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LEONARDO

Langsam stellte ich meine Hände auf dem Waschbecken ab und griff immer fester zu. Während mein ganzer Körper angespannt war, blickte ich langsam hoch zum Spiegel und sah mir direkt in die Augen.

Und ich hasste es.

Ich hasste es in diese Augen zu sehen. Denn ich sehe nur in denen Leere und Schwäche. Genau wie mein Vater es mir seit meiner Kindheit es sagte.

Du bist schwach. Und deswegen habe ich auch meine Mutter verloren. So wie ich jetzt auch noch Cecilia verloren habe. Wär ich nur stärker, wären diese Frauen jetzt noch an meiner Seite. Aber mal wieder hatte mein Vater wie immer recht.

Ich blickte langsam auf die tickende Uhr an der Wand neben mir und seufzte tief auf, als ich erkannte, dass es schon nach Mitternacht war. Und sie war immer noch nicht da.

Genau wie es ich es mir schon gedacht hatte.

Sie ist dort geblieben und wird niemals hier herkommen. Während ich jetzt leiden werde, wird sie dort ihren Spaß haben und mich schon längst vergessen. Sie wird sich nach Tagen nicht mehr an mich erinnern können, während ich ihr hinterher trauen werde.

Sie wird mit diesem scheiß Bastard zusammen kommen und sie wird ihn lieben lernen.

Er wird mein Mädchen haben.

Dieser Gedanke daran zerbrach mich innerlich in tausenden Teilen und brachte mich sofort zum Aufkochen. Wütend schrie ich laut auf und boxte mit all meiner Kraft auf den Spiegel vor mir. Meine Brust ging schnell auf und ab, während ich schon das warme Blut an meiner Hand spüren konnte.

„Scheiß Wichser.", verfluchte ich den kleinen Bastard, während der Schmerz in meiner Hand sich immer deutlicher bemerkbar machte. Ich presste meine Lippen zornig zusammen, als ich dann meine Hand von den Scherben entfernte und auf die aufgeplatzte Stelle sah. Für eine kurze Sekunde schloss ich meine Augen und atmete tief ein und aus.

„Ein Mann der nur in meinem Leben auftaucht und alles zerstört. Ich brauche einfach keinen Mörder an meiner Seite."

Diese Sätze hallten wie ein Echo in meinem Kopf, als ich das Blut auf dem Waschbecken tropfen hörte. Seit Tagen musste ich nur an diese Sätze denken und mein Kopf damit ficken. Obwohl das, was mir Cecilia an dieser Nacht gesagt hatte mich echt verletzt hatte, wusste ich, dass sie recht hatte.

Und genau das tat mir auch so weh.

Ich wollte, dass sie mich liebt. Nicht, dass sie sich vor mir fürchtet. Das wollte ich nie. Ich hab doch gesehen wie meine Mutter meinen Vater damals gefürchtet und gehasst hat.

Und genau so sah mich Cecilia an dieser Nach an. Ich hab doch ihre Wut und Hass in ihren Augen gesehen, als sie zu mir geblickt hat.

Wieder blickte ich auf die Uhr und bemerkte, dass mehrere Minuten schon vergangen waren. Und es war wie ein Schlag ins Gesicht, als mir klar wurde, dass sie jetzt nicht mehr kommen würde. Mit zitternden Händen griff ich nach einem Handtuch und wickelte diesen zischend um die blutige Stelle. Noch einmal sah ich auf die Uhr und seufzte leise auf. Dann drehte ich mich und verließ die Umkleidekabine.

Gerade als ich dabei war mein Handy herauszuholen, damit ich meinen Fahrer anrufen konnte, bemerkte ich, dass ich kein Akku mehr hatte.

Auch noch das.

Ich steckte das Handy wieder ein und lief den kleinen Gang runter, der dann zur Halle führte. Doch als ich mir eine allzu bekannte Stimme plötzlich schreien hörte, blieb ich geschockt in meiner Bewegung stehen.

BECAUSE I LOVE YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt