~33~ ist sie es Wert?

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POV. Jonas

Markus und ich stiegen in meinem Mercedes ein und fuhren rasant vom Hotelparkplatz hinunter, da ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte.

Mein bester Freund war es, der die angenehme Stille zwischen uns unterbrach.
„Wie geht es jetzt zwischen euch weiter? Ich meine, kannst du ihr überhaupt vertrauen?"

Ein klein wenig verstand ich seine Frage, doch trieb mich die Wut voran. Ich funkelte böse hinüber und erwiderte zunächst nichts darauf.

„Ich will dich nicht verletzen, Kumpel. Aber was ist, wenn sie dich wieder in Stich lässt und immer mehr mit in ihr Familiendrama zieht?", wollte er schließlich von mir wissen, wobei es für mich nur eine ehrliche Antwort gab.

„Ist mir egal", meinte ich gleichgültig, da sie in kürzester Zeit, alles für mich geworden war. Ich verstand dennoch, dass er es nicht nachvollziehen konnte.

„Es sollte dir nicht egal sein. Denk doch mal darüber nach, was die schlimmen Folgen bei dem Brand hätten sein können und ob dieses Mädchen es wert ist.", versuchte er mich zur Vernunft zu bringen. Nur war ich mir nie sicherer, wenn es um Sie ging, weshalb ich die Worte meines besten Freundes nicht hören wollte. Die blanke Wut übernahm mich, sodass ich das Lenkrad noch stärker umfasste. Meine Knöchel kamen weiß zum Vorschein, bis ich zu meiner Rede ansetzte.

„Hör mir mal zu, ja!", begann ich.
„Du weißt als einziger, was damals mit meinem Vater und Bruder passiert war und dass ich danach, es nicht geschafft habe, mich je wieder zu öffnen. Ich hatte mich verschlossen, doch als ich Melissa damals an der Bar gesehen habe, das erste Mal, da war es um mich geschehen. Ich kann dir nicht genau erklären, warum. Aber ich war wie hin und weg von ihr. Als dann der erste Kuss folgte, war es wie ein Feuerwerk, welches ich zuvor nie verspürt habe. Und obwohl ich sie nicht kannte, war meine schwarz weiße Welt plötzlich wieder in Farbe. Ich konnte mich nicht von ihr fern halten und habe mich Hals über Kopf in dieses Mädchen verliebt. Und sie ist so unfassbar stark, nach allem, was sie hat mit ihrem Bruder durchmachen musste. Und selbst als sie mich verlassen hatte, habe ich nicht eine Sekunde an ihrer Liebe zu mir gezweifelt.
Ich liebe sie, Markus und deshalb werde ich mit all meiner Kraft darum kämpfen, damit wir ein Happy End haben werden."

Endlich waren all meine Gefühle raus und mehr als nur deutlich erklärt. Ich verspürte eine Erleichterung, als ich sie von mir geredet hatte.

„Es hat dich ganz schön erwischt, was?", schmunzelte Markus, was mich stolz nicken ließ. Denn das war ich, da ich sie mein Mädchen nennen konnte.
„Tut mir leid. Ich hätte nicht zweifeln dürfen"

Die restliche Fahrt über lauschten wir der leisen Musik und ich konzentriere mich auf die Straße, sowie meinem Herzschlag. Viel zu schnell kamen wir bei der Villa von Felix an. Ich parkte auf der Einfahrt, holte die Kartons aus dem Kofferraum und erreichte schließlich die Haustür. Ich atmete, mit meinem Kumpel an der Seite, tief durch und betätigte die Klingel. Meine Hoffnung, dass Arschloch wäre nicht da, wurde zerstört, als er mir die Tür öffnete.

„Lass uns rein, ihre Sachen holen", ich baute mich vor ihm auf und schien zum ersten Mal wirklich froh über meine Größe zu sein, denn ich überragte ihn fast eine Kopfgröße. Mit dem bösen funkeln in meinen Augen ging ich einen Schritt vor und er wich zurück. Ohne ein weiteres Wort traten wir in den Flur und bahnten uns dann den Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen, suchten wir ihre Sachen zusammen und verstauten sie in den Kartons.
Felix stand dabei im Türrahmen und beobachte jeder unsere Bewegungen.

„Na gut, viel Spaß euch dabei. Ich habe noch einiges zu erledigen!", gerade als er sich abwenden wollte, schien ihn noch was einzufallen, da er sich uns wieder zuwandte.

„Du wirst es bereuen, sie mir genommen zu haben!", bei seinen Worten lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich konnte seine Verachtung nicht auf mich sitzen lassen und sprang augenblicklich auf.

„Hör mir mal gut zu! Sie war nie deins, sondern schon immer meins. Finde dich endlich damit ab, dass sie mein Mädchen ist!", ich packte ihm am Kragen, was ihn nur auflachen ließ. Meine innere Aggression stieg ins Unermessliche auf , sodass ich ihn gegen den Türrahmen drückte.
„Halt dich fern von ihr!"

„Wir werden ja bald sehen, für wen sich die kleine entscheiden wird.", und da brannte mir eine Sicherung durch, sodass ich ihn von mir weg schubste und ich gerade zum Schlag ansetzte, wäre da nicht Markus gewesen. Er hielt mich auf und redete beruhigend auf mich ein.

Felix nutzte die Chance und stibitzte sich davon.

„Küss mich, Baby"Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora