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Dieses Kapitel widme ich Fantasy4Zed, danke für deine Ideen, wirklich danke und an Majares danke, dass du noch an dieser Story festhälst und mich dadurch immer wieder ein Stück weit motivierst weiterzuschreiben. :)

Holly

Ein paar Tage sind vergangen seid ich meinem Leben eine Wendung gegeben habe. Eine mit Noah. Jetzt ist er mit mir gerade auf dem Weg in die Gärten. Wir werden abgesucht, müssen erklären, dass wir in die Garten-AG wollen und dürfen dann unseres Weges fortschreiten. Noah guckt mich verschmitzt an. Seine Augen gleichen dem Moos an den Bäumen. Wie gerne ich jetzt in diesen Blicken versinken würde. Doch dann müsste ich ihn anstarren. Sekundenlang. Wie eine Irre. Nagut ich bin ja auch in einer Klinik für psychisch Erkrankte. Vielleicht bin ich ja tatsächlich irre.

Sein Arm streift meine Hand. Unauffällig und gewiss nicht geplant. Doch bei seiner Berührung fühle ich es alles so plötzlich wieder. Das Leben. Für einen Moment verschwindet der Tod, die Schuld. Denn Noah ist das pure Leben. Es ist verrückt. Er ist depressiv und die reinste Form des Lebens zugleich. Noah lässt mich vergessen. Er, wenn nicht der Tod, ist mein Befreiungsversuch. Es ist absurd. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch oder eher gesagt die unschuldige Berührung eines Menschen mich so berühren könnte und dennoch stehe ich jetzt hier und lächle mein glücklichstes Lächeln.

《Ich mag es, wenn du lächelst.》Ich schreckte hoch. Noah, er hat mich die ganze Zeit still beobachtet.《Wieso?》frage ich überrascht und hätte mich mal wieder ohrfeigen können. Jetzt genau jetzt wäre der Moment gewesen, ihm zu sagen, dass ich sein Lächeln auch mochte, dass ich wegen ihm gelächelt habe. Es hätte filmreif sein können. Aber das Leben ist nun mal kein Film und wir leben nicht in einer Highschool, in der ich das unsichtbare Mädchen bin und er der Star mit dem Sixpack. So wäre das einfach nicht. Das wäre nicht ich. Das wäre nicht er. Das wären nicht wir.

《Weil, weil es》druckst der dunkelhaarige Junge herum.《Weil es schön ist, dich glücklich zu sehen, wo wir alle es in diesen grauen Wänden so selten sind.》Nachdenklich gucke ich ihn an.《Hast du schonmal überlegt Poet zu werden?》Er schüttelt den Kopf, sichtlich verwirrt.《Nein, nein, wieso?》《Weil das gerade wie in einem dieser poetischen Liebesromane klang.》schließe ich meinen Satz.

Meine Augen haben einen seltsamen Glanz angenommen und ich blicke zu ihm hoch. Seine Augen schimmern auch, sie sind nun noch grüner, noch intensiver als zuvor. Und ich warte auf die Worte. Warte darauf, dass er auf die Romantik in den Sätzen eingeht. Seine Lippen öffnen sich und schließen sich dann wieder.《Ja, vielleicht werde ich mal Autor.》erwidert er und die Intensität der Amore wendet sich wieder anderen Dingen zu.

Langsam verfliegt das Lächeln von meinem Gesicht. Liebt er mich etwa nicht? Will er nicht mehr als nur eine Freundschaft?

Die Gärten verfärben sich wieder von grün zu grau und die Garten-AG von Fynn empfängt uns mit offenen Armen. Doch mir fröstelt es nur noch.

Noah und mir wird ein Blumenbeet zugewiesen. Wir sollen Tulpen und Osterglocken einpflanzen. 《Gott, es wird schnell Frühling.》murmel ich und ein paar Personen neben mir stimmen nickend ein. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich so laut geredet habe. <<Wer als erstes bei dem Beet ist, darf aussuchen wo die Osterglocken und wo die Tulpen hinkommen!》flüstert Noah mir ins Ohr und dann rennt er und ich fliege hinterher.

Noah ist schneller als ich. Lachend stoße ich ihn um und er zieht mich im Fallen mit zu sich hinunter.《Hey, du hast geschummelt.》《Inwiefern?》《Du hast nicht los gesagt!》Er lächelt.《Ich dachte mein Geflüster wär das Los gewesen.》《Nein Noah, einfach nein》Meine Hand greift nach den Zwiebeln, siegessicher.《Du hast nicht los gesagt, ich darf die Anordnung bestimmen, du hast-》Und da treffen seine Lippen auf meine und ich realisiere, dass wir aufeinander liegen.

Es ist ein sanfter Kuss und dennoch explodiert alles in mir. Sein Geruch, sein Mund auf meinem, die sinnlichen Lippen. Es ist köstlich und ich lebe. Oder schwebe ich schon? Ich lebe und bin glücklich. Es ist das pure Glück, das Verlangen nach mehr, was mich durchströmt. Alles um mich herum, die anderen Menschen, die uns jetzt vermutlich wie vom Geistesblitz getroffen anstarren werden unwichtig. Ich vergesse sie. Nur Noah bleibt.

Die Küsse werden leidenschaftlicher, härter und die Flammen in unserem Inneren lodern heller, greller. Das anfängliche Glühen ist nun verschwunden und hat sich in etwas unlöschbares verwandelt. Die ganze Welt brennt von diesem Feuer. Die Meere, das Land, der Himmel, die Erde, alles brennt auf diesem Planeten, aber nichts verbrennt. Denn das Feuer will nicht zerstören, es will heilen, beschützen, lieben.《Ich liebe dich Noah Young.》seufze ich zwischen zwei Küssen.《Und ich dich, Holly Evans.》《Was nicht mehr Santa?》die Küsse stoppen für einen Moment, halten Inne.《Nein, denn sobald ich deinen Namen hörte, wusste ich, dass du mehr als nur ein Santa bist.》Und dann hätte ich ihn gerne weiter geküsst. Ich hätte ihn in Wüsten, Flüssen, Bächen, überall geküsst, doch der Leiter der Garten-AG holt uns zu sich.

Die Anderen wenden sich wieder ihrem Geschehen zu, aber nicht ohne ein paar abschätzige Blicke auf ihm und mir verweilen zu lassen. Ein Mädchen ruft《Uhhhh, Noah und Holly》Irgendwann geht das Getuschel andere Pfade und wir begeben uns mit einem letzten leidenschaftlichen Blick zu Fynn.

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