Chapter No. 18 |THANK YOU|

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Eine Hand rüttelte sanft meine Schulter und ich hörte eine mir vertraute Stimme.

„Chloe, aufwachen, du verschläfst sonst noch den ganzen Tag."

Ich wollte noch nicht aufstehen, meine Augen fühlten sich verklebt an und meine Gliedmaßen gaben mir schon im Liegen das Gefühl, mich nicht halten zu können. Schlichtweg fühlte ich mich grauenvoll. Mühsam rollte ich mich zur Seite, weg von der Person, die mich aufwecken wollte.

„Noch fünf Minuten", brachte ich übermüdet, murrend zu Stande, nicht hinterfragend wer eigentlich mit mir im Raum war.

„Na komm schon, du bist doch sonst immer so Energiegeladen."

Ergebend wand ich mich wieder der Person zu und öffnete blinzelnd meine Augen. Wer hatte das Licht bitteschön um diese Uhrzeit schon so hell gestellt? Ich rieb mir den Schlafsand aus den Augen und blickte zu meinem Peiniger hoch. Jener sah nur schmunzelnd zu mir nach unten. Armitage war schon in seiner Uniform mit gemachten Haaren und dem ganzen Zeug, während ich es mir noch, in einem T-Shirt von ihm, in seinem Gästezimmer bequem machte. Gestern war ein grauenvoller Tag gewesen, Mats hatte mich links liegen gelassen, aber Armitage war da gewesen.

„Hast du gut geschlafen Chloe?", erkundigte er sich aufmerksam über meinen Zustand.

Ich setzte mich daraufhin auf und lehnte mich an das gepolsterte Kopfteil.

„Nicht wirklich, ich fühle mich grauenvoll, als hätte ich keine Sekunde schlaf bekommen. Aber es wird schon. Und du?"

Der rothaarige schnaubte belustigt aus, die Frage war wahrscheinlich etwas absurd für eine Person seines Ranges.

„Ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage Chloe. Eigentlich würde ich mich gerne weiter unterhalten, aber ich werde schon auf der Brücke erwartet. Vor dem Schrank hängt eine frische Uniform, solange der Service Droide sich nicht vertan hatte, sollte sie auch passen. Durch die Tür dort kommst du ins Badezimmer und du kannst dir gerne einen Kaffee oder so in der Küche machen. Wenn du fertig bist, kommst du einfach wie immer ins Büro, okay?"

„Okay!"

Es lag ein leichtes lächeln auf meinen Lippen, welches er erwiderte. Anschließend erhob er sich von dem Bettrand und ging zur Tür.

„Armitage, warte."

Er stoppte im Türrahmen und drehte sich nochmal um.

„Ja?"

„Danke für das alles, dass ich gestern hier einfach so aufkreuzen konnte, dass du für mich da warst und auch, dass ich hier übernachten konnte, danke, wirklich. Ich möchte nicht unreif klingen, aber du gibst mir gerade wirklich wieder etwas Halt und Sicherheit."

In seinen Gesichtszügen lag Mitgefühl.

„Schon in Ordnung, du bist mir wichtig Chloe, ich mach das gerne für dich. Außerdem hätte ich dich schlecht wegschicken können, in deinem Zustand hättest du es wahrscheinlich nicht Mal den Gang runter geschafft."

Beim letzten Teil hatte er eine scherzende Tonlage, er versuchte die Stimmung aufzuheitern.

„Trotzdem danke."

Meine Stimme war nun auch aufgeheiterter. Mit einem kurzen Lächeln verabschiedete er sich nochmal und verließ den Raum.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich definitiv länger geschlafen hatte als sonst. Dementsprechend stand ich sogleich auf und machte mich fertig.

Auch wenn es mir eigentlich schon vorher klar war, war es trotzdem überraschend, wie groß und schick hier alles zu sein schien, selbst das Gästebad schien mir größer, als mein Schlafzimmer im Quartier zu sein.

Fertig für die Arbeit verließ ich das Quartier. Als sich die Tür hinter mir schloss, vermisste ich es schon fast wieder. Um genau zu sein vermisste ich Armitages Gegenwart. Ich sah ihn wohl gleich wieder, aber nach Feierabend werde ich vermutlich alleine in meinem Quartier sein. Schließlich möchte ich mich ihm nicht aufdrängen oder seine Gastfreundschaft missbrauchen.

Nicht mehr ganz so euphorisch betrat ich das Büro, der General war noch nicht da. Seufzend setzte ich mich an meinen Schreibtisch und fuhr mit meiner letzten Aufgabe fort.

Es vergingen einige Stunden, bis Armitage das Büro betrat, seine Mimik war steif und gestresst, entspannte sich allerdings etwas, als er mich sah. Er ging mit schnellen Schritten direkt auf meinen Schreibtisch zu und stützte sich an der Kante ab. Ich lächelte.

„Hallo Chloe, gut das du hier bist, du hast heute Abend noch keine Pläne, oder?"

Irritiert sah ich ihn an. Warum kam er so plötzlich in das Büro gestürmt und das war seine erste Frage?

Ich schüttelte langsam meinen Kopf.

„Noch keine Pläne bisher, nein."

Er wirkte erleichtert.

„Wundervoll, du musst mir heute Abend helfen! Die Einladungen für die hohen Sympathisanten, Handelspartner und generell Mitglieder der Ersten Ordnung müssen fertiggestellt werden. Beziehungsweise sind schon ausgedruckt, aber ich muss noch Unterschreiben. Danach brauchen die noch einen Stempel und sie sollten in einen Umschlag. An der Stelle wäre es super, wenn du mir da unter die Arme greifen könntest, die müssen bestmöglich schon morgen früh raus. Hilfst du mir?"

Das bedeutete Nachtschicht und anschließend trotzdem um dieselbe Uhrzeit aufstehen, aber ich wäre in Armitages Gesellschaft. Geschweige denn, dass ich überhaupt alleine in meinem Quartier schlafen könnte.

„Gerne, wann soll ich da sein?"

„Kommt drauf an, wann ist mein letzter Termin heute?"

Ich warf einen Blick auf seinen Terminkalender.

„Der letzte eingetragene Termin ist eine Besprechung mit internen Themen um 18 Uhr mit Commander Ren und dem obersten Anführer."

Mein gegenüber kniff seine Augen zusammen und rieb sich die Schläfen. Seine Stirn lag in Falten, das ließ ihn älter wirken, als er eigentlich war. Nach einigen Sekunden und tiefem Durchatmen sah er wieder zu mir.

„Herrlich, das könnte dauern. Erwarte gegen 20 Uhr von mir eine Nachricht, in der ich dir bescheid gebe."

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Meine Quartiertür schloss sich, als ich den Raum betrat. Der Tag verlief entspannt. Armitage war die restliche Zeit im Büro gewesen und wir hatten die Mittagspause, wie so häufig, zusammen verbracht. Die letzte Stunde hatte er sich eher Mental als mit Dateien auf die Besprechung vorbereitet.

Es war noch knapp eine Stunde Zeit, bis Armitage mir vermutlich schreiben würde. Diese nutzte ich, um mich fertig zu machen, in bequeme Kleidung zu wechseln und meine Nachforschungen fortzusetzen. So langsam glaubte ich, kurz davor zu sein, etwas Wichtiges zu finden. Generell tat ich aber alles, um bloß nicht an Mats zu denken, zwar überrascht es mich nicht, aber er hatte sich immer noch nicht gemeldet. Nicht, dass ich glaubte, dass er zurückkommen würde, aber zumindest irgendwie eine Entschuldigung hätte ich mir erhofft. Wir waren schließlich Freunde gewesen.

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➥ Hey ho! Das hier war jetzt etwas kürzer, als die Kapitel davor, hoffentlich hatte es euch aber trotzdem gefallen! Lasst gerne Rückmeldung da und habt einen tollen Tag!

-Tiara ✨

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Où les histoires vivent. Découvrez maintenant