten zwei Tage nicht wirklich gearbeitet haben, sollten wir heute wirklich pünktlich beginnen.“

Ich schmiegte mich im Hinblick auf die kurze Zeit, bis wir aufstehen mussten, nur näher an ihn. Diese reine Nähe war etwas, was mich unglaublich entspannte. Auf der einen Seite fiel es mir wohl nicht ein, weshalb ich hier und nicht im Gästezimmer oder meinem Quartier war, was wohlgemerkt direkt nebenan war. Andererseits wollte ich diese Situation auskosten. Ich glaubte nicht, dass sie sich allzu schnell wiederholte. Doch jetzt begann wieder der Arbeitsalltag.

-

Armitage zeigte mir den Weg zu unserem Büro. Die Wege waren etwas kürzer, was mir die Umgewöhnung hoffentlich etwas erleichterte. Das Büro selbst unterschied sich kaum von dem auf der Starkiller-Basis. Diese gewisse Variationslosigkeit gab mir zum Teil eine unbestimmte Sicherheit, dass alles okay war, und vor Allem blieb, andererseits machte es einen schon fast kirre. Alles wirkte irgendwie austauschbar. Nein, es war austauschbar, das war der Zweck! Diese Austauschbarkeit bildete in gewisser Weise die Stütze, die es der ersten Ordnung ermöglichte, Frieden zu erschaffen. Da war ich mir sicher.

Dank Datentransfer konnte ich meine Arbeit an der Stelle fortsetzten, an der ich auf der Starkiller-Basis aufgehört hatte. Armitage hatte sich in seinen Bürobereich zurückgezogen. Er brauchte ruhe zum Vorbereiten auf die Besprechung mit Commander Ren und dem Obersten Anführer Snoke. Diese Treffen fanden immer häufiger statt. Die Themen waren immer intern und es waren jeweils nur die drei beteiligt. Auch wenn es mir nicht zustand, war ich neugierig. Ich hatte die Hoffnung, dass Armitage mich vielleicht mit der Zeit einweihen würde. Selbstverständlich würde ich ihn nicht darauf ansprechen. Ich würde damit definitiv meinen Zuständigkeitsbereich verlassen, auch wenn es ihm wahrscheinlich helfen würde, darüber zu sprechen. Er wirkte seitdem diese Besprechungen stattfanden gestresster als sonst.

Zu meinem Bedauern fand er auch keine Zeit für die Mittagspause. Er hing in seiner Arbeit zu sehr hinterher und wollte nicht weiter in Verzug geraten. Ich versuchte ihm schon so viel Arbeit wie möglich abzunehmen, aber alleine die Vorbereitungen auf die Besprechungen reichten wahrscheinlich um zwei Stellen zu füllen. In der doch recht kurzen Zeit, die ich bisher hier war, merkte ich, wie sich die Lage immer weiter zuspitzte. Ich fürchtete mich etwas vor dem „großen Knall“, um ehrlich zu sein. Ein Krieg war unausweichlich, das war mir schon früh klar gewesen, aber er war immer noch weit weg. Aktuell schien er mir allerdings schon fast greifbar zu sein. Ich musste die Berichte der verschiedenen Flotten bearbeiten. Wir nahmen mehr Planeten ein, fanden mehr Verbündete und die Anzahl unserer Schiffe wie Soldaten stieg fast exponentiell.

Aber es war nicht in meinem Aufgabenbereich, mir darüber Gedanken zu machen. Es gab dafür extra Leute, die die richtigen Entscheidungen treffen würden, sicherlich.

Die restliche Zeit konzentrierte ich mich auf meine Arbeit und war glücklich, dass ich es geschafft hatte verhältnismäßig viel aufzuarbeiten. Gerade wollte ich, mit dem Gefühl eine angemessene Anzahl an Überstunden gemacht zu haben, gehen, als Armitage ins Büro kam. Er sah furchtbar ausgelaugt aus. Diese Besprechungen fühlten ihm scheinbar ziemlich auf die Knochen. Auch wirkte er nicht sonderlich überrascht, mich hier weit nach Dienstende zu sehen.

„Ich wollte gerade die Datablocks hier wegbringen und mir dann vor der Nachtschicht etwas die Beine vertreten. Möchtest du mich begleiten? Zu dieser Uhrzeit könnte ich dir etwas das Schiff zeigen“, bot er mir an.

Eigentlich wollte ich nur noch in mein Quartier, ich war schon etwas müde, aber vielleicht würde ihm ja meine Gesellschaft guttun.

„Gerne, dann fühle ich mich hoffentlich nicht mehr wie in einem Irrgarten.“

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➥ Hey ho ihr Leser! Langsam aber sicher nähren wir uns Episode VII. Worum es wohl in den ganzen Besprechung mit Kylo und Snoke geht? Lasst eure Vermutungen da!

Habt einen tollen Tag und bleibt gesund!

-Tiara ✨

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Where stories live. Discover now