Ich bin zu Hause

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Kyos Sicht:

,,Ich kann nicht mehr" stöhnte ich genervt.
,,Du bist nicht mehr in Form" antwortete der Kopierninja.

Erschöpft klammerte ich mich an sein Arm.,,Nehm mich Huckepack."
,,Nein, Kyo. Diese paar Meter schaffst du noch."

Eigentlich hatte Kakashi recht. Das müsste ich noch schaffen, immerhin ist das Tor schon zu sehen.
Aber ich konnte nicht mehr.

Es war ein Fehler, dass wir in den letzten Tagen keine wirkliche Pause gemacht haben.
Immerhin war es vom Wasserreich bis hier hin ein ziemlich weiter Weg.

Zudem hatte Kakashi damit recht, dass ich wirklich nicht mehr richtig in Form war.
So wirkliches Training hatte ich aber auch schon seit Jahren nicht mehr.

,,Wir können irgendwann zusammen  trainieren" sagte Kakashi, als könnte er meine Gedanken lesen.
Entgeistert schaute ich ihn an, schüttelte dann aber den Kopf.,,Vergiss es, Kopierninja. Mit dir zu trainieren ist bestimmt reine Folter."
,,Ach so schlimm bin ich nicht."
,,Da bin ich mir nicht so sicher" antwortete ich.

Endlich erreichten wir das Tor von Konohagakure, von meinem Zuhause.

,,Oh Kakashi und Kyo, ihr seid wieder da?!" wurden wir von Kotetsu angesprochen.
Wie es typisch war, saß neben ihm Izumo.

,,Ihr müsst ja wieder das Haupttor bewachen" schmunzelte ich.
,,Ja leider" seufzte Kotetsu.

Ich kenne die beiden noch nicht wirklich. Nur vom sehen her.
Ich kann froh sein, dass ich mich überhaupt so schnell an deren Namen erinnert habe.

,,Was machen Shinobi aus Sunagakure hier?" fragte Kakashi.

Ich folgte seinem Blick. Tatsächlich.
Etwas weiter Weg im Dorf standen drei Shinobi, mit dem Stirnband aus Sunagakure.

,,Einige Shinobi aus Konoha waren wegen einer kleinen Konferenz in Suna. Dort ist etwas vorgefallen, weswegen der Kazekage und einige Shinobi gerade hier sind. Deswegen ist Tsunade zurzeit auch ziemlich gestresst" erklärte Izumo.

,,Konoha und Suna hatten eine Konferenz? Wieso das denn?" fragte ich nach.
,,Unser Dorf versteht sich ziemlich gut mit Sunagakure. Deswegen arbeiten die beiden ab und zu zusammen" erklärte Kakashi.
,,Achso" sagte ich gedankenverloren und schaute interessiert zu den Shinobi aus dem Windreich.

,,Komm, wir sollten Tsuande darüber informieren, dass wir wieder da sind" sagte Kakashi dann zu mir, bevor ich mich ganz in meiner Gedankenwelt verlor.

,,Viel Glück" wünschte Kotetsu uns.
,,Danke, das werden wir brauchen" seufzte ich.

Ob Tsunade weiß, was ich in der Kneipe getan habe?
Falls nicht, wird sie es aber gleich erfahren, das ist mir bewusst. Es wird also mal wieder ein unschönes Gespräch.

,,Keine Sorge, Tsunade hat dich doch bis jetzt auch nicht umgebracht, also wird sie es jetzt auch nicht tun" versuchte Kakashi mich zu beruhigen, als wir vor dem Gebäude standen.
Etwas nervös schaute ich hoch zu dem Fenster, wo Tsunades Büro sein müsste.,,Glaubst du wirklich?"
,,Falls nicht, sterben wir wenigstes zusammen."

Auf einmal hörte man Glas zersplittern.
Keine Sekunde später landete ein Schreibtischstuhl neben mir.

Für einige Sekunden war ich wie in Schockstarre, doch dann drehte ich mich um. Der Stuhl lag zerschmettert auf dem Boden.
Danach schaute ich hoch zu dem zerbrochenen Fenster von Tsunades Büro.

Man konnte hören, dass der Hokage wütend war.
Was genau sie schrie, wusste ich nicht. Es waren nur Bruchteile zu hören.
Besonders oft hörte ich das Wort ,,Sunagakure"

,,Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, Kakashi. Wir können jetzt da hochgehen, zu einer gereizten Tsunade, die gerade schon ein Stuhl aus dem Fenster geworfen hat und mich fast damit umgebracht hat, oder wir gehen nachhause und kommen später wieder" sagte ich immer noch leicht geschockt.
,,Die zweite Option klingt gut" sagte Kakashi und zerrte mich schnell dort weg.
Wahrscheinlich hatte er Angst, dass nach dem Stuhl noch ein Tisch folgt.

,,Tsunade ist wohl wirklich sehr gestresst" sagte ich.
,,Scheint so."

,,Hey Kakashi!"
Gleichzeitig drehten Kakashi und ich uns um. Ein Mann kam auf uns zu.

Schwarze Haare, komische Augenbrauen und einen grünen  Ganzkörperanzug.
Irgendwie sieht er komisch aus.

,,Warst du auf Mission? Das hast du gar nicht erzählt" sagte er, sobald er uns eingeholt hat.

,,Habe ich wohl vergessen" redete Kakashi sich raus, was mich zum Schmunzeln brachte.

Interessiert schaute der Mann mich an.,,Du bist Kyo, oder?"
,,Du kennst mich?" Ich war überrascht, immerhin glaube ich ihn noch nie gesehen zu haben.

,,Kakashi hat mir schon viel von dir erzählt."

,,Ach ja?" 
Mit einem Grinsen schaute ich Kakashi an, der sich aber nur in der Luft umschaute.
An dem Gespräch wollte sich wohl nicht beteiligen.

Wieder schaute ich zu dem Mann, der vor uns stand.
,,Es tut mir leid, aber wie heißt du denn?" fragte ich nach.

,,Nenn mich Gai. Wahrscheinlich weißt du jetzt wer ich bin, ich meine, Kakashi hat bestimmt auch schon viel von mir erzählt" sagte er mit einem breiten Grinsen.
,,Also ehrlicherweise hat Kakashi dich noch nie erwähnt" lachte ich unsicher.

,,Was?" fragte er entgeistert nach.

Ich stupste Kakashi an. Er soll endlich auch was sagen.
,,Habe ich wohl vergessen" nutze er wieder dieselbe Ausrede.

Doch auch dieses Mal musste ich schmunzeln.,,Du bist echt bescheuert, Kakashi."
Darauf antwortete er nicht.

,,Gai also... darf ich fragen, was ihr seid? Bekannte, Freunde, Teamkameraden...?"
,,Kakashi ist mein ewiger Rivale" unterbrach Gai mich.

Perplex schaute ich diesen Gai und dann Kakashi an.
,,Rivalen?" fragte ich nach.
Kakashi hat einen Rivalen? Damit habe ich irgendwie nicht gerechnet.

,,Ist doch egal. Kyo und ich gehen jetzt. Wir haben einen weiten Weg hinter uns" zerrte Kakashi mich hinter ihm her.
,,Auf Wiedersehen Gai" winkte ich ihm noch zu.
Auch er winkte uns hinterher.

,,Du bist gar nicht müde" sagte ich zu Kakashi.
,,Doch das bin ich. Du weißt gar nicht wie anstrengend du bist" blieb er vor meiner Wohnung stehen.

,,Wenn ich so anstrengend bin, kannst du doch zu dir gehen" grinste ich.
,,Los aufmachen!"
Schmunzelnd kramte ich nach meinem Schlüssel.

,,Wieso hast du nie was über deinen Rivalen erzählt?"
,,Sagte ich doch schon. Ich habe es vergessen."
,,Unsinn."

Darauf antwortete Kakashi nicht, sondern zog mich mit in meine Wohnung, nachdem ich aufgeschlossen habe.

Sowie Kakashi, zog auch ich meine Schuhe aus.
Danach stellte ich meinen kleinen Rucksack neben die Kommode.

Meine Wohnung ist so wie ich es verlassen habe.
Obwohl wir nicht besonders lange weg waren, kam es mir so vor.
Es ist erstaunlich, dass ich jetzt wirklich das Gefühl von einem Zuhause spüren konnte. Ich fühle mich wirklich geborgen.

,,Kakashi..." drehte ich mich zu ihm.
,,Was ist los" fragte er.
,,Ich bin zu Hause" antwortete ich mit einem Lächeln.

Ein VersprechenWhere stories live. Discover now