Chapter No. 52 |LOY & NOEMA|

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Quartier E102. Flüchtig verglich ich nochmal das kleine silberne Schild mit Noemas Nachricht, ehe ich vorsichtig anklopfte. Meine Dienstzeit war beendet und Noema sagte, ich sollte einfach kommen, wenn ich soweit wäre. Es schienen keine zehn Sekunden vergangen zu sein, als sich die Tür zischend öffnete.

„- dann bestell doch was, wenn es wirklich so schlimm ist, Süße!", rief ein junger Mann in den Raum zurück, als sich die Tür noch öffnete. „Guten Abend, wie kann-", er stockte, als er mich sah und drehte seinen Kopf erneut zum Quartier zurück. „Noema, du hast dich verschätzt! Ha! Deine Freundin ist da." – „Was?! Schon? Ich beeile mich!" Kopfschüttelnd mit einem belustigten Lächeln drehte sich der Mann wieder zurück zu mir. „Entschuldung, Noema dachte, dass sie es vorher noch schaffen könnte zu duschen. Aber egal, Chloe, richtig? Ich bin Loy, aber dass weißt du wahrscheinlich auch schon."

Der Mann hatte eine erstaunlich weiche und melodische Stimme. Das passte jedoch zu ihm, er war eher etwas dünner gebaut und nicht ganz so groß wie Armitage. Seine Gesichtszüge waren weich und kürzere blonde Locken fielen ihm über die Stirn.

„Ja, hi, richtig, Chloe", gab ich wieder rum etwas überfordert von mir und wog in meinem Kopf noch ab, welche Art von Begrüßung angebracht wäre. Loy jedoch nahm mir die Entscheidung ab und zog mich in eine freundschaftliche Umarmung.

„Schön, dass du kommen konntest, wirklich! Du willst gar nicht wissen, wie lange mir Noema schon am Ohr hing, dass ich dich treffen sollte. Sie ist so hartnäckig, wenn sie etwas unbedingt machen will." Während er sprach, führte er mich weiter in das eher kleinere Quartier. Ein Wohnraum, ein Schlafzimmer und ein Bad. Der typische Schnitt eigentlich. Nur schien mir alleine Armitages Schlafzimmer so groß wie das ganze Quartier hier zu sein. „Ich kann dich hören junger Mann!", schoss es aus der Tür, hinter welcher sich das Badezimmer versteckte. „Ich weiß, Süße. Ich weiß." – „Idiot!", giftete sie darauf hin zurück, und ich musste leise lachen. Auch Loy konnte es sich nicht unterdrücken und schnaubte belustigt auf, als wir uns auf die Couch setzten.

„Sie ist nur hungrig, dann wird sie immer ein wenig zynisch. Das werte Fräulein wollte schon seit unserer Ankunft was essen, aber da du schließlich abends vorbeikommen wolltest, fand ich es netter mit dem Essen zu warten. Jetzt sollten wir uns aber wirklich etwas bestellen, glaub mir – dass geht sonst zumindest für mich nicht schön aus." – „Hey!", erklang wieder Noemas Stimme aus dem andern Raum. Er lachte leise und holte sein Datapad heraus. Alleine durch diese Situation bekam ich das Gefühl, dass die beiden wirklich gut zueinander passten. Schnell wählte er für die Beiden etwas aus, und reichte mir das Datapad. Die Auswahl war kleiner als auf dem des Generals, aber trotzdem ausreichend. Ich wählte mir eines der Standardgerichte aus und reichte ihm das Pad zurück.

„Also, was-", wollte Loy wahrscheinlich beginnen eine Frage zu stellen. Noema unterbrach ihn jedoch, als sie mit nassen Haaren und mit einem Bademantel bekleidet aus dem Bad stürmte. „Rede nicht mit diesem bösen, bösen Mann. Er will das ich verhungere. Wirklich. Du darfst ihm kein Wort glauben." – „Süße, es ging doch nur darum, dass wir höflich gegenüber Chloe sind." Daraufhin streckte sie ihm bloß die Zunge heraus und er musste erneut auflachen. „Siehst du! Er lacht über mein Leid! Aber lass dich erstmal ordentlich begrüßen." Ohne auf eine Reaktion zu warten zog sie mich von der Couch hoch und schloss mich in eine Umarmung, die ich gerne erwiderte. „Oh, Chloe! Du hast ja noch deine Uniform an. Wie willst du darin bitteschön einen entspannten Abend haben? Komm mit, ich gebe dir was von mir."

Ohne Widerrede meinerseits, geleitete sie mich in das Schlafzimmer und zog aus dem noch unausgepackten Koffer eine Leggings und einen Pulli heraus.

„Das sollte passen, zieh dich ruhig hier um. Ich gehe ins Bad." Daraufhin nahm sie sich noch für sich selbst Kleidung aus dem Koffer und verschwand wieder aus dem Zimmer. Etwas erleichtert schlüpfte ich in die bequemeren Sachen. Da ich direkt vom Büro hierhergekommen war, gab es vorher für mich keine wirkliche Möglichkeit mich umzuziehen. Vorm Spiegel befreite ich noch meine Haare aus der strengen Frisur und ging dann zu den beiden Turteltäubchen zurück.

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Where stories live. Discover now