Ein Versprechen

Du sollst zerbrechen!

Kakashis Sicht:

,,Kyo?" 
Ein zweites Mal klopfte ich an.
Wieder keine Antwort. Sie ist nicht zu Hause.

Vielleicht sollte ich aber doch nachschauen.
Immerhin habe ich den Ersatzschlüssel von Kyo bekommen.

Lieber nicht. Für sowas ist der Ersatzschlüssel nicht da.
Außerdem bin ich mir ganz sicher, dass sie nicht da ist.

Aber wo ist sie dann?

Warte, ich weiß.
Der kleine Hügel, mit dem Baum und der Bank.
Da hat sie mir doch das von ihrem besten Freund erzählt, bestimmt ist sie jetzt dort.

Sofort machte ich mich auf den Weg dorthin und ich hatte recht.
Sie lag auf der Bank und starrte hoch zu den Sternen.

,,Du weißt schon, dass Schnee auf der Bank liegt" sagte ich.
,,Das ist mir egal" antwortete sie ohne den Blick von den Sternen zu nehmen.

Da Kyo die ganze Bank besetzt hatte, blieb ich einfach stehen.

,,Kakashi ich brauche deine Hilfe."
,,Keine Sorge Kyo wir kriegen das hin."

,,Das meine ich nicht." 
Erwartungsvoll schaute ich sie an, doch sie schaute immer noch weiter in den Himmel. Was meint sie dann?
,,In welchen Laden gibt es den besten Alkohol?"

,,Vergiss es. Du wirst jetzt nicht trinken. Vor allem nicht in deinem momentanen Zustand" antwortete ich.
,,Wieso nicht? Mein Zustand könnte nicht besser sein."

,,Kyo ich weiß nicht wie es dir nach heute Morgen geht. Also bekommst du kein Alkohol" bestimmte ich.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass eine betrunkenen Kyo keine gute Kyo ist.

,,Gut, dann bleibe ich halt hier liegen und hoffe, dass einer dieser Sterne auf die Erde fällt und mich erschlägt" sagte sie.
,,Dass das passiert, ist sehr unwahrscheinlich." 
Sie zuckte mit den Schultern.,,Vielleicht passiert es ja, wenn ich nur lange genug hier liegen bleibe."

,,Ich glaube eher nicht" antwortete ich.
,,Gut dann eben nicht" sagte sie und setzte sich auf.

Ich setze mich neben sie. Sofort kuschelte Kyo sich an mich.

,,Mir ist kalt" sagte sie dann.
,,Kein Wunder. Wenn du auf einer Bank voller Schnee liegst."
Kyo brummte nur.

,,Kannst du mich nachhause tragen?"
,,Du kannst doch wohl noch alleine laufen."
,,Nein kann ich nicht" nuschelte sie.

Belustigt stand ich auf und hielt ihr meine Hand hin.,,Komm Kyo. Ich bringe dich noch zu deiner Wohnung, aber laufen tust du selber."

,,Wärst du ein guter Freund, würdest du deine Freundin auch mal tragen" beschwerte sie sich weiter.
,,Ach bin ich etwa kein guter Freund? Ich bin doch heute extra früher aufgestanden, damit wir es pünktlich zu der Akademie schaffen" antwortete ich.

Als ich das sagte, musste Kyo grinsen, doch dieses Grinsen verschwand leider wieder viel zu schnell.
Anscheinend geht es ihr nur ein kleines bisschen besser.

Ohne überhaupt noch ein Wort zu sagen, stand sie auf und ging mit mir zu ihrer Wohnung.

,,Soll ich heute Nacht bei dir bleiben oder willst du lieber alleine sein?" fragte ich sie als wir dann ankamen.
,,Alleine sein" antwortete sie.

Sie will also alleine sein.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich ein kleines bisschen enttäuscht. Wenn ich nicht bei ihr bin, kann ich ihr nicht helfen.
Doch vielleicht hilft es ihr alleine zu sein.

,,Gut. Falls du doch Unterstützung brauchst, weißt du, wo du mich findest" sagte ich und gab ihr noch einen Kuss auf ihren Haaransatz.
,,Gute Nacht Kakashi" sagte sie und verschwand in ihrer Wohnung.