Es ist das einzige, was hilft

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Kyos Sicht:

,,Ob sie Geld bei sich hat?"
,,Lebt sie überhaupt noch, oder ist sie tot?"
,,Sie hat einen geilen Körper, falls sie noch lebt, sollten wir diese Gelegenheit nutzen."
,,Dafür haben wir keine Zeit."

Ich konnte spüren, dass sich jemand zu mir hockte.
Meine Augen blieben trotzdem zu. Sie gingen einfach nicht auf.
Spüren konnte ich aber alles. Auch das eine Hand näher kam.

,,Fasst mich an und ihr seid tot und jetzt lasst mich in Ruhe. Ich hatte einen beschissenen Traum und bin nicht deswegen nicht in bester Laune."

,,Was zum..." kam es von einen der Personen.
,,Schreck doch nicht zurück, du Weichei. Das ist doch nur eine schwache Frau." 

Ich spürte das Atmen von jemanden an meiner Haut, weshalb meine Abwehrsinne plötzlich funktionierten.

Blitzschnell öffnete ich meine Augen und griff nach dem Handgelenk der fremden Person.
,,Sagte ich nicht, dass ihr sterben werdet, wenn ihr mich anfasst und trotzdem startest du einen Versuch?" funkelte ich den Mann böse an, während ich weiter zu drückte.

Die zwei hinter ihm wichen ängstlich zurück.

,,Verpisst euch. Die Zeit, die ich mit euch verschwendet habe, hätte ich auch zum schlafen oder trinken benutzen können" ließ ich den Mann vor mir los, nachdem ich sein Handgelenk mit einem lauten Knacken umgedreht hatte.
Gelangweilt schaute ich den Mann an, der gequält aufschrie.
,,Und jetzt verschwindet! Wehe, ich sehe euch wieder irgendjemanden bestehlen, der in einer beschissenen Lage ist. Denn dann bringe ich euch wirklich um."

,,Lass uns lieber gehen. Die ist doch nicht mehr ganz dicht" hatten die drei es plötzlich ganz eilig.

Als ich den drei hinterherschaute, fing ich an zu lachen.
Wie bescheuert das doch klingt.
Ich warne sie, dass sie keine Leute in Notlagen bestehlen sollen. Dabei habe ich früher doch auch öfter solche Leute bestohlen.
Doch die sahen nicht wirklich so aus, als hätten sie es nötig gehabt.

Eigentlich kann es mir auch egal sein. Ich bin ja auch ein egoistisches Miststück.
Wie auf Knopfdruck hörte mein Lachen auf. Oh ja, das bin ich. Egoistisch.

Erst jetzt realisierte ich, wo ich eigentlich war.
Panisch drehte ich mich um, und suchte nach der Flasche Alkohol, die ich vorhin gekauft hatte.

Als ich sie auf dem Boden liegen sah, verstand ich aber schnell, dass die Flasche schon leer war.
Scheiße... Hatte ich die etwa schon ausgetrunken?

Verdammt, dafür, dass es nicht meine erste Flasche war, bin ich noch viel zu wenig angetrunken.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob ich dabei bin wieder nüchtern zu werden oder nicht.
Ich wusste nicht einmal, warum ich bis eben in der Gasse saß. Habe ich hier geschlafen?

Warum denn? Ich habe mir doch ein Zimmer im Gasthaus geholt... glaube ich.
Merkwürdigerweise, konnte ich mich nicht so ganz daran erinnern.

Verwirrt und ganz verplant wühlte ich in meiner Hosentasche herum, bis ich wirklich einen Schlüssel fand.
,,Habe ich dich" grinste ich.

Nun muss ich nur noch das Gasthaus finden.

Während ich also durch dieses winzige Dorf lief, fühlte ich mich beschissen, was für mich ein Zeichen war, mehr zu trinken.

Auch wenn ich mich an die letzten Stunden, wenn nicht sogar Tage, nur wenig erinnern konnte, war ich mir sicher, dass der Alkohol mir zurzeit irgendwie half.
Das tat er immer, wenn es mir schlecht ging.

,,Gefunden" lachte ich dann, als ich das Gasthaus gefunden habe.
Schnell fand ich auch mein Zimmer.

Drin merkte ich sofort, was für eine stickige Luft hier war.
Doch interessieren tat es mich nicht wirklich.

Viel mehr interessierten mich dich Flaschen, die noch herumlagen.
Die hatte ich an meinem ersten in diesem Dorf gekauft.

Warte... Das kann nicht gestern gewesen sein, oder?
Seit wann bin ich eigentlich schon hier?

Verzweifelt stützte ich meinen Kopf mit meiner Hand.
Wieso sind die letzten Tage nur so lückenhaft?
Das kann doch nicht nur an dem Alkohol liegen, oder?

Ganz erschöpft ließ ich mich auf den Boden plumpsen und griff nach dem Alkohol neben mir.

Auch wenn ich wusste, dass es irgendwie schon falsch war, und es tausend andere Sachen gab, die mir besser helfen konnten, sah ich nur in dieser Flasche mein Licht.
Das einzige, was mich alles vergessen lassen lässt. Auch wenn es nicht für immer ist.
Damit werde ich auch diese schlaflose Nacht überstehen.

Und so trinke ich wieder. So, wie ich es in den letzten Stunden schon getan habe.
Das Einzige, was mir helfen kann, den Kopierninja zu vergessen.

Ein VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt