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Ich nahm einen letzten tiefen Atemzug und klopfe an die Bürotür an. Ich musste nicht lange warten ehe ein „Herein!" von Professor Lupin ertönte.
Die Tür öffnete ich vorsichtig und streckte ersteinmal nur meinen Kopf in sein Büro.
„Miss Smith, schön das Sie gekommen sind. Kommen sie doch herein!" er lächelte mich freudig an und deutete mir, in den Raum einzutreten. Als ich das tat wurde ich von einer Welle seinenes Geruches überollt, ich genoss und liebte noch immer diesen intensiven Geruch den ich wohl unter tausend verschiedenen Gerüchen erkennen würde.

„Setzen Sie sich doch, der Sessel vor dem Kamin ist durchaus bequemer als er aussieht." begann er zu scherzen.
„Ich ziehe es lieber vor zu stehen Professor, danke."
„Natürlich wie Sie wollen. Ich hoffe es stört Sie nicht wenn ich Platz nehme, in letzter Zeit bin ich etwas erschöpft.“ Daraufhin wand er sich den zweiten Sessel, der ebenfalls nah am Kamin stand zu und ließ sich in ihn senken. Ich sah ihm dabei angespannt zu und fing jeden Blick von ihm auf. Sein Geruch der noch immer im Raum stand, raubte mir zunehmend den Verstand. Liebend gern würde ich ihm um den Hals fallen und all seine Kleider vom Leib reißen. Bei diesem Gedanken schoss mein Puls wieder ins unendliche nach oben und ließ mein Herz schneller schlagen.
„Sie wollten mit mir sprechen?!“ fing ich an um das Risiko mich auf ihn zu stützen zu verringern. Ich klang dabei keineswegs selbstbewusst wohl eher so als wäre ich mit der ganzen Situation überfordert. Wobei welche Situation? Ich unterhalte mich nur mit meinem Professor obwohl man das gegenseitige anschweigen kaum als eine Unterhaltung beschreiben könnte. Ich trat dabei einige Schritte an den leeren Sessel heran um nicht so laut sprechen zu müssen.
„Sie haben recht das wollte ich. Ich wollte Sie fragen…“ er sah mich verunsichert an, es sah so aus als würde er überlegen ob er mir diese Frage wirklich stellen sollte.
„Alles okay bei Ihnen Professor?“ fragte ich ihn besorgt und setzte mich dann doch in den Sessel.
„Ja, ja mir geht es gut. Ich wollte Sie fragen ob Sie mir die Ehre erweisen und mir einen Tanz auf den Ball schenken würden?“ sein Blick lag gespannt auf mir während er sich aus seinem Sessel erhob.

Ich konnte nicht fassen was er mich gerade gefragt hat.
„Sie würden mit mir Tanzen wollen?" fragte ich ihn verwundert mit einem kleinen unscheinbaren Lächeln im Gesicht.
Auch ich erhob mich aus dem tatsächlich sehr bequemen Sessel und sah ihn an. Seine wunderschönen Augen lösten ein unglaubliches Gefühl von Leidenschaft in mir aus. Ich wollte ihn nah an mir haben und seine Berührungen auf meiner Haut spüren.
„Liebend gerne, ich würde mich sehr über einen Tanz mit Ihnen freuen." Ich war so tief in seinen Augen verloren dass ich kaum mitbekommen hatte wie er sich mir genähert hat.
„Das freut mich sehr, ich schenke Ihnen gerne einen Tanz Professor." er lächelte mich charmant an und seine Augen schweiften immer öfter auf meine Lippen ab.
Ich sehnte mich so sehr nach einem Kuss, ich wollte immer mehr seine warmen, weichen Lippen auf die meinen spüren.
Auch Lupin sehnte sich nach einem Kuss, seine ganze Körpersprache verriet ihn.

Doch was ist, wenn er mich nach dem Kuss wieder von sich stößt und es bereut...was ist wenn ich wieder von ihm zurück gewiesen werde?
Ich hasste mich selbst dafür doch ich schaffte wieder für einen angemessenen Abstand zwischen uns und sah zu Boden.
„Verzeihen Sie mir. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe kommen."
entschuldigte er sich beschämt.
„Es ist in Ordnung, ich will nur nicht dass Sie es wieder bereuen. Ich will nicht wieder diesen Ausdruck von Reue in Ihren Augen sehen. Nie wieder." gab ich bedrückt von mir.
Erst jetzt kapierte er wie sehr mir damals diese Ablehnung weh getan hatte.
„Ich wollte Sie nie mit meinem Verhalten verletzen, ich tat es ausschließlich zu ihrem Schutz." er klang sehr einfühlsam und kam mir langsam wieder etwas näher.
„Zu meinem Schutz? Ich hoffe Sie scherzen, ich bin zwar jünger als Sie und habe dementsprechend nicht so viel Lebenserfahrung doch das heißt noch lange nicht das ich mich von Ihnen verarschen lasse! Ich hatte diesen Moment genossen und sie ihn betreut, ich konnte nur nicht verstehen warum und je mehr ich darüber nachdachte, kam ich zu dem Entschluss sie sehen in mir nicht mehr als in eine ihrer vielen anderen Schülerinnen." nachdem ich realisiert hatte was ich da gerade von mir gegeben hatte und ich damit warscheinlich recht hatte ging ich auf die Tür zu und wollte gehen.
Sie war bereits halb geöffnet als....
„Colloportus!" sofort fiel die Tür vor mir wieder zu und verschloss sich.
Als ich mich zu Lupin umdrehte ließ er gerade seinen Zauberstab sinken und atmete schwer dabei aus.
„Sie bleiben." Bei seinem Befehl lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Wie angewurzelt stand ich noch immer vor der Tür und wagte es nicht mich zu bewegen.

„Ich tat es zu ihrem Schutz! Sie kennen nur einen Teil von mir, von dem hässlich Teil den ich selbst zutiefst verabscheue haben Sie keine Ahnung. Ich bin ein Monster, ein richtiges Monster." es lag so viel Selbstverachtung und Hass in seiner Stimme dass es mir weh tat ihn so von sich selbst reden zu hören.
„Niemand ist perfekt Professor, jeder hat schlechte Eigenschaften aber diese werden mich nicht davon abhalten weiterhin etwas für Sie zu empfinden! Und schon gleich garnicht machen sie jemanden zu einem Monster!" er schüttelte verzweifelt den Kopf und sah mich kurz darauf an. Es sah so aus als würde er mit sich selbst Ringen mir etwas zu erzählen oder es doch lieber zu lassen.
Doch nachdem er mich noch einmal ansah und an meinen Lippen hängen blieb, erhob er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Tür.
„Silencio." ich kannte den Spruch von Zuhause, meine Eltern nutzten ihn ausschließlich um Räume schalldicht zu machen, kein Wort würde nun mehr nach draußen dringend können.
„Was haben Sie vor?" ich spürte wie die Angst in mir stieg und ich zunehmend nervöser wurde. Plötzlich kamen mir die schlimmsten Szenarios in den Kopf. Was ist wenn ich mich in ihm getäuscht hatte, keiner würde meine Hilfeschreie hören können.

„Sehen Sie aus dem Fenster." ich tat was er befahl und ging zu dem großen Fenster hinüber, allerdings ließ ich ihm währenddessen nicht aus den Augen. Erst als ich am Fenster stand wand ich den Blick von ihm ab und sah hinaus. Es fiel mir nichts ungewöhnliches auf, die Sonne war bereit vor einigen Minuten untergegangen und langsam brach die Dunkelheit über Hogwarts ein.
„Ich verstehe nicht Professor? Was soll mir dort draußen auffallen?" Ich drehte mich zu ihm um, er hatte sich keinen Zentimeter bewegt, er stand noch immer an gleicher Stelle. Spürte er etwa dass ich Angst hatte?
„Sehen Sie in den Himmel. Können Sie den Halbmond sehen?" Ich wand mich dem Himmel zu und hörte wie sich Professor Lupin in den Sessel am Kamin fallen ließ.
„Ja ich kann ihn sehen. Er sieht wunderschön aus." fasziniert von der Schönheit des Mondes und der vereinzelt immer mehr werdenden Sterne entfernte ich mich wieder von dem Fenster.

„Sagt Ihnen das Wort Lykanthropie etwas Miss Smith?" sein Blick ging ins leere und seine Stimme klang betrübt.
Das Wort hatte ich doch schonmal irgendwo gelesen nur wo?!
Lykanthropie...Lykanthropie...Lykanthropie wo habe ich dieses Wort doch bloß schonmal gelesen?!
„Es ist eine Krankheit...sie lässt die Betroffenen an gewissen Tagen höllische Schmerzen erleiden und sich ungewollt in ein gefühlloses Monster verwandeln." fuhr Lupin fort während er einmal schwer ein und aus atmete.
Als mir klar wurde wo ich schonmal davon gelesen hatte und was mein Professor mir gerade versuchte zu erklären, fing mein Herz das rasen an.
„In einen Werwolf..." murmelte ich verängstigt vor mich hin während ich meinen Blick zu Boden wand.
Professor Lupin war einer von ihnen, er war ein Werwolf...

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich SehneWhere stories live. Discover now