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„Bist du aufgeregt?"

Und ob ich aufgeregt war. Ich konnte es nicht mal in Worte zusammenfassen wie aufgeregt und total nervös ich war. Schließlich bin ich jetzt auf einem anderen Kontinent, befinde mich in einem Gebiet voller Mafiabosse und werde heute Abend den Vater von Leonardo treffen.

Und ob ich hier lebend wieder rauskommen werde? Keine Ahnung.

„Ich sollte dich fragen wie es dir geht. Schließlich ist jeder auf dich gespannt", sagte ich dann besorgt zu Leonardo, der seine Lippen leicht zusammenpresste und seinen Kiefer anspannte. Wie schon davor verfing sich mein Blick bei seinem Aussehen und ich musste mich echt zusammenreißen ihm jetzt nicht einfach die Klamotten aus dem Leib zu reißen. Mit seinem schwarzen Smoking, gemachten Haaren und neu rasierten Bart sah er einfach zu gut aus.

Seine Eltern müssen wie Götter aussehen, wenn Leonardo solche schöne Gene abgekommen hat.

„Hör auf mich so anzusehen, bella", sagte dieser plötzlich leiser, wobei ich erschrocken aus meinen Gedanken gerissen wurde. Leonardo lehnte sich näher zu mir rüber, legte seine große Hand an meine Wange und kam mit seinen Lippen an mein Ohr näher.

„Du willst doch nicht, dass ich mich nicht zurückhalten kann. Oder?", flüsterte er mir ans Ohr, woraufhin ich schwer auf schluckte und mit leichter Panik nach vorne zum Fahrer blickte. Wäre jetzt dezent peinlich, wenn er das alles mitbekommen würde.

„Reiß dich wieder zusammen, Leonardo. Oder hast du vergessen, wohin wir jetzt gehen?", fragte ich ihn augenrollend, wobei ich ihn mit meiner Hand an seiner Brust von mir leicht wegdrückte. Dieser seufzte dann genervt aus und lehnte sich wieder nach hinten an. Seine Beine spreizte er wie ein Bär aus und sein
Handgelenk stellte er dann an der Tür ab.

Was ziemlich hot aussah. Aber das ist jetzt nur die Nebensache.

„Ich will dir aber weiter meine Heimstadt zeigen. Dann könnten wir wieder zurück ins Hotel und unsere Zeit bis zum Flug genießen", sagte er leicht schmollend, während er seine Hand auf meine Oberschenkel ablegte. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, als er dann seine Hand immer weiter nach oben führte. Sofort drückte ich meine Hand auf seine und stoppte diese dann.

„Wir sind jetzt nicht den weiten Weg gekommen, um einen Rückzieher zu machen. Also, beruhig dich jetzt und entspann dich ein wenig", sagte ich zu ihm und versuchte ihn damit ein wenig aufzumuntern. Dabei legte ich meine Hand auf seine Wange und blickte ihm warm lächelnd in die Augen. Er seufzte daraufhin ergebend auf, legte seine Hand auf meine und hinterließ mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

Capo, siamo arrivati [Boss, wir sind angekommen.]", sagte der Fahrer auf Italienisch, wobei ich mich wieder von Leonardo trennte und aufgeregt aus dem Autofenster blickte.

Schon seit der ganzen Fahrt und auch in der Ankunft sprachen die Leute mit Leonardo italienisch, wobei ich immer lost einfach daneben stand und nichts verstand. Im privaten Jet, auf dem Weg zum Hotel, im Hotel und auch in der Innenstadt. Und ich will mich auch gar nicht beschweren. Es war so schön mitanzusehen wie Leonardo auf seine Muttersprache fließend sprach und sich auch mit den Leuten so unglaublich gut verstand. Man sah ihm an, dass er sich hier definitiv sofort zu Hause fühlte.

Er zeigte mir mit so viel Stolz und Freude all die Ecken dieser Stadt, wo er die meiste Zeit seines Jugendalters verbracht hatte. Dabei trafen wir auf so viele gewöhnliche Bewohner, die sofort Leonardo wieder erkannten und ihn herzlich begrüßt haben. Was mich um ehrlich gesagt, ziemlich geschockt hatte.

Und das Beste daran: er stellte mich denen als seine Verlobte vor. Und das, obwohl wir nicht mal wirklich verlobt waren.

Danach mussten wir aber auch leider wieder zurück ins Hotel und uns für die Hochzeit fertig machen.

BECAUSE I LOVE YOU Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt