Wir vertieften uns in Gespräche über verschiedene Themen, darunter auch Lea. Ein unerwartetes Gefühl der Sehnsucht durchzog mich. Eine einzelne Tränenperle entrann mich, bevor ich sie rasch wegwischte. Dann widmete ich mich erneut dem Buch. Es fesselte mich, obwohl ich noch nicht alles verstand. Ich tauchte ein in die Seiten und las bis tief in die Nacht hinein, während Kira und Aria bereits längst eingeschlummert waren. Am nächsten Morgen lagen die Wecker im Gleichklang, und ein kollektives Seufzen durchzog den Raum. Neben mir lag das Buch, in dem ich am Vorabend eingenickt war. "Guten Morgen, Skye", begrüßten mich Kira und Aria, die bereits geschmeidig in ihre elegante Schuluniform schlüpfen.
"Guten Morgen", erwiderte ich, während mir meine Schuluniform überreicht wurde. Der schwarze Blazer und der karierte Rock zeigten einen markanten blauen Streifen am linken Ärmel. Als ich die Uniform anzog, fühlte sich der Stoff ungewohnt auf meiner Haut an. "Das sind unsere Schuluniformen", erklärte Kira stolz und fügte hinzu: "Sie helfen uns, Schüler der verschiedenen Semester zu unterscheiden. "Blau, Gelb oder Orange tragen die Neulinge, Silber die Zweitsemester, Schwarz oder Anthrazit die Drittsemester."
"Aber warum die verschiedenen Farben?", fragte ich neugierig. Aria lächelte und antwortete: "Es fördert die Gemeinschaft und erleichtert es den Lehrern, den Überblick zu behalten." "Außerdem fühlt es sich wie eine Art Stolz an, wenn man ins nächste Semester aufsteigt." Kira nickte zustimmend und fügte hinzu: "Es schafft auch eine gewisse Verbundenheit unter den Schülern." "Man erkennt sofort, wer zur eigenen Jahrgangsstufe gehört." Während wir uns weiter für den Tag vorbereiteten, tauschten wir Anekdoten über unsere ersten Tage an der Schule aus, und ich konnte die Bedeutung der Schuluniformen besser verstehen. "Die Drittsemester haben sowieso Sonderrechte, das wirst du noch merken", sagte Kira mit einem verschmitzten Lächeln. Ihre Vorfreude auf den Tag war spürbar, als sie meine Hand nahm und wir spielerisch durch das Zimmer tanzten.
"Was für Sonderrechte denn?", fragte ich lachend, während wir uns im Takt der fröhlichen Musik bewegten. „Ich dachte, die Dämonen nehmen sich sowieso alles. Beide sahen mich an, lächelten und schüttelten dabei den Kopf. "Na, zum Beispiel dürfen wir den Gemeinschaftsraum länger nutzen, und es gibt zusätzliche Freistunden für mysteriöse Projekte oder zur Erholung. Oder uns noch unbekannte Privilegien, die mit den geheimnisvollen Kräften der Drittsemester verbunden sind", erklärte Aria, die sich dem Tanz anschloss. "Es ist wie ein Vorgeschmack auf die magischen Privilegien, die uns in den höheren Semestern erwarten."
Wir lachten gemeinsam, und Kira fügte hinzu: "Es macht die Schulzeit hier besonders." "Man hat immer etwas, auf das man sich freuen kann, wenn man sich weiterentwickelt und die mystischen Aspekte der Ausbildung erkundet." Der Raum war erfüllt von fröhlichem Gelächter und leichtfüßiger Musik, während wir uns auf den bevorstehenden Tag freuten. Nachdem wir uns für den Tag vorbereitet hatten, begaben wir uns zum Frühstück. In der Mensa beobachteten wir die Schüler in ihren Gruppen, während Kira mich zu einem Tisch am Ende des Raumes führte.
Einige Schüler machten Platz, als sie uns bemerkten. Am Tisch saßen bereits vier andere Schüler, doch sie schenkten uns keine besondere Beachtung. Damian und Letizia betraten die Mensa, setzten sich an einen eigenen Tisch, und Damians Blick traf meinen, begleitet von einem verschmitzten Lächeln. Kira bemerkte es ebenfalls. "Die beiden sind Dämonen des dritten Semesters", flüsterte sie mir zu. "Sie haben ihre eigenen Rituale und Geheimnisse." "Einige sagen, dass sie Zugang zu verborgenen Wissensquellen haben." Neugierig beobachteten wir die beiden.
Aria flüsterte mit besorgten Augen: "Warum fixiert Damian dich so anhaltend?" Ich antwortete leise, einen Bissen von dem undefinierbaren Essen nehmend, "Ich weiß es nicht, aber ich spüre seinen intensiven Blick." Das seltsame Gericht schien mir geschmacklos, im Gegensatz zu Kira und Aria, die es genossen. Zwingend zwang ich es hinunter. Kira runzelte die Stirn und warnte: "Vielleicht hat er böse Absichten." "Sei auf der Hut, Skye." Während wir sprachen, lag Damians Blick weiterhin schwer auf mir, seine Worte blieben ungesagt. Die Atmosphäre verdichtete sich, als ob sich ein unausgesprochenes Geheimnis zwischen uns aufbaute.
Nach dem Frühstücken begaben wir uns zum Ausgang, als plötzlich eine Hand nach meiner zog. Ein Seufzer der Erleichterung durchströmte mich, als ich feststellte, dass es nicht Letizia war. Mein Blick traf auf die Person, die mich mit durchdringenden Augen fixierte – Damian. Die tiefgründigen Augen verrieten düsteren Ernst, als er mit fast erotisch klingender Stimme meinen Namen flüsterte. Ein eiserner Griff hinderte mich an der Flucht, begleitet von unerträglichem Schmerz. Damian rollte genervt mit den Augen, die Miene noch düsterer. "Mädchen, ... Ich frage dich nur einmal", sprach er erneut, der Griff verstärkte sich.
Der Schmerz zwang mich zur Antwort: "Skye." Ein knappes Nicken und ein verschmitztes Lächeln, dann ließ er mich abrupt los. Wortlos verschwand er, und ich starrte ihn verwirrt nach. Der Schmerz ließ nach, doch die geheimnisvolle Begegnung hing in der Luft. Nehal Erscheinen riss mich aus meinen eigenen Gedanken. "Was war das gerade?", flüsterte er, während mein Blick noch in die Richtung wanderte, in der Damian verschwunden war. Ein Gefühl von Unbehagen und Faszination lag in der Luft, als wir beide versuchten, die mysteriöse Begegnung zu begreifen.
Plötzlich durchzuckte mich ein leiser Schmerz, als Nehal meinen roten Handabdruck bemerkte. "Das sieht schmerzhaft aus." "Was ist passiert?" Seine Besorgnis mischte sich mit Neugier, und ich versuchte, die Worte zu finden. "Damian, der mit undurchsichtigen Augen und einer geheimnisvollen Aura." Nehal runzelte die Stirn, während er meine Hand vorsichtig betrachtete. "Skye, sei vorsichtig." "Das klingt nach Ärger." Seine Worte hallten nach, und ich war mir der wachsenden Realität bewusst, die sich vor uns entfaltete. Gemeinsam standen wir da schweigend einfach nur da. Aber irgendwas in mir wollte den Schmerz verstecken.
~~~~~~~~~~~~~~~~✨✨✨~~~~~~~~~~~~~~~~
Nahel
„Du gleicht einem Schmetterling, der erst noch seine Flügel entfalten muss. Verloren in einem Ozean der Möglichkeiten, weißt du nicht, wo du stehst, noch welche Aufgabe das Schicksal für dich bereithält. Doch bist du wahrlich ein kleiner Schmetterling, oder sollte ich dich eher einen Stern nennen, der in der Dunkelheit seinen Weg finden muss?"
YOU ARE READING
Skye The New World : Band 1
FantasyIn einem plötzlichen Akt der Flucht vor einer unbekannten Bedrohung findet sich die 17-jährige Skye in einer Welt voller Dämonen, Geheimnisse und Macht wieder. Während sie in einen tiefen Streit mit ihrer besten Freundin gerät und ihre erste Liebe v...