44

2.2K 81 8
                                    

Meine Augen wurden immer schwerer, mir gelang es nur unter großer Anstrengung sie offen zu halten.
Als ich realisierte das Lupin nicht mehr redete und meine Augen vor Erschöpfung geschlossen waren, zwang ich mich dazu sie wieder zu öffnen und zu sehen weshalb er nicht mehr redete.

Er hatte mich angesehen, nein nein er hatte mich eher bewundert. Mit einem lieblichen Lächeln hatte er mich die ganze Zeit über beobachtet, während ich wohl in etwas halbschlaf ähnliches verfallen war.
„Steh auf Liebes, ich bring dich zurück in deinen Gemeinschaftsraum, du schläfst mir hier sonst nochmal ein."
„Ich bin nicht eingeschlafen ich habe nur etwas naja äm gedöst." versuchte ich ihm damit zu überzeugen, allerdings brachte es nicht mehr als ihm ein leises Lachen zu entlocken. Ich stand also auf und ging gemeinsam mit ihm an die Tür.
„Alohomora." sprach er deutlich während er seinen Zauberstab dazu schwang.
Natürlich konnte ich meine Augen nicht von ihm lassen und beobachtete ihm deshalb ganz genau. Auch er sah etwas erschöpft aus, doch als seine Augen auf meine trafen funkelten sie noch immer stark genug um mein Herz höher schlagen zu lassen.

Auf dem Weg zu dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum streiften sich unsere Hände immer öfter und als er endlich meine Hand in seine nahm, sah er mich kurz an und ein zufriedenes grinsen machte sich in sein Gesicht breit.

Die Fette Dame war sichtlich genervt von der so späten Störung als ich ihr das Passwort zuflüsterte.
„Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht Miss Smith." ein Kuss zum Abschied wäre zu riskant gewesen, schließlich könnte es eines der Gemälde sehen und wie man weiß, ist keiner schneller mit Gerüchte verbreiten als die es sind.
„Gute Nacht Professor." ich lächelte ihm kurz zu, wand mich dann von ihm ab und ging. Erst als ich hörte wie sich die Tür mit dem Portrait der fetten Dame darauf schloss, atmete ich zufrieden auf. 
Mein Blick schweifte in den leeren Raum.
Natürlich es war ja bereits Sperrstunde, deshalb war der Raum so Menschen leer.
Ob Hermine auch schon am schlafen war? Sie wollte mir doch so dringend noch etwas erzählen.

Ich öffnete die Tür in mein Zimmer und schloss sie lautlos hinter mir.
„Wo warst du bitte so lange?! Hast du schonmal auf die Uhr gesehen?!" ich erschrack mich und ließ einen kurzen angstschrei los.
Auf meinem Bett saß Hermine, ihre Arme waren vor ihrem Brustkorb verschränkten und ihre Augenbrauen zu einem grimmigen Gesichtsausdruck zusammengezogen.
„Ich hatte mir schon Sorgen gemacht Anna! Was hast du denn so lange gemacht?!" sie stand von meinem Bett auf und stampfte zu mir hinüber. Verlegen sah ich sie kurz an, danach schien es ihr klar zu werden.
„Du warst doch nicht etwa bis jetzt bei Professor Lupin oder doch?" zögernd nickte ich.
Mit offenem Mund stand sie fassungslos vor mir und sah mir abwechselnd in meine Augen.

Sie kam mir schon fast wie eine überfürsorgliche Mutter vor, die auf die Sekunde genau darauf wartet dass ihre Tochter wieder Zuhause ist und erst dann ins Bett gehen würde.
„Erzähl mir alles...es muss wohl alles gut gelaufen sein wenn du so lange bei unserem Professor warst?" ich konnte ihr unmöglich von dem erzählen was er mir erzählt hatte, auch nicht wenn sie mein bestes Freundin war, es würde einfach zu weit in seine Privatsphäre gehen.
Also entschloss ich mich dazu, ihr nichts von seinem Werwolf dasein zu erzählen.
Ich berichtete ihr von unseren Kuss und davon, dass er mich um einen Tanz auf dem Ball gebeten hatte. Alles andere ließ ich weg und so wie es scheint gab sie sich damit eindeutig zufrieden.
„Du wolltes mir doch noch etwas erzählen bevor ich zu Professor Lupin ging? Es schien als wäre es dringend gewesen, ist denn etwas spannendes passiert?" fragte ich sie und ging in mein Badezimmer um mich für die Nacht fertig zu machen.
Sie folgte mir und konnte kaum mehr mit dem grinsen aufhören. Ihre Wangen nahmen ein zartes rosa an und ihre Augen funkelten voller Freude auf.
„Ron hat mich gefragt ob ich mit ihm auf dem Ball gehen will. Er sah einfach soo unfassbar süß aus und er war total nervös! Kannst du dir das überhaupt vorstellen?!" bei ihren Worten verschluckte ich mich halbwegs an meiner Zahnpasta.
„Ich weiß, ich weiß! Ich war auch vollkommen überwältigt!"

Schnell spuckte ich die restliche Zahnpasta aus und wischte meinen Mund mit meinem Handrücken ab.
„Hermine! Das ist ja...also...das ist ja unglaublich!" ich freute mich so sehr für sie. Ich wusste wie sehr sie sich danach gesehnt hatte und jetzt hat er sie zum Ball gefragt.
„So wie es aussieht gehen wir jetzt wohl beide mit einem Weasley auf dem Ball." sie sah mich mit einem prüfenden Blick an und hob eine Augenbraue.
„Woher weißt du das ich.."
„Das du mit Geroge auf den Ball gehst? Nun warscheinlich weil er von nichts anderes mehr redet und es mir seid ich wieder den Gemeinschaftsraum betreten hatte, mindestens und ich übertreibe jetzt nicht 40 mal erzählt hatte!"
Oh man.
„Ich weiß ja wirklich nicht ob das so eine gute Idee war Anna."
skeptisch sah sie mich an und strich sich eine gelockte Haarsträhne hinter ihr Ohr.
„Ich weiß aber er hatte mir versprochen das er mich in Ruhe lassen würde wenn er nur eine Chance bekäme. Du hättest sein Blick sehen müssen Hermine, du hättest ihm bestimmt auch keine Abfuhr erteilen können."
„Und was tust du wenn seine Gefühle für dich nach diesem Abend stärker sind? Ich meine Gefühle verschwinden nie von dem einen auf den andern Tag, es braucht mindestens genau so lange als wie sie gekommen sind." ungern gab ich zu das an dieser Sache etwas wahres dran war.
Ich hoffte einfach das er an diesen Abend endlich bemerken würde, dass ich nie genau so viel für ihn empfinden würde wie er für mich empfindet.

Ich schlüpfte noch schnell in mein Pyjama und verkroch mich dann in mein Bett. Hermine gesellte sich noch etwas zu mir und erzählte mir immer wieder wie süß Ron doch aussah und wie nervös er sie zu dem Ball gefragt hatte.
Ich konnte mir das ganze sehr gut vorstellen auch was die Nervosität von Ron anging. Er war nunmal was Hermine anging ein reines Nervenbündel.
Irgendwann ging auch sie wieder und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.
Sofort schoss der Kuss und die intensiven Berührungen von Professor Lupin in mein Kopf und verursachte eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.
Dieses mal war es anders, dieses mal blickte ich Glücklich und Zufrieden darauf zurück und nicht so wie letztes mal. Dieses mal hatte ich kein schlechtes Gewissen und den Ausdruck von Reue in seinen Augen vor Augen.
Nein. Selbst jetzt verursachte der Gedanke an seine leidenschaftlichen Küsse ein kribbeln in meinem Unterleib und ließ mein Herz wieder schneller schlagen.

Ich war mir sicher, heute Nacht, nur von ihm zu träumen.

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich SehneWhere stories live. Discover now