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Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich sah Professor Lupin schon fast etwas panisch an, er allerdings blieb völlig ruhig.
Hecktisch sprang ich von seinem Schoß.
„Es ist nur Severus Liebes. Er hat warscheinlich noch ein paar Dokumente gefunden und will sie mir jetzt geben." er sprach beruhigend auf mich ein und schenkte mir ein Lächeln.
Es ist NUR Severus? Warum war er so beruhigt das Professor Snape vor der Tür stand?
Vor wenigen Sekunden saß ich noch auf seinem Schoß und das würde eindeutig nicht nach einer normalen Lehrer-Schüler beziehung aussehen!
„Komm herein Severus!" rief er zu der Tür hinüber. Wir beide hielten Augenkontakt als er sich aus seinem Sessel erhob und seine Klamotten richtete.
Professor Snape stürzte in das Büro herein und fing sofort mit dem reden an.
„Ich habe hier noch ein paar alte Dokumente gefunden Remus..." er blätterte einige Dokumente in seinen Händen durch und nachdem er zu Professor Lupin sah, fiel sein Blick auf mich. Ich war erstaunt denn seine Stimme klang nicht wie gewöhnlich kühl und lustlos.
„Miss Smith? Was treiben sie noch hier."es war keine Frage, wohl eher eine deutliche Aufforderung zu gehen.
Ohne lange zu überlegen senkte ich meinen Blick und ging auf die Tür zu.
„Ich denke es liegt nicht in deinem Aufgabenbereich meine Schüler aus meinem Büro zu vertreiben Severus." mit einer Handbewegung ging die Tür vor meiner Nase zu.
Professor Lupin konnte also auch ohne Zauberstab zaubern, ich war sehr beeindruckt denn soetwas erforderte sehr viel Willenskraft und Konzentration.
„Du begibst dich auf dünnen Eis Remus! Dir ist nicht klar was du alles aufs Spiel setzt, schalte doch deinen Verstand ein!" die Atmosphäre hatte sich schlagartig geändert.
„Du hättest für Lily das gleiche getan! Verstehst du nicht, SIE ist meine Lily." Verzweiflung machte sich in seinen Augen breit.
Wie angewurzelt stand ich im Raum, was ist hier gerade passiert!

Als hätte sich ein Schalter bei Professor Snape umgelegt, verschwanden die zornigen Gesichtszüge. Er sah nun nachdenklich aus, ich war mir sicher dass sich alle Errinerungen die er von Lily hatte, sich vor seinem geistigen Auge abspielten.
Lupin hatte die selben Gefühle für mich wie Professor Snape sie für Harry's Mutter hatte.
Sofort kam mir das Bild von ihm und ihr ins Gedächtnis.
Ich konnte das nicht zulassen. Für mich stand nichts auf dem Spiel und bei ihm alles.
Es war nicht fair.
„Professor Snape hat recht, es steht so viel auf dem Spiel für dich und das kann ich nicht zulassen." Tränen stiegen in meine Augen. Beide Männer sahen zu mir, ich konnte Lupin nicht in die Augen sehen ich brachte es einfach nicht übers Herz. Er hatte verstanden was ich vorhatte denn ich bemerkte wie er auf mich zukam.
„Nein, nein Anna wi..." er griff nach meiner Hand doch ich wich zurück. „Es tut mir leid." unterbrach ich ihn und sah in seine Augen.
Auf seinen Augen lag ein roter Schleier, sie waren ganz glasig, bei diesem Anblick kullerte mir ungewollt eine Träne über meine Wange. 

Noch nie in meinem Leben habe ich mich so sehr gehasst wie zu diesem Zeitpunkt, als ich einfach sein Büro verlassen habe und ihn mit Tränen in den Augen zurück ließ.
Auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum liefen sie mir nur so über die Wangen, doch fing ich nicht das schlurchzen an oder machte komische Geräusche. Nein, die Tränen liefen mir einfach nur über die Wangen.
Warum hab ich es soweit kommen lassen? Ich wusste doch was er alles dafür riskieren würde.
Ich stürmte an Neville vorbei und ging geradewegs in mein Zimmer. Dort ließ ich mich dann auf den Boden sinken und lehnte meinen Kopf gegen die eiskalte Wand. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, sofort sah ich Professor Lupin wie er mich mit diesen verzweifelten Blick ansah.
Meine Wut auf mich selbst wurde immer stärker, ich war ein Monster, ich hatte damit angefangen, ich wollte das sich zwischen uns etwas entwickelt und jetzt war ich diejenige die ihn von mir stößt!
Oh ja, ich hasste mich wirklich dafür.
Meine Schuldgefühle wurden immer größer, ich bin so darin aufgegangen, dass ich das klopfen an meiner Tür kaum mitbekommen hatte.
„Anna?" vorsichtig steckte Hermine ihren Kopf zu Tür herein.
„Neville hat mich aus der Bücherei geholt, er meinte du siehst schrecklich aus. Ist alles okay bei dir?" sie setzte sich neben mich auf den Boden und lag ihre Hand auf mein Knie.
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Erzähl es mir, danach wird es dir bestimmt wider besser gehen." ganz fürsorglich strich sie mir die letzten Tränen aus meinem Gesicht und gab mir ein kleines Lächeln.
Ich erzählte ihr alles.
Das von George, das von den Bildern, das mit Professor Lupin und das mit Professor Snape.
Sie musste Lachen als sie erfuhr das Lupin und Snape den Zwillingen beabsichtigt diese Haarfarben verpasst haben und es kein "Unfall" war.
Fassungslos sah sie mich an als sie von dem Kuss zwischen mir und George hörte. Nachdem ich die Unterhaltung zwischen Lupin und Snape so gut es ging nachstellte, wurde sie plötzlich total blass und ließ ihren Mund weit offen stehen.
„Bei Merlin's Bart Anna! Professor Lupin hat dir indirekt vor Snape seine Liebe gestanden!" sie zwang sich selbst dazu nach seinem Namen wieder leise zu sprechen.
„Er hat was?! Nein nein nein er meinte nur ich wäre seine Lily." versuchte ich ihr zu erklären da sie mich wohl nicht verstanden hatte.
„Jaaa Anna! Du bist seine Lily! Du verstehst es nicht, Professor Snape liebte Harry's Mutter so sehr dass er niemals die Hoffnung verlor. Er hätte alles für sie geopfert! Hast du denn noch nie die Blume in seinem Klassenzimmer bemerkt?!"
„Was für eine Blume?!" ich war komplett überfordert, das konnte alles nicht stimmen...das konnte es einfach nicht!
„Eine Lilie Anna! Es war ihre Lieblingsbl..."
„Du hast recht Hermine! Warum ist mir das noch nie aufgefallen?!"
„Das ist doch jetzt Nebensache! Verstehst du es jetzt?! Professor Lupin hat Snape damit klar gemacht dass er dich genau so sehr liebt wie Snape Lily liebte!" Hermine war volkommen aufgewühlt.
Genau das war der Moment an dem ich anfing wie ein Schlosshund los zuheulen.
Ich heulte und heulte und heulte.
Hermine erklärte mir dass sie das alles von Sirius Black wusste, sie verstand sich ziemlich gut mit diesem Mann und er schien sich mit ihr über alles unterhalten zu können.
Eine extreme schwere machte sich in meiner Brust breit und erdrückte mich jedes mal wenn ich an Professor Lupin dachte.

Die letzten Tage bis zum Ball blieb ich in meinem Zimmer und wurde weil ich "krank" war vom Unterricht befreit.
Ich ging weder zum Frühstück, Mittagessen oder Abendessen in die große Halle. Um ehrlich zu sein hatte ich auch keinen großen Hunger. Hermine brachte mir immer einen Apfel mit und selbst die stapelten sich ungerührt auf meinem Nachttisch.
Sie erzählte mir dass sich Professor Lupin täglich nach meiner Gesundheit erkundigte. Für sie war es schwer so zu tun als würde sie von nichts wissen, erstens fand sie das alles auf gewisse Weise extrem süß und zweitens war sie eine sehr schlechte Lügnerin.
In der Vollmond-Nacht blieb ich die ganze Zeit über wach, ich dachte nur an ihn und welche schreckliche Schmerzen er gerade durchmachen musste.
Es tat mir unfassbar weh ihm nicht helfen zu können.

Dann war es so weit, heute würde der Ball statt finden.
Ich hatte Angst davor Professor Lupin zu sehen, ich wollte weiterhin in meinem Zimmer bleiben und in Selbstmitleid versinken.
Ich hoffe George hat sich mit der Tatsache abgefunden dass ich ihn nicht begleiten würde.
Die letzten Vorbereitungen wurden heute getroffen und im Schloss soll laut Hermine die Hölle los sein. An jeder Ecke standen aufgeregte Mädchen und wenige Jungen versuchten sich noch ein Date für den Ball zu sichern.
„Du spielst doch nicht mit dem Gedanken heute nicht auf den Ball zu gehen oder Anna?!" Unruhig ging sie in meinem Zimmer hin und her.
„Ich weiß nicht, es ist nur ein Ball und..."
„Falsche Antwort! Natürlich gehst du da heute hin, wie lange willst du denn noch in Selbstmitleid versinken? Und außerdem kannst du Professor Lupin nicht ewig aus dem Weg gehen!" ich sah ihr zu wie sie zu meinem Kleiderschrank ging und die Türen aufriss.
„Dieses Kleid will heute getragen werden und du wirst ihm diesen Wunsch erfüllen!" Sie zog mein Ballkleid aus dem Schrank und hob es in die Höhe.
„Hermine du verstehst nicht in welcher Lage ich mich befinde..."
„Doch das tue ich, du liebst unseren Professor und er liebt dich, es steht viel auf dem Spiel besonders für ihn aber du kannst dich nicht ewig davor verstecken."
Ich nehm alles wieder zurück, sie weiß genau in welcher Lage ich mich befand.

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich SehneWhere stories live. Discover now