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Am nächsten Morgen wurde ich von meinem kleinen Bruder, der wie ein verrückter auf meinem Bett herum sprang, geweckt.
„Steh auf du Schlafmütze!"
„Nur noch ein paar Minuten." nuschelte ich in mein Kissen.
Jack sprang von meinem Bett und öffnete mit einem ruck meine langen weißen Vorhänge.
„Ich weiß nicht wie lange diese Eule hier draußen noch herumsitzen will, Schwesterherz."
Mhm? Eule?
Genervt richtete ich mich auf und öffnete meine Augen ein kleinene Spalt weit.
Verschwommen nahm ich einen großen grauen Fleck vor meinem Fenster war, ich schlug meine Bettdecke auf und ging darauf zu. Verschlafen öffnete ich das Fenster, der warme Sonnenstrahl und die kühle Luft ließen mich etwas wacher werden. Der Bartkauz nahm dankbar auf meinem Fenster-brett platz und sah sich in meinem Zimmer um.
„Ich würde mich mal anziehen...du wolltest doch zu den Weasley's?" fragte mich mein Bruder und versuchte dabei diese Eule anzufassen.
Weasley's?
Mit dem nächsten Windstoß viel es mir wieder ein.
Mist! Das wird die Eule von Molly sein! Oh man!
Schnell huschte ich zu dem Stuhl neben meinem Badezimmer, zum Glück hatte ich gestern noch alles für heute hergerichtet. Während sich mein Bruder um die recht große Eule kümmerte, ging ich duschen, zog mich an, und schminkte mir zu guter Letzt den Schlaf aus meinem Gesicht.
Als ich aus meinem Badezimmer kam, sah ich gerade noch wie der Bartkauz nach ihm schnappte weil er einfach nicht die Finger von ihm lassen konnte.
„Jack nicht jede Eule möchte angefasst werden, lass sie oder ihn in Ruhe und hilf mir, unsere Eltern zu finden."
Verärgert murmelte er etwas vor sich hin doch folgte schließlich meiner Anweisungen und suchte unsere Eltern auf.
Ich nahm mein restliches Zeug, schloss das Fenster und ging zu meiner Zimmertür.
Der Bartkauz sprang von meinem Fenster-brett und hüpfte von einer auf die andere Kralle zu mir hinüber. Ich fand es sehr amüsant wie er zuvor elegant auf dem Brett saß und jetzt so ungeschickt herum hüpfte.

Mein Bruder wäre so gerne mitgefahren. Es tat mir sehr leid ihm nach so kurzer Zeit wieder alleine mit meinen Eltern lassen zu müssen. Ihm war es auch kein großer Trost dass ich nicht lange weg sein würde und danach nur Zeit für ihn hätte.
Von meinem Vater wurde ich zu unserem Auto gebracht und nach der langen "Pass auf dich auf, niemand meint es gut mit einem" Rede, folgte eine kurze Verabschiedung.
Mein Fahrer fuhr endlich los und folgte der Eule die über uns am Wolken losen Himmel flog.
Nachdem wir eine Zeit lang auf engen Landstraßen fuhren, bogen wir schließlich auf einen Weg ab, wo man die Spur nur mehr erahnen konnte.
Der Schnee der hier nur noch an wenig stellen lag, ließ die weiten Felder aussehen, als wäre bereits Frühlingsanfang.
Ich konnte mich an keinen Winter in meiner Kindheit errinern indem so wenig und vorallem nur so kurz Schnee lag.
Würde jemand behaupten, es wäre Anfang März würde ich ihm sofort glauben schenken.

Ich sah wie der Kauz am Himmel über eine Fläche in der Luft kreiste, mit jedem Meter den wir näher kamen erkannte ich ein Haus. Zumindestens glaubte ich dass es eines war.
„Ich denke wir dürften unser Ziel erreicht haben Miss Smith." Skeptisch blieb mein Fahrer auf dem Vorhof mit dem Auto stehen.
Das ganze Haus sah mehr wie ein von Kindern gebautes Baumhaus aus als ein tatsächlich bewohnbares Haus. Hier und da waren Bretter an die Wände genagelt die in erster Linie nicht wirklich einen Zweck zu erfüllen schienen.
„Ein kleiner Windstoß und das Ding fällt in seine Bestandteile auseinander." witzelte Thomas.
So gern ich ihm auch wiedersprechen wollte, konnte ich es nicht. Es sah wirklich sehr...nunja wackelig aus.
„Thomas du kennst meine Eltern, könntest du...."
„Ich werde nichts über den Zustand des Hauses erzählen, aber wenn ich dich bei der Abholung, aus Trümmern ziehen muss, wird mir nichts anderes übrig bleiben als es ihnen zu beichten." er hob seine grauen buschigen Augenbrauen an und warf mir ein belustigtes Lächeln zu.
Ich rollte mit meinen Augen und konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Sieh hin, deine Freunde haben uns bemerkt." nickte er in meine Richtung.
Hermine, Geroge und Fred liefen auf uns zu.
„Steig schnell aus, ich habe keine Lust dass sie auch die Teile des Autos irgendwie in diesem Haus verbauen. Ich wünsch dir viel Spaß." er öffnete von innen meine Tür und gab mir mehr oder weniger einen kleinen Ruck.
Kaum war die Tür hinter mir geschlossen, fuhr er schnell wieder weg und winkte mir zum Abschied aus dem Fenster.
Thomas behandelte mich wie sein Enkelkind ebenso wie meinen Bruder, wie alt er war wusste niemand, weder meine Familie noch unsere Angestellten.
Wir alle denken dass er in seinen 70ern ist, aber so genau wissen wir es dann doch nicht.

„Anna wo bleibst du denn so lange? Du hast doch nicht etwa verschlafen?!" fragte Hermine mit verschränkten Armen nach.
„Neinnn also ich mhm doch." murmelte ich vor mich hin und presste anschließend meine Lippen zusammen.
„Halb so schlimm Prinzesschen, besser spät als nie nicht wahr Geroge." Fred packte meine Sachen und ging auf das Haus zu, Geroge hielt sich sehr zurück und ging insich gekehrt neben mir und Hermine her.
„Errol! Schön dich wieder hier zu haben mein Liebling! Oh, oh moment, wo ist sie denn?!" vermahm ich eine Frauenstimme aus dem Haus.
Nachdem Geschirr klirrte und eine Dame aus der Haustür stolperte, blieben wir aprupt stehen. George schnaufte schwer aus und schloss in pein seine Augen.
„Hallo Liebes! Du bist ja viel schöner als es mir meine Jungs erzählt hatten!" Die molliger gebaute Dame fasste nach meiner Hand und umschloss sie mit ihren.
„Es freut mich sehr dich kennenzulernen!"
„Mum bitte." George war diese ganze Situation sichtlich unangenehm und wurde zunehmender nervöser.
„Hallo Mrs. Weasley, ich freu mich ebenfalls sehr Sie kennenlernen zu dürfen. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut."
„Oh aber nicht doch, nenn mich Molly, Liebes!" sie strahlte mich an und drückte ein letztes mal fest meine Hand.
Ich nickte ihr dankend zu und wand mich dann zu George, der mein Gesicht nach negativen Emotionen abscannte.
Verwundert sah ich zu Hermine, sie allerdings hob nur ihre Schultern kurz an und wusste genau so wenig was mit ihm los war wie ich.
„Du kommst gerade rechtzeitig zum Mittagessen Anna..." fing Hermine an.
„Ich hoffe du magst Suppe?" Molly lächelte mich warmherzig an.
„Ich liebe Suppe!" sie freute sich sehr über meine Antwort und huschte wieder zurück ins Haus.

„Du kannst dich doch noch an Sirius errinern?"
„Du kennst Sirius?" fragte George nach.
„Jaa natürlich kann ich mich an ihn errinern. Jaa ich kennen ihn Geroge warum?" fragte ich nach. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging er durch die Haustüre hinein.
„Was ist nur los mit ihm?"
„Ich weiß es nicht, der ist den ganzen Tag schon so komisch drauf...was ich eigentlich sagen wollte ist, dass Sirius auch hier ist und er hat etwas im Schlepptau." jetzt ging auch Hermine auf die Haustür zu.
Verwirrt über ihre Aussage folgte ich ihr leise und schloss die Tür hinter mir, nachdem ich eingetreten war.
Das Haus sah innnen genau so zusammengewürfelt aus wie von außen. Überall standen unterschiedliche Möbel was Form und Style betraf. Ein großer bunter Webteppich lag auf den Holzdielen die schon sehr alt aussah und alles war auf eine gewisse Art und Weiße ziemlich vollgestellt. Trozallem fühlte man sich sofort wohl.
„Warum willst du denn schon gehen, bleib doch noch ein bisschen hier." hörte ich Molly sagen.
Hermine erkannte meinen fragenden Blick und flüsterte mir „Sie ist in der Küche." zu.
„Ich bin heute in kleiner recht guten Stimmung, Molly..." nein, nein das kann nicht sein! Die Stimme hörte sich wie die von Professor Lupin an!
„So ist es eben mit Liebeskummer, mein Freund." und das war die Stimme von diesem Sirius Black!
„Etwas Ablenkung hat bei Liebeskummer schon immer geholfen!" sprach Molly aus vollster Überzeugung.
„Ist das Professor Lupin?!" flüsterte ich aufgeregt Hermine zu.
Als antwort gab sie mir nur ein vergnügtes Grinsen.

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich SehneWhere stories live. Discover now