Es ist mein Fehler

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Kyos Sicht:

Es lebt und das ist das einzige, was ich wissen muss.

Wieso sind wir also noch hier?

Es fühlte sich komisch an. So falsch.

Auch wenn ich nie an diese Situation denken wollte, hatte ich es in den letzten Wochen manchmal getan. Wie ich, aufgrund meiner Schwangerschaft, im Krankenhaus untersucht werde.

Irgendwie hatte ich den unrealistischen Traum gehabt, dass Kakashi dabei wäre. Auch wenn mir damals schon klar war, dass es nicht so sein wird.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich ja nicht einmal gedacht jemals wieder in Konoha zu sein. Geschwiegen in diesem improvisierten Krankenhaus.

Auch war es, in meinen Gedanken, immer Tsunade die mich untersucht.

Aber sie war nicht da.
Nicht bei der körperlichen Untersuchung. Genauso wenig bei der Ultraschall Untersuchung, bei der ich nur herum gebockt hatte.

Ich wollte das alles nicht wahrhaben.

,,Kyo?" Die warme Hand, die plötzlich auf meiner lag, brachte mich wieder in die Wirklichkeit.
,,Ich habe nicht zugehört" gestand ich sofort, als ich Kurenai und die Ärztin sah, die mich fragend anschauen.
,,Natürlich nicht" hörte ich meine Freundin neben mir flüstern, weswegen sie einen bösen Blick von mir kassierte.

Ich verschränkte meine Arme.,,Wir wissen, dass es lebt. Das reicht doch. Ich bin müde."

,,Keine Sorge. Wir sind gleich fertig, oder?" fragt e Kurenai die Ärztin.

,,Es dauert nicht mehr lange. Das meiste haben wir schon hinter uns" schenkte sie mir ein leichtes Lächeln, dass ich aber nicht im Geringsten erwiderte.

,,Kyo" flüsterte Kurenai mir zu.
,,Es tut mir leid, ich bin heute einfach nicht so gut gelaunt und etwas verpeilt. Könnten Sie wiederholen, was Sie eben gesagt haben?"

Ich versuchte meine schlechte Laune  runterzuschlucken.
Natürlich war ich schlecht gelaunt. Über dieses Thema wollte ich einfach nicht reden.

,,Ich hatte eben erklärt, dass in den ersten zwei Wochen der Alkohol zu einem  Schwangerschaftsabbruch hätte führen können. Da hatten Sie Glück, dass dies bei Ihnen nicht der Fall war."

,,Ja sehr viel Glück" wusste ich nicht was ich davon halten sollte. Ob das gut oder schlecht war.
Ich war noch zwiegespalten.

Neulich war ich noch dermaßen verzweifelt wegen diesem Thema.
Doch heute war ich kurz vorm weinen als ich erfahren habe, dass das Baby noch lebt. Und das aus Freude.

Sind das diese Muttergefühle?
Wenn ja, sind diese Gefühle echt beschissen.

,,Es könnte sein, dass sich an einige Organe Fehlfunktionen entwickeln. Das Baby könnte bei der Geburt untergewichtig und klein sein. Bei Säuglinge..."
,,Sie sind meistens reizbarer und haben Konzentration Schwächen und so ein Mist. Ja das weiß ich alles schon. Mir ist klar, dass das Kind ein beschissenes Leben haben wird und das nur, weil ich Alkohol getrunken habe" platze es aus mir raus.

Kurz war es still. Keiner in dem Raum sagte etwas.
Als Kurenai ihre Hand wieder auf meine legen wollte, zog ich die schnell weg.

,,Sie wissen also schon etwas darüber. Trotzdem wäre es wichtig Sie weiter aufzuklären."

Bevor ich aber noch etwas sagen konnte, ergriff Kurenai schon das Wort.,,Es tut mir wirklich leid. Vielleicht ist es doch besser, wen wir einen neuen Termin ausmachen. Kyo muss das alles wohl erst verarbeiten."

Ich bekam noch mit, dass die Ärztin damit einverstanden war.
Doch was sie dann sagten, wusste ich nicht. Ich war schon wieder in meiner eigenen Welt.

Das alles wollte ich nicht. Nichts davon.

,,Komm Kyo" schaffte es Kurenai wieder mal, mich aus meiner Gedankenwelt zu holen.
,,Auf Wiedersehen" stand ich schnell auf und verließ mit meiner Freundin das Zimmer und gleich darauf hin auch das Krankenhaus.

,,Kyo jetzt warte mal!"
Als ich mich umdrehte, sah ich, dass ich viel zu schnell war. Kurenai kam kaum hinterher.

,,Es tut mir leid" entschuldigte ich mich.
Sie war erschöpft. Das sah man sofort.

Ich nahm ihre Hand und führte sie zu einen der wenigen Bänken.

,,Gehts?" 
,,Mir geht es gut. Im Gegensatz zu dir."

,,Ob nein bitte nicht" stöhnte Ich frustriert.,,Wieso muss sich eigentlich alles um mich handelt? Können wir nicht einfach das schöne Wetter genießen?"
Die Tatsache, dass der graue Himmel mehr als nur deprimierend war, ignorierte ich einfach.

,,Ich möchte dich nicht zwingen. Doch ich mache mir Sorgen. Du Frist alles in dich hinein. Kyo rede mit mir. Ich flehe dich an."

Statt zu antworten, schmollte ich lieber.

,,Ist es Kakashi? Ist es, weil er nicht bei dir ist oder vielleicht dieses Alkoholthema?" 
Man hörte die Unsicherheit in ihrer Stimmte. Sie hatte Angst was Falsches zu sagen.

,,Ich glaube, es ist beides. Natürlich möchte ich, dass Kakashi dabei ist. Es fühlt sich so falsch ohne ihn an. Und auch das andere Thema fällt mir schwer" gestand ich.

,,Schau Mal das mit Kakashi kriegen wir hin. Ich werde dir helfen. Du bist nicht allein Kyo."
,,Ja das weiß ich doch." Meine Stimme war nur ein leises Flüstern.

,,Du kennst dich mit dem Thema etwas aus, oder? Das mit dem Alkohol während der Schwangerschaft meine ich" gab es eine leichte Änderung des Themas.
,,In dem Dorf, in dem ich war, als ich vor Kakashi fliehen wollte, hatte ich ein kleines Aufklärungsgespräch mit dem Arzt dort."

,,Wolltest du deswegen nicht zur Untersuchung?" fragte sie nach.

Ich schüttelte den Kopf.,,Nein. Also doch. Vielleicht irgendwie unterbewusst oder so. Ich hatte aber viel mehr Angst davor, dass das Kind vielleicht nicht mehr lebt... glaube ich. Doch gleichzeitig möchte ich nicht dran denken, dass das Kind aufgrund meines Fehlers leidet."

,,Komm mal her" legte Kurenai ihren Arm um mich.,,Angst zu haben ist vollkommen normal. Doch du kannst deine Angst mit mir und jedem, der dir was bedeutet Teilen. Dann fühlst du dich auch nicht mehr so allein."

,,Du musst nicht mit mir reden, als wäre ich ein noch Kind, das erst lernen muss, wie das Leben tickt."
,,Das habe ich auch nie behauptet. Doch ich glaube, dass du noch lernen musst, wie du mit deinen Gefühlen umgehen kannst. Dass du dein Leid teilen kannst. Genauso wie deine Ängste und jegliches anderes Gefühl."

Ihre Aussage verwirrte mich, machte mich trotzdem irgendwie glücklich.
,,Danke Kurenai" fühlte sich diese Antwort richtig an.

Ein VersprechenWhere stories live. Discover now