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Es war George. Ich drehte mich von ihm weg, in der Hoffnung dass er mich nicht erkennen wird. Als ich mich wieder umdrehte da ich keine Schritte mehr vernommen habe und annahm mein Plan wäre aufgegangen, stand er aufeinmal ganz nah vor mir. Ich zuckte zusammen und bekam Angst.

Es war weit und breit keiner außer mir und Geroge hier, keiner der mir helfen könnte.
Noch nie hatte ich Angst vor ihm, noch nie, doch nachdem was er da in der großen Halle abgezogen hat wusste ich nicht was ich von dem ganzen halten sollte.
Die Seite die er mir zeigte, hatte ich noch nie vorher an ihm gesehen, er war immer der freundliche zuvorkommende und durchaus witzige George und kein aggressives Arschloch.

„Wir müssen reden!"
„Bitte geh, ich habe gerade keine Zeit für eine Unterhaltung mit dir."
„Das war keine Bitte Anna, wir müssen reden! Es war nicht meine Absicht dich so anzuschreien, ich wurde nur so wütend und dann kam es einfach so aus mir heraus. Glaub mir das letzte was ich wollte war dich zu ängstigen oder dich..."

„Zu demütigen? Jeder in der Halle hat das mitbekommen Geroge, Jeder!" unterbrach ich ihm mitten im Satz.

Seine Atmung wurde wieder schneller. Eine enorme Hitze ging von ihm aus, ich wollte gehen doch er packte mich am Handgelenk. Er drückte mich mit seinem vollem Körpergewicht gegen die Wand, seine beiden Hände platzierte er dann hinter mir an der Wand, so dass ich nicht mehr fliehen konnte.

„Wie schon gesagt es war nicht meine Absicht!" sein Ton wurde kalt und er war kurz vor einem Wutausbruch.

Ich hörte dass sich uns Schritte näherten, deshalb nahm ich all meinen Mut zusammen und erwiderte Geroge.

„Auch wenn es nicht deine Absicht war hast du es trotzdem gemacht. Lass mich jetzt endlich in Ruhe! Ich will dich heute nicht mehr sehen George!!"

Er schlug mit seiner Hand gegen die Wand,nur knapp an meinem Kopf vorbei.

„Verdammt nochmal, wie kannst du nur so sturr sein! Warum kannst du es nicht sehen?! Bin ich dir denn so scheiß egal?!"

Er schlug erneut gegen die Wand. Meine Angst wurde immer stärker und ich hob schützend meine Arme über meinem Kopf.

„Weasly! Entfernen sie sich sofort von Miss Smith! Und lassen sie sie in Ruhe!" fuhr Professor Lupin Geroge wütend an und packte ihn dabei unsanft am Arm und stoß ihn von mir weg.

„Lassen Sie mich in Ruhe! Sie haben kein Recht sich da einzumischen, es geht sie nichts an was ich mit Anna zu besprechen habe, Professor!"

„Und ob mich das etwas angeht! Sie bedrohen hier gerade eine Schülerin von mir! Also ich sage es ihnen noch einmal! Lassen Sie Miss Smith zukünftig in Ruhe, Mister Weasley!"

Professor Lupin's Stimme klang warnend und genauso wütend wie die von George. Schützen stellte er sich vor mich und sah Geroge mit einem durchdringenden Blick an.

Es sah so aus als würde die Vernunft wieder zu ihm zurück kehren, denn er drehte sich tatsächlich um und ging.
Ich atmete erleichtert auf.
Nachdem sich Professor Lupin versichert hatte dass Geroge auch wirklich gegangen war, drehte er sich zu mir um und sah mich von oben bis unten mit einen sorgenden Blick an.

„Hat er sie verletzt?"
„Nein, dass hat er nicht. So weit würde er nicht gehen, denke ich. Danke das sie mir geholfen haben Professor Lupin."

Ich wusste nicht was über mich kam oder warum ich das tat aber ich öffnete meine Arme und umarmte ihn.
Mit seiner Reaktion hätte ich sicherlich nicht gerechnet, er hätte mich von sich stoßen können, mir sagen können ich sollte das unterlassen oder sogar zurückweichen damit es garnicht erst zu einer Umarmung kam. Jedoch öffnete er ebenfalls seine Arme und gab mir eine warme schützende Umarmung, er strich mir mit einer Hand über meinem hinterkopf während mich die andere fest umklammerte.

Als wir uns beide von der Umarmung lösten, ließ er eine seiner Hände in seinem Jacket gleiten und holte ein Stück Schocklade heraus.

„Hier, iss du wirst dich besser fühlen." ich nahm das Stück Schocki dankend entgegend und grinste ihn dabei freundlich an.
Er schloss die Tür zu seinem Büro auf und bat mich einzutreten, ich kam seiner Bitte nach und trat ein.
An den Wänden waren einige Regale die jedoch nicht nur mit Bücher sonder auch mit alten Bilder vollgestellt waren. 
Sein Geruch von Aftershave, Minze und Schokolade wurde stärker als ich vor einer halb offenen Tür stand.
Warscheinlich war das sein Schlafzimmer, wie gerne hätte ich mir das auch noch angesehen.

„Entschuldigen Sie. Ich vergesse immer meine Zimmertür zu schließen. Eine dumme Angewohnheit von mir." Er schlich an mir vorbei und schloss dabei mit einem Lächeln seine Tür.

„Sie können sich hier setzten, eine Feder steht ihnen auch bereit." er deutete zu einem wunderschönen alten dunkeln Schreibtisch mit hölzernen Verzierungen.
Es war seiner, ich hätte mir nie gedacht dass ICH mal auf seinem Platz sitzen werde, der Stuhl indem ich Platz nahm war mit dunklem Leder überzogen und sehr bequem. Von diesem Sitzplatz aus hatte man das ganze Zimmer im Blick, hinter mir waren riesige Fenster die den ganzen Raum erhellten.

„Die Vorteile als Lehrer sind garnicht so schlecht, nicht wahr?"
sagte Lupin witzelnd zu mir als er meinen staunenden Blick wahrnahm. Er lehnte sich mit beiden Händen in der Hosentasche gegen seine Zimmertür. Der Anblick von ihm, wie er sich dort so anlehnte und mit seinem grinsen zu mir sah, ließ mich wieder dieses gribbeln in meinem ganzen Körper spüren. Dieses Gefühl macht mich noch verrückt, er hat wohl keine Ahnung welche Auswirkungen er auf mich und meinen Körper hatte.

„Sie haben Recht, es ist schon fast eine Überlegung wert Lehrer auf Hogwarts zu werden, nur damit ich so ein wundervolles Büro bekomme." entgegente ich ihm mit der selben Energie um von meinen Gedankengängen wegzukommen.
Ihm entkam ein leichtes lachen, er stoß sich anschließend von der Tür ab und bewegte sich auf einen Sessel zu der neben einem lodernden Feuer stand. Seine Art wie er darauf zuschritt, die Art wie er den Sessel anfasste und wie er in das Feuer sah.
Das alles waren nur kleine, bedeutungslos scheinende Aktivitäten von ihm, die auf mich, weiß Merlin warum, eine starke Wirkung hatten. Mein Herz begann schneller zu schlagen, ich könnte nicht anders als ihn nicht, nicht anzusehen. Es war unmöglich.

Mein Blick verbiss sich auf seine Hände, seine großen weichen Hände. Ich spürte sie wieder an meinem Körper, ich spürte wie sie mich fest umklammerten, ich spürte sie von meinem hinterkopf über meine Haare gleiten. Ich spürte seinen Körper fest an meinem gepresst, es war wundervoll. Diese Umarmung, sie wird mir nie mehr aus dem Kopf gehen.

Als er sich schließlich in den Sessel saß und somit in meine Richtung oder die des Feuers sehen konnte, war mir das Risiko zu hoch dass ich mich von ihm, bei meinem starren das ihm galt, erwischen werden würde.
Also begann ich die Feder, die neben mir stand endlich herzunehmen um mein Arbeitsauftrag endlich zuvollenden und gehen zu können.

In der Halterung der Feder war "R.J. Lupin" in einer sehr eleganten Schrift eingraviert. Die Feder lag perfekt in der Hand und war sehr angenehm zum schreiben.

Nach einiger Zeit konnte ich nicht anders als zu sehen was Professor Lupin so treibt, denn während der ganzen Zeit in der ich schon schrieb, hat er kaum ein Wort von sich gegeben und im Blickwinkel hab ich nur feststellen können das er noch immer in diesen Sessel saß.

Ich hob also meinen Blick In Richtung Lupin.
Er saß immer noch in seinem Sessel doch sein Blick lag bereits auf mir.

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich SehneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt