13 - Date night

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Nervös strich ich über meine weiße Bluse. Gleich würde Josh mich abholen. Zu unserem ersten „Date" in der Öffentlichkeit. Wir hatten nach unserer Unterschrift gestern vereinbart das Ganze so rasch wie möglich voranzutreiben. Ich hatte mir viel Mühe mit meinem Outfit gegeben damit es perfekt war, jedoch nicht zu gewollt aussah. Meinen Eltern hatte ich erzählt dass ich jemanden kennengelernt hatte, mich aber bedeckt gehalten. Mom hatte sich gefreut, jedoch zu bedenken gegeben dass ich es langsam angehen sollte. Wenn sie wüsste. Die Klingel ging und ich schnappte mir meinen Mantel.

„Ich bin weg, bis dann!", rief ich und war auch schon zur Tür hinaus. Mom rief mir zum Abschied etwas zu und ich wusste dass sie den Platz am Fenster beziehen würde um zu sehen wer unten auf der Straße stand. Ich hoffte nur dass sie Josh aus der Ferne nicht sofort erkannte. Ich würde ihr unbedingt vor den Zeitungen davon erzählen müssen. Ebenso Eleanor, Trey und Michele. Nur wusste ich noch nicht was ich ihnen genau erzählen wollte. Josh und ich mussten heute Abend dringend eine Story ausarbeiten die wir den anderen Servieren würden. Ansonsten würden wir schneller auffallen als wir falsch sagen konnten. Ich trat aus der Tür. Josh stand an seinen Wagen gelehnt da. Lässig gekleidet in eine dunkle Jeans, Wintermantel und ich konnte ein weißes Hemd erkennen. Damit waren wir offiziell im Partnerlook unterwegs ohne uns abgesprochen zu haben.

„Hallo Jane", sagte er und stieß sich zu breit falsch lächelnd vom Auto ab um mir die Tür aufzuhalten. „Hallo-" Ich stockte du blieb stehen. Erst jetzt wurde mir klar was für ein Auto ich vor mir hatte. Beim letzten Mal musste ich doch mehr im Schock gewesen sein als es mir bewusst gewesen war. Wie hatte mir nicht auffallen können das ich in meinem absoluten Lieblingsauto mitgefahren war? Ich konnte mir kaum vorstellen dass ich so etwas derartig verdrängt hätte.

„Hattest du das letzte Mal auch einen McLaren?", fragte ich und beachtete Josh und die offene Tür nicht, sondern bewunderte den Wagen. Mattschwarz schimmerte er in der wenigen Sonne die vom Himmel schien. Auch wenn das Design ohne jeglichen Schnickschnack war, strahlte der Wagen eine sportliche Geschmeidigkeit aus. „Das ist ein 620r?", fragte ich als ich das Auto etwas genauer betrachtete. Das hieß dass er beim letzten Mal definitiv einen anderen Wagen gefahren hatte, denn dieses Modell hier gab es erst seit diesem Jahr.

„Du kennst dich mit Autos aus?", fragte Josh und ich sah ihn nicht an als ich den Kopf schüttelte. „Nein, nur mit denen von McLaren", antwortete ich und das war ja auch die Wahrheit. Ich hatte von Autos und der Materie gerade genug Ahnung um zu wissen wie man damit fuhr und wie man einen Ölwechsel durchführte. Da aber Dad und ich seit immer Fans des Rennsports und insbesondere der McLaren waren, hatte ich natürlich auch Interesse an den Wagen für den Straßenverkehr. Nicht das ich es mir jemals leisten könnte einen zu kaufen. Dafür waren sie einfach viel zu teuer. Aber ich sah sie mir gerne an und ließ mir von Dad die Komplexität der Wagen erklären obwohl ich nur die Hälfte verstand.

„Willst du ihn noch ein wenig bestaunen oder würdest du gerne damit fahren?", fragte Josh und das Lächeln auf seinem Gesicht war nun echt. Ich nickte. „Unbedingt!", sagte ich begeistert und räusperte mich. Ich war nicht hier wegen des Wagens. Trotzdem eilte ich auf die Tür zu die mir Josh aufhielt und setzte mich auf das weiche, rote Leder. Der Wagen roch neu und teuer und war innen noch viel schöner als auf den Bildern. Josh schloss die Tür hinter mir und erst da fiel mir etwas auf.

„Hat dieses Modell nicht eigentlich Flügeltüren?", fragte ich als Josh neben mir einstieg. Josh nickte. „Doch, aber das habe ich auf Wunsch ändern lassen, ich mag die Türen nicht", antwortete er mir als wäre es keine große Sache. Ich sah ihn sprachlos und mit leicht geöffnetem Mund an. Josh musste es bemerkt haben den er sah mich ebenfalls an und lachte ein wenig. „Willkommen in meiner Welt", sagte er und startete den Wagen. Der Sitz unter mir vibrierte und jegliche Gedanke über geänderte Autotüren war verschwunden. Ein Glücksgefühl durchströmte mich als wir auf die Hauptstraße einbogen und beschleunigten.

let's play pretendWhere stories live. Discover now