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„Du verschwindest jetzt sofort aus meinem Zimmer!" ich deutete ihm an zu gehen und wand meinen Blick von ihm ab. Er bewegte sich kein Stück, er stand noch immer nur wenige Zentimeter von mir entfernt und hielt sich seine Wange, die wohl noch von meiner Schelle schmerzte.
„Dir hat es gefallen, du hast den Kuss erwidert! Sieh es doch endlich ein, du gehörst zu mir!" er legte seine Hand wieder an meine Wange und strich mir mit seinem Daumen über mein Lippen. Ich bekam Angst, so wie er sich gerade benahm kannte ich ihn nicht, er war so aufdringlich und akzeptierte meine Antwort nicht. Mein Herz klopfte immer schneller und schneller.

Ich schlug seine Hand aus meinem Gesicht und wollte einige Schritte zurück gehen doch er ergriff mein Handgelenk und zog mich zu sich.
„Warum verstehst du mich nicht." er klang als würde er durchdrehen und sprach den Satz so amüsiert aus, dass mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
„Geroge du machst mir Angst! Wenn du nicht sofort gehst dann fang ich das Schreien an!" Ich hatte wirklich Angst und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
Ich wusste nicht ob es die Tatsache war dass ich Angst vor ihm hatte oder ich ihm gedroht hatte laut zu schreien, aufjedenfall ließ er mich los, schenkte mir ein letztes wieder williges Lächeln und verließ mein Zimmer.
Nachdem er gegangen war bermerkte ich erst wie sehr ich eigentlich zitterte. Ich stand in meinem Zimmer und starrte in die leere.
Das war nicht George, er hätte mich niemals so bedrängt... zumindestens hatte ich das immer gedacht.
So langsam beruhigte ich mich wieder doch die Angst vor ihm war noch immer vorhanden.
Ich musste hier raus, ich musste hier weg.
Ich musste zu Lupin.
Im Gemeinschaftsraum war keine Spur von George, er musste wohl in sein Zimmer abgehauen sein. Hermine und Fred saßen noch immer in ein Gespräch vertieft vor dem Kamin.
Sie hatten von alldem rein gernichts mitbekommen?

Ich ging hinter ihnen vorbei und schlüpfe zur Tür hinaus, dort wollte mich dann die Fette Dame in ein Gespräch verwickeln. Mir war nach keinem Gespräch deshalb wimmelte ich sie schnell ab und setzte meinen Weg in das Büro von Professor Lupin fort. Vor seiner Tür angekommen klopfte ich, wartete auf ein "Herein" und trat schließlich ein. 
Doch anstatt wie ich erwarte hatte nur auf Professor Lupin zu treffen, stand auch Professor Snape im Raum und hielt einen Stapel an Dokumenten in den Händen.
„Ah Miss Smith, süße Socken tragen sie heute." Lupin fing das Grinsen an und nickte zu meinen Füßen hinunter. Professor Snape sah mich hingegen skeptisch an und musterte mein gesamtes Outfit.

Oh man, nach dem ganzen was da gerade geschehen war mit George hatte ich vollkommen vergessen mich um zuziehen. Ich hatte mir noch nicht einmal Schuhe angezogen! Die Nasenflügel von Lupin weiteten sich während er einmal tief einatmeten.
„Was treiben sie hier Miss Smith?" fragte mich Snape so ausdruckslos und kühl wie immer.
„Ich...also...ich wollte..." fing ich an.
„Severus, ich bedanke mich für die Dokumente ich lasse dir morgen meine Ergebnisse mitteilen. Ich wünsche dir einen angenehmen rest Nachmittag." Snape nahm die Aufforderung zu gehen wahr und verschwand nach einem "Nun gut." mit seinem wehenden Umhang den Raum.
Schon bevor die Tür vollkommen geschlossen war, kam Professor Lupin auf mich zu und berührte mich sanft an meinen Armen.
„Vor was hast du Angst? Ist alles in Ordnung Liebes?"
Woher wusste er d...oh, er hatte es wohl vorhin gerochen. Irgendwie musst ich mich erst noch daran gewöhnen dass er mit nur einem Atemzug meine Emotionen erkennen konnte.

Er hatte keinen Moment gezögert und Snape weggeschickt als er meine Angst mitbekommen hatte. Bei diesem Gedanken schlug mein Herz wieder etwas schneller.
Ich wusste nicht ob ich ihm von George erzählen sollte, doch ich musste das einfach loswerden und es ihm erklären.
„Geroge hat mich geküsst." ich konnte ihm kaum in die Augen sehen.
„Er hat was?!" er klang fassungslos, auch Wut konnte ich etwas heraushören.
Ich habe ihm alles erzählt von dem Moment an als George und Fred in den Gemeinschaftsraum kamen.
Er sah mich die ganze Zeit über an, seine Gesichtszüge änderten sich von gereizt auf wütend als ich ihm sagte dass er mich küsste und am Handgelenk packte. Sofort machte er meine Handgelenke frei und suchte nach den Rötungen.
Als er sie an meiner linken Hand sah biss er sich auf die Zähne, ich sah wie sich sein Kiefer anspannte und zog deshalb meine Hand wieder weg. Sofort suchte er den Blickkontakt.

„Grüne Haare haben ihm wohl nicht genügt! Er wird es bereuen, wenn er dir noch einmal zu nahe kommt da..." er versuchte sich selbst etwas zu beruhigen doch die Adern die an seinem Hals hervorkamen zeigten mir, dass es ihm sehr viel abverlangt jetzt nicht durchzudrehen. Das war Grund genug ihm zu unterbrechen.
„Er wird mich in Ruhe lassen und wenn er es nicht tut geh ich zu Professor Dumbledore." er sah mich kurz an und nahm mich schließlich in den Arm.
Sofort fühlte ich mich sicher und geborgen, ich genoss die Wärme und das Gefühl seiner Nähe. Er streichelte mir über meine Haare und gab mir einen Kuss auf dem Kopf. Das hatte er noch nie getan, er hatte mich noch nie dort geküsst. Ich wollte nicht das die Umarmung endet und er ebensowenig.
Ich spürte das er mit einer Hand in seiner Jackentasche fuhr und dort etwas heraus nahm.
„Schockolade?" fragte er mich und hielt mir eine Rippe hin. Ich nickte und lächelte ihn dankbar an.
Sie war lecker und brachte mich auf andere Gedanken.
„Du verstehst dich mit Professor Snape?" er musste bei meiner Frage kurz lächeln.
„Als Teenager hatten wir so unsere differenzen doch das ist alles geklärt und mittlerweile verstehen wir uns ziemlich gut." sein Blickkontakt war so intensiv „Und unter uns...solch ein Ekel wie er immer vorgibt zu sein ist er nicht. Natürlich weißt du das nicht von mir." zwinkerte er mir zu und ließ mich bei diesem Anblick dahin schmelzen.
„Hast du noch Bilder von damals?" es interessierte mich sehr und außerdem würde ich gerne wissen wie der düstere Tränkemeister in seinen besten Jahren aussah.
„Oh jaa, die meisten müssten bei mir Zuhause sein aber ich denke, ein paar Bilder müsste ich hier haben." er fuhr sich kurz nachdenklich über seine Lippen und verschwand dann in seinem Schlafzimmer.
Ich wollte nicht in seine Privatsphäre platzen weshalb ich es mir in dem großen Sessel bequem machte.
„Das müssten sie sein." er kam mit einer kleinen hölzernen Box die einen süßen kleinen hacken als Verschluss hatte zu mir und legte sie mir in die Hände.

Lupin's Sicht:

Sie öffnete ganz vorsichtig die hölzerne Box inder einige Jugenderringungen von mir lagen.
Das erste Bild zeigte James und Lily, die beiden standen lachend zusammen vor einem Springbrunnen.
„Wer sind die beiden?" sie strahlte mich mit ihren braunen Augen, die jeden noch so schönen Herbsttag sofort in den Schatten stellte an.
„James und Lily. Es waren die Eltern von Harry."
„Harry sieht aus wie sein Vater und er hat die..."
„Die Augen seiner Mutter." ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Wie oft hatte Harry diesen Satz wohl schon gehört und wie oft hatte ich genau diesen Satz schon mitbekommen.
Sie nickte mir bestätigen zu und sah sich das nächste Bild unter dem Stapel an. Es zeigte mich und Sirius, wir beide waren auf diesem Foto ziemlich herausgeputzt.
Obwohl ich dort noch nicht diese grässlichen Narben im Gesicht hatte erkannte sie mich sofort. Ihre Pupillen weiteten sich, ihr Herz fing schneller zu schlagen an und ihre Mundwinkel hoben sich leicht an.
Es war nicht selten dass sie mich so ansah wie sie es bei diesem Bild tat und ich liebte es, ich konnte nicht genug davon bekommen. Obwohl sie wusste was für ein Monster ich war und welches ich immer sein werde, sah sie mich stets mit den liebeerfülltesten Augen an die ich jemals gesehen hatte.
Ich war mehr als nur ein Monster für sie.

Lupin~Die Liebe Nachder Ich Mich Sehneحيث تعيش القصص. اكتشف الآن