~23~ fünf Fragen

188 18 19
                                    

„Oh. Mein. Gott.", ich konnte es selbst kaum glauben, weshalb es mir unfassbar schwerfiel meiner Freundin davon zu erzählen. Ich versuchte mich auf meinen Herzschlag zu konzentrieren, damit ich einigermaßen vernünftige Sätze herausbringen konnte.
„Du glaubst nicht, was Jonas mich heute gefragt hat".

„Komm schon, Melissa! Jetzt erzähl mir endlich, was in dem kleinen Papierflieger stand", Sarah trommelte auf dem Tisch herum und war beinahe genauso aufgeregt wie ich. Denn während des Unterrichts landete ein kleiner Papierflieger auf unserem Tisch, der an mich gerichtet war. Vor lauter Aufregung behielt ich es für mich und zwang meine alte Nachbarin, mich zum Shoppen zu begleiten.

„Jonas will auf ein Date mit mir", ließ ich die kleine Bombe endlich platzen. Sarah sprang augenblicklich auf und umarmte mich fest, welche ich genauso erfreut erwiderte. Anschließend hatte ich nicht einmal die Chance, meinen Latte Macchiato auszutrinken, da wurde ich schon in die ersten Geschäfte gezerrt.

Schlussendlich stand ich in meinem lässigen Outfit vor dem Spiegel und betrachte mich genauestens. Meine Haare fielen mir in sanften Locken über die Schultern und mein schlichtes Make-up zierte mein schmales Gesicht.
„Du siehst super aus, glaub mir", ihre Stimme riss mich aus den Tiefen meiner Gedanken und ließ mich zu ihr aufschauen.

„Meinst du? Ich glaube, mein Outfit ist zu viel, denn ich weiß ja nicht einmal, was er vorhat", offenbarte ich ihr meine Unsicherheit, während meine Stimme zitterte.

„Melissa, jetzt schau zu mir!", ich drehte mich erneut zu meinem Handy und sah sie auf meinem Bildschirm an. Vor einer guten Stunde hatte ich sie verunsichert angerufen und bat um ihre Hilfe, doch jetzt hier, mit ihr, war diese so gut wie verflogen.

„Du siehst perfekt aus! Jetzt mach dir keinen Kopf mehr und genieß dein Date", ich nickte ihr zustimmend zu. Mit einigen Luftküssen verabschiedete ich mich dankend bei Sarah und legte schlussendlich auf.

Mit meiner Handtasche gewappnet, wollte ich gerade zur Haustür herüberlaufen, als es bereits klingelte. Einen kurzen Moment driftete ich ab und musste daran denken, wie Jonas sich beabsichtigt bei Markus fertig gemacht hatte, damit er mich wie ein Gentleman abholen konnte. Schmunzelnd, wollte ich ihn nicht länger warten lassen und öffnete ihm die Tür. Meine Augen glitten seinen Körper mehrere Male entlang, was er selbstverständlich bemerkte. Mit einem Grinsen im Gesicht ließ er es mich wissen und hielt mir dann die Hand hin, welche ich ergriff.

„Du bist wunderschön", umschmeichelte er mich, derweil er mir die Beifahrertür öffnete. Galant stieg ich  in das Auto ein und wartete fieberhaft darauf, dass es losging. Die kurze Fahrt lauschten wir der Musik, bis wir auf einem Parkplatz zum Stehen kamen. Geruhsam stieg ich wieder hinaus und begutachtete den Hafen um uns herum. Von weitem erkannte ich bereits ein Riesenrad und konnte nur erahnen, dass es sich dort um ein Rummelplatz handelte. Zweifelhaft dachte ich über meine Kleiderwahl nach und bekam Herzrasen, von dem Gedanken, dass ich die falsche Wahl getroffen hatte. Beinahe panisch sah ich mich um und entdeckte eine öffentliche Toilette, auf die ich mich letztendlich verabschiedete. Entschlossen wählte ich Sarah ihre Nummer und wartete hektisch darauf, dass sie endlich abnahm.

„Was ist los?", begrüßte sie mich mit ihrer Frage.
„Ich schaffe das nicht!", mein Herz brach augenblicklich zusammen, als mir klar wurde, dass ich zu schwach für diese Art von Gefühlen war.

„Jetzt beruhig dich!", fing sie an und machte mir klar, dass ich sie nicht zu unterbrechen hatte.
„Es ist egal, was du anhast oder wohin ihr geht. Es geht darum, dass ihr gemeinsam Zeit miteinander verbringt und euch näher kennenlernt. Du packst jetzt deine Angst in eine der hintersten Ecke, die du besitzt und genießt den Abend!".

„Küss mich, Baby"Where stories live. Discover now