Kapitel 14: Aufgeregt

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Mein Interesse war geweckt, und ich konnte nicht anders als neugierig  zu ihr hinübersehen. "Was hast du denn jetzt schon wieder geplant?", fragte ich mit einem leichten Schmunzeln, während ich versuchte, ihren  Anspielungen zu folgen.

Kiras Augen funkelten vor  Freude, als sie mich ansah, und ein verschmitztes Lächeln umspielte ihre  Lippen. Ihre linke Hand hob sich, und ihr Zeigefinger berührte ihre  Lippen, während sie mich mit einem beinahe geheimnisvollen Blick ansah.  Die Atmosphäre im Raum schien sich in diesem Moment zu verdichten, als  sie mit leiser Stimme flüsterte: "Das wirst du dann schon sehen."

Die  Handlung setzte sich fort, als wir uns auf den Weg zum gemeinsamen  Abendessen machten. Elias führte uns zu einem versteckten Ort in der  Academy, wo eine geheimnisvolle Atmosphäre und kulinarische  Überraschungen auf uns warteten. Während des Dinners tauchten wir tiefer  in Gespräche ein, und ich konnte spüren, wie sich die Verbindungen  zwischen uns vertieften.

Kira hopste dabei wie ein Hase  auf und ab; ihre Stimmung war ansteckend und verlieh dem Raum eine  spielerische Note. In diesem Augenblick konnte ich nicht anders, als  mich auf das, was Kira geplant hatte, zu freuen, während die Gedanken  über den turbulenten Tag langsam in den Hintergrund traten.

"Hier, das kannst du tragen!", sagte sie mit einem  zufriedenen Lächeln und zog dabei ein elegantes violettes Herbstkleid  aus ihrem Schrank. Das Kleid strahlte in einem tiefen Violett, das  perfekt zur herbstlichen Atmosphäre passte. "Wow, woher wusstest du,  dass Violett meine Lieblingsfarbe ist?" Als ich es näher betrachtete,  wurde mir klar, dass es jedoch eine Nummer zu groß für mich war.

Aber  sie hatte bereits eine Lösung für das Problem parat. Mit einem  geschickten Griff holte sie einen passenden breiten Gürtel hervor und  legte das Kleid zusammen mit dem Gürtel auf den Stuhl neben ihrem  Schreibtisch.

Ihr Lächeln war ansteckend, als sie das  Kleid betrachtete und mich dann ansah. "Ich denke, mit dem Gürtel wird  es perfekt sitzen." "Und das Violett wird deine Augen zum Leuchten  bringen", sagte sie ermutigend. Ich konnte die Vorfreude in ihren Augen  sehen, während sie das Kleid mit liebevoller Sorgfalt für mich  ausgewählt hatte.

Die Tatsache, dass sie eine Lösung für  das Größenproblem gefunden hatte, zeigte mir, wie sehr sie sich um  jedes Detail kümmerte, um sicherzustellen, dass ich mich wohl und schön  fühlen würde. Ich lächelte zurück, fasziniert von ihrer Aufmerksamkeit  und ihrem Sinn für Stil. Es war, als ob sie wusste, wie sie meine  Unsicherheiten in Freude verwandeln konnte. Ich griff nach dem Kleid und  dem Gürtel, spürte die feine Stoffqualität zwischen meinen Fingern.

Während ich das Kleid betrachtete, konnte ich nicht anders,  als mich auf das bevorstehende Date mit einer Mischung aus Aufregung  und Dankbarkeit zu freuen. Währenddessen blickte ich mich im Zimmer um.  Schlicht und niedlich eingerichtet, mit wenigen Möbeln und Dekorationen.  Kiras Seite des Zimmers war bereits voller Kunstposter und farbenfroher  Dekorationen, während meine Seite ziemlich leer wirkte.

Kira  ging ins kleine Badezimmer, das ebenfalls in unserem Zimmer war. Ich  betrachtete das Zimmer genauer. Es war gemütlich und einladend, nicht  sonderlich groß, aber angenehm. Das Tageslicht strömte trotz fehlender  Vorhänge herein und verlieh dem Raum eine schöne Atmosphäre. Insgesamt  schlicht, aber charmant.

Mit einer kleinen Schminktasche  kehrte Kira zurück. "Wir können beginnen", sagte sie freudig und  stellte die Tasche auf ihren Schreibtisch. "Womit genau?", fragte ich.  "Na, wonach sieht es aus?", erwiderte sie, was auf die Sache hindeutete.  "Ich schätze, du willst mich herrichten?" wagte ich unsicher zu fragen.

"Ja,  keine Widerrede", betonte sie. Sie zog meinen Stuhl heran und begann,  mich zu schminken. Ich saß still da wie eine Puppe, da Kira mir das  Sprechen verboten hatte. Schicht um Schicht wurde das Make-up  aufgetragen. Endlich war Kira nach einer gefühlten Ewigkeit fertig.

"Ich  bin fertig, jetzt musst du dich nur noch umziehen", sagte sie fröhlich  und klatschte in die Hände. Mit einem Spiegel konnte ich mein neues  Aussehen bewundern. Das Ergebnis gefiel mir wirklich gut. "Wow, Kira,  das hast du echt gut hinbekommen", lobte ich sie. Die goldenen Töne im  Make-up betonten meine blaugrauen Augen besonders, ich erkannte mich  fast nicht wieder.

"Dankeschön", antwortete sie  schüchtern. Ich lächelte und griff nach dem Rotfarbenen, eleganten  Herbstkleid. Ich wechselte meine Kleidung, und Kira kam mit ein paar  schwarzen Stiefeln zurück. "Die passen perfekt dazu", meinte sie und  reichte mir auch noch ein dünnes Jäckchen. "Kira, das wäre doch nicht  nötig, aber danke", sagte ich zufrieden lächelnd. Normalerweise  hätte ich so etwas nicht getragen, da ich mich oft unwohl fühlte. Doch  heute war ein Tag, an dem ich mich ausnahmsweise einmal gut genug  fühlte, um etwas Neues auszuprobieren. Ein bisschen aufgeregt war ich  jetzt schon, das musste ich ehrlicherweise zugeben.

Aber waren wir mehr als nur Freunde?

Meine  Gedanken wandern wieder zu Elias. Wir waren zwei Jahre zusammen, und  am Anfang war unsere Beziehung schön gewesen. Doch irgendwann hatte sich  das Verhältnis zwischen uns verändert. Dabei fiel mir Leas  Gesichtsausdruck ein, und ich musste zugeben, dass ich sie vermisse. Hier  habe ich zwar gute neue Freunde gefunden, aber jeder, der eine beste  Freundin hat, weiß, dass diese niemals ersetzt werden kann, auch wenn  sie dich noch so sehr verletzt. Kira sah mich währenddessen an.  "Vermisst du sie?", fragte sie. Eine kleine Träne lief mir aus dem Auge,  als ich nickte und antwortete: "Irgendwie schon." Sie umarmte mich und  flüsterte mir zu: "Ich bin auch immer für dich da." Wir saßen einfach  umarmt auf dem Boden und warteten darauf, dass Nahel endlich kam.

Kira lenkte mich so gut es ging ab, und ich wusste, dass  sie negative Gefühle sofort spürt, ich lächelte dankbar zu ihr. "Sag  mal, wie war deine Beziehung mit Elias?", fragte sie mich neugierig. Ich  musste lachen, weil sie so schnell von einem Gesprächsthema zum  nächsten sprang. "Anfangs war es wirklich schön, bis er begann, mich zu ignorieren und wir uns  auseinanderleben", antwortete ich und seufzte. Kira stand auf, holte  einen kleinen Stein auf ihrem Nachttisch und kam wieder auf mich zu.  "Hier, der ist für dich." Überrascht nahm ich den dunkelblauen Stein  entgegen. "Damit kann ich immer spüren, wenn es dir schlecht geht, egal  wo du dich befindest." Ich lächle „Danke", sie legte ihn mir um den  Hals.

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Kira

„Ich werde nicht die Erste sein, die dir die Wahrheit sagt, aber ich werde so ehrlich wie möglich zu dir sein. Verstehst du nicht, wir sind alle eins. Und du – du bist etwas Unbegreifliches. Aus dir strömt Gutes, aber auch Böses. Du stinkst, du riechst aber auch gut. Sie haben erreicht, was sie wollten – du bist es. Wirst du diese Welt umarmen oder zerstören? Ist es deine neue Welt?"

Skye The New World  : Band 1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt