Kapitel 9

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Die eisige Kälte schloss mich in sich ein. Nichts als Wasser umgab mich.

Ich kämpfte gegen Lukes Kraft, doch es war nicht mehr er, der auf mir hockte. Ich versuchte den riesigen Körper des Wolfes von mir wegzudrücken. Er vergrub die Krallen nur fester in meinen Schultern. Das Fell bewegte sich keinen Millimeter.

Diesmal konnte ich nicht mehr auftauchen, oder nach Luft schnappen. Es war, als drückte ein Stein auf mich. Metallene Blutfäden mischten sich ins Wasser. Meine Kehle brüllte nach Luft, doch es gab keine.

Ich schrie und schüttelte mich. Das Wasser erstickte meine Verzweiflung und ließ nichts als tausende Bläschen an die Oberfläche. Ich spürte wie sich meine Augen verfärbten und kniff sie zusammen.

Nein...

Meine Wölfin fauchte gegen die Schwelle. Mit letzter Kraft strampelte ich gegen das Gewicht auf mir. Ich atmete ein. Nichts als Wasser drang in meine Lungen. Ich hustete, aber erstickte an den Wellen, die meinen Mund fluteten. Mit jeder Sekunde schwand die Kraft aus meinen Muskeln.

Meine Augen schlossen sich. Ich spürte kaum, wie sich das Gewicht von mir löste, nur wie mein Körper weiter in die Finsternis abtauchte.

Innerlich schrie ich weiter.

Das Wasser verschlang mich in sich. Plötzlich umfasste etwas mein Handgelenk und zog mich mit aller Kraft zurück nach oben. Ein Prickeln rannte meinen Arm hoch. Wie eine Puppe folgten meine geschwächten Muskeln der Bewegung. Ein Arm packte meine Taille und hievte mich hoch.

Mein Kopf tauchte durch die Oberfläche und sofort würgte ich das Wasser aus den Lungen. Ein Schwall ergoss sich aus meinem Mund und ich schnappte nach frischer Luft. Mein ganzer Körper schüttelte sich durch einen Hustenanfall, während der Arm mich festhielt. Dennoch umklammerte ich die warmen Schultern, weil sie das Einzige waren, was mich vor dem Ertrinken rettete.

Ich röchelte weiter, solange bis mein Kinn matt gegen den warmen Hals lehnte. Ich schlang meine Beine um den Rücken, damit er mich ja nicht zurück in die Tiefe fallen ließ. Ich öffnete die Augen und langsam kam mein Geruchssinn zurück.

Astor.

Sein Arm presste mich an ihn, als wollte er sichergehen, dass ich nicht entkommen konnte. Wären meine Muskeln nicht so matt gewesen, hätte ich versucht mich von ihm zu lösen, doch jegliche Energie hatte ich unter Wasser verschwendet. Jetzt lag ich da, während sein Herzschlag unter mir raste. Sein Körper war warm und fest. Metallener Geruch von meinem Blut stieg mir in die Nase. Meine Wölfin versuchte die Wunde zu heilen, doch ohne jegliche Energie quälte sie sich nur.

Mit kräftigen Bewegungen trug er uns durch das Wasser. Nur mein fieberhaftes Keuchen nach Luft störte die Friedlichkeit der Natur. Verschwommen sah ich vor uns zwei Wölfe, die auch in Richtung Ufer schwammen. Ein Funken Erleichterung hob das Gewicht von meinen Lungenflügeln.

Luke war sicher.

Astor stieg mit mir aus dem Wasser. Zurück an Land wog mein ganzes Gewicht auf ihn, zusammen mit der triefenden Uniform, doch das schien ihn nicht zu stören. Seine Arme trugen mich unter den Oberschenkeln und langsam drehte er meinen Körper.

Vorsichtig legte er mich auf den Boden am Ufer, direkt neben den zwei klitschnassen Wölfen. Meine Augen fielen auf den blauen Himmel über mir. Astors Schatten beugte sich über mein Gesicht, sodass seine stürmischen Augen auf mich herabstarrten. Ich konnte fühlen, wie seine Hände meinen bebenden Körper abtasteten, während ich noch damit beschäftigt war genug Luft durch meinen Hals zu kriegen.

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