28 - Danke für das Anti-Kompliment

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Am Morgen weckte mich das Bewusstsein das mich jemand beobachtete. Ich öffnete die Augen und Joshs lächelndes Gesicht tauchte vor meinem auf.
„Guten Morgen", murmelte ich und ein feines Lächeln breitete sich, ohne mein Zutun, auf meinem Gesicht aus. „Es ist Mittag", korrigierte er mich. Ich verdrehte als Antwort die Augen und zog mir die Decke über den Kopf. Josh lachte und zupfte an der Decke.
„Wolltest du nicht Barcelona besichtigen?", fragte er und weckte damit meine Aufmerksamkeit. Ich schlug die Decke zurück. „Stimmt, was machen wir noch hier?", fragte ich und stieg aus dem Bett.
Nun brach Josh in Gelächter aus.
„Nah los wir erkunden die Stadt", forderte ich ihn aufgeregt auf und suchte in meiner Tasche nach passenden Kleidern. Dabei kam mir mein Handy in die Finger und ich checkte die Zeit. Mit einem ungläubigen Lachen drehte ich mich zu ihm um und hielt ihm das Display hin. „Du Lügner es ist gerade mal kurz nach Zehn Uhr!", rief ich empört und Josh lachte noch mehr. Ich kletterte auf das Bett zurück. „Das – war- nicht- nett – von – dir!", sagte ich und stupste ihn mit jedem Wort in die Seite.
Josh wehrte sich lachend und bekam meine Hände zu fassen. Danach war es vorbei für mich und ich lag so schnell auf dem Rücken das mir kurz Schwindlig wurde. Josh tauchte über mir auf und das Schwindelgefühl blieb, diesmal jedoch weil zu wenig Sauerstoff meine Lungen erreichte. Atemlos sah ich zu ihm hoch.
„Irgendwie musste ich dich ja aus dem Bett kriegen!", behauptete er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. „Und es hat gewirkt wie du siehst." Ich brachte ein Lächeln zustande. „Naja, geht so", antwortete ich und spielte damit auf die Tatsache an das ich wieder im Bett lag. Josh Grinste. „Du hast ja auch etwas vergessen", behauptete er. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Hab ich?", fragte ich zurück. Er nickte übertrieben. „Und das wäre?", fragte ich weiter. Sein Grinsen wurde breiter bevor er den Kopf senkte und seine Lippen auf meine legte. Der Kuss war kurz, süß und reichte vollkommen aus um meinen Puls verrücktspielen zu lassen. 

„Den guten Morgen Kuss", antwortete Josh mit rauer Stimme als er sich von mir löste. Ich konnte mein Lächeln nicht mehr verstecken. „Ich dachte es ist Mittag?", zog ich ihn auf. Josh legte die Stirn in Falten. „Stimmt, dann fehlt noch einer", sagte er, drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und zog mich dann in eine sitzende Position. „Und jetzt ab ins Bad sonst sehen wir nichts mehr von Barcelona." Ich verkniff mir ein Grinsen. „Ja Herr Oberbefehlshaber", antwortete ich und ging wieder dazu über meine Tasche nach passenden Kleidern zu durchsuchen. Jedoch nicht ohne die Schmetterlinge in meinem Bauch mitzunehmen.

Zwanzig Minuten später waren wir soweit und schlugen einen ähnlichen Weg ein wie am Vortag. 
Der Parc Güell stand ganz oben auf meiner Liste und ich bestand darauf mit dem öffentlichen Verkehr hinzufahren. Wir schlossen uns einer Free-Walking-Tour durch den Park an, lauschten dem Studenten dessen Begeisterung ansteckend war, genossen die Sonne und die Farben des Parks. Dabei hielt Josh die ganze Zeit über meine Hand.
Als Entschädigung dass unser Sonntags-Brunch nicht stattgefunden hatte schickte ich El ein paar Bilder und kaufte als Mitbringsel einen Kühlschrankmagneten für El und meine Eltern.
Danach stiegen wir in einen Bus und pendelten ins Zentrum zurück. Wir sahen uns das bekannte Bauwerkte an und auch hier wusste Josh wieder etwas zu erzählen.
Von einem schattigen Plätzchen vor einem Restaurant aus, genossen wir ein, wie Josh mir mitteilte, typisch katalanisches Mittagessen. Zwar fand ich es reichlich spät nach zwei Uhr zu essen, jedoch war auch das, hier anscheinend so gegeben.
Ich bestaunte die Kirche Sagrada Familia während wir aßen und versuchte das Baugerüst um die Kirche herum zu Ignorieren. Einen Besuch in der Kirche ließen wir uns dann auch nicht nehmen und ich war beeindruckt das hier seit beinahe einhundertvierzig Jahren gebaut wurde. 

Obwohl noch viel mehr auf unserem Plan stand, lief uns dann doch irgendwann die Zeit davon und wir machten aus auf den Weg zum Flughafen.
Auf dem Heimflug war ich froh über den bequemen Sitz und döste ein wenig, an Josh gelehnt, vor mich hin.  
Durch die Zeitverschiebung landeten wir nach zehn Uhr in London. Quentin holte uns vom Flughafen ab. Müde wie ich war lehnte ich mich die ganze Autofahrt über an Josh und döste weiter. Wenig später stieß er mich an.
„Ich habe ja nichts dagegen wenn du dich hier ewig an mich lehnst, aber wir sind da." Ich öffnete die Augen und sah dass wir vor meiner vorübergehenden Wohnung standen.
Ich richtete mich auf und streckte mich. „Das ging ja schnell", murmelte ich vor mich hin während Josh ausstieg und mir die Hand hinhielt. Ich ließ mir aus dem Wagen helfen und wurde von Josh überrascht als er mich ohne Vorwarnung in die Arme zog.
„Mir hat unser kleiner Trip gefallen", sagte er und seine Stimme vibrierte an meiner Wange. Ich schlang die Arme um ihn. „Mir auch." Er strich mir über die Haare bevor er mich zurückschob um mich anzusehen. „Aber ich denke du solltest nun ins Bett." Wie um ihn zu bestätigen musste ich ein Gähnen unterdrücken. „Das muss ich wirklich." Ich sah zu ihm hoch. „Danke für die schöne Zeit", sagte ich und stellte mich auf die Zehensitzen um ihm einen raschen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Gute Nacht." Josh lächelte. „Gute Nacht Jane."

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