~32~ Bis gleich, Baby

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„Will da etwa jemand abhauen?", scherzte Jonas, nachdem ich mich aus seinem festen Griff befreien wollte. Er küsste meinen Hals entlang und entlockte mir somit ein leises Kichern, da sein Atmen mich kitzelte.

„Ich wollte aufstehen, um mich für die Schule fertig zu machen", erklärte ich mich und blickte dabei in seine wunderschönen Augen. Sein Arm, noch immer um meine Taille, schüttelte er kräftig seinen Kopf.

„Lass uns heute noch im Bett bleiben", ich versuchte ihm seinen Vorschlag auszureden, doch blieb er hartnäckig und so blieben wir im Bett liegen. Schwunghaft rollte sich Jonas auf mich und ergriff meine Handgelenke, um sie neben meinem Kopf festzuhalten.

„Du entkommst mir nicht", seine raue und zugleich perverse Stimme, raubten mir jeden Nerv. Die Feuchte zwischen meinen Beinen nahm bei jedem seiner Küsse zu und verlangte mehr, weshalb ich ihm mein Becken entgegenstreckte. Sehnsüchtig umfasste Jonas meinen Hals, was mir ein Stöhnen entweichen ließ. Ich begehrte jeden seiner Berührungen und gab mich meiner Lust vollends hin.

———

„Super, deinetwegen kommen wir zu spät zum Unterricht.", auch einen Tag später, wollte Jonas im Bett bleiben und versuchte es, indem er mich verführte, was gestern zu funktionieren schien, doch heute wehrte ich mich gegen unsere brennende Lust. Ich meinte meine Aussage nicht ernst und blickte gespielt schmollend zu Jonas, der gerade auf den Parkplatz abbog und eine freie Lücke zu suchen schien. Eilig stiegen wir aus und rannten in das Schulgebäude, auf dem Weg zum Klassenzimmer. Jonas klopfte an der Tür und öffnete diese, nachdem es uns mit einem herein gewährt wurde.

„Entschuldigen Sie die Verspätung. Wir haben verschlafen.", brachte ich nervös meine Lüge hervor. Der Lehrer nickte uns zu und führte ohne uns groß Beachtung zu schenken, seinen Unterricht fort. Ich bahnte mir zusammen mit Jonas den Weg zu unseren Plätzen, wo wir schließlich Platz nahmen. Schnell packte ich meine Schulsachen heraus und versuchte mich auf den Unterrichten zu konzentrieren, was leider nicht möglich war. Sarah starrte mich mit einem Schmunzeln an und wollte gar nicht mehr damit aufhören.

„Was ist los?"
„Ach, nichts!", erneut kicherte sie und sah gespannt wieder nach vorne, doch es dauerte nicht lange, da sah sie zu mir herüber.

„Okay, es ist dieser Riesen Knutschfleck an Jonas seinem Hals", schockiert drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und stellte, wie Sarah vorhin, den Knutschfleck fest. Ich hatte gar nicht in Erinnerung, so sehr an seinem Hals gesaugt zu haben. Ich blickte schnell peinlich zur Seite und bemerkte die Wärme in mir aufsteigen, die meine Wangen erröten ließen.

Als uns die Pause schlussendlich erlöste, packten wir unsere Sachen zusammen und wollten den Klassenraum verlassen, dabei bemerkte ich allerdings Blicke auf uns ruhen. Einige Jungs pfiffen mir hinterher und deuteten eine heiße Nacht an, was mir ungemein peinlich war. Jonas verstand das nicht so recht, woraufhin Sarah ihn auf dem Weg in die Cafeteria auslachte.

„Baby?", flüsterte ich leise, an Jonas gewandt. Ich wollte ihm endlich beichten, warum uns unsere Klassenkameraden anstarrten. Jonas nickte und wartete gespannt darauf, was ich wohl von ihm wollen würde.

„Da ist so ein Fleck an deinem Hals und weil wir zu spät sind, denken die anderen sonst was.", beichtete ich und konnte Sarah lachen hören. Ein kurzer Blick genügte und sie begann nur lauter zu lachen.

„so schlimm?", ein Nicken von mir und Sarah genügte, da zückte er sein Handy und sah durch die Kamera nach. Doch statt, dass er verärgert aussah, bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Gut so! Dann weiß jetzt jeder, das ich deins bin.", er beugte sich vor und gab mir einen sanften Kuss.

Nach der Schule fuhren wir zu Jonas, seinem alten Haus, da wir ein paar Kartons packen wollten. Denn schließlich zogen wir ab Samstag zusammen und brauchten einige Sachen.
Dort angekommen, schloss Jonas die Haustür auf und ich trat nach ihm ein. Bei dem Anblick blieb ich schockiert stehen, da die Wände schwarz, vom Feuer waren. Das Wohnzimmer war beinahe komplett ausgebrannt und ein kleiner Teil der Küche. Es roch nach wie vor stark nach Rauch, dennoch traten wir weiter hinein. Ich hielt mitten im Raum inne und kämpfte mit meinem schlechten Gewissen, denn auch wenn es keiner sagte, war es meine Schuld.

„Das alles bedeutet mir nichts und ich bin mehr als froh darüber, den Teil meines Lebens endlich streichen zu können", Jonas hatte mein innehalten bemerkt und kam in wenigen Schritten auf mich zu. Er griff nach meiner Hand und küsste sie.

„Aber stell dir nur einen Moment vor, dir wäre etwas zugestoßen...", begann ich und konnte meinen Blick nicht von den verbrannten Sachen abwenden.

„Sieh mich an!", ich zögerte einen Augenblick, sah ihm dann aber doch in seine Augen.
„Und geht es aber gut! Wir haben uns zusammen bewusst für diesen Schritt damals entschieden, also lass uns die Sachen zusammen packen und endlich von hier verschwinden.", überzeugte er mich und dann folgte ich ihm ins Schlafzimmer.

Die nächsten Stunden, bis zum Abend vergingen wie in Flug und wir schafften es, die Sachen in Kartons zu verstauen und ins Hotel zu bringen. Auf dem Weg dorthin erzählte mir Jonas, dass er das Haus bereits verkauft hatte. Die Besitzer planten es abzureißen, weshalb wir uns um nichts Weiteres kümmern mussten.

Ich sah aus dem Fenster und war kurz davor einzuschlafen, doch hielt mich die Hand auf meinem Oberschenkel davon ab.
„Markus kommt gleich und dann fahren wir zu deinem Bruder, damit du deine Sachen bekommst!"

Ich nickte schwach und sah wieder aus dem Fenster, da mir nicht zum Reden zu mute war.
Beim Hotel angekommen, trugen wir die Kartons ins Zimmer. Nachdem wir endlich fertig waren, schienen meine Nerven aufgebraucht zu sein, weshalb ich mich in unser Bett legte und die Augen schloss.

Kurz danach spürte ich weiche Lippen, die meine Schläfe berührten.
„Bis gleich, Baby.", mit den Worten im Gedächtnis schlief ich ein.

„Küss mich, Baby"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt