Es war einmal ein kleines Mädchen

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Kyos Sicht:

Inzwischen waren alle Kinder angekommen.
Da die meisten sehr erschöpft waren, haben Iruka und ich beschlossen, ihnen erst einmal etwas Freizeit zu geben.
Vor allem, weil es auch schon langsam Abend wurde.

,,Danke, dass sie Essen mitgebracht haben" bedankte sich ein Schüler bei Iruka.
,,Ab morgen kümmert ihr euch aber selber um euer Essen" erklärte Iruka, weswegen ihn einige Schüler entgeistert anschauten.
,,Wir wissen doch gar nicht wie das geht."

Dieses Mal antwortete ich.,,Keine Sorge. Iruka und ich werden euch helfen."
,,Ganz genau. Doch mehrere Details gibt es erst morgen" fügte Iruka noch hinzu.

Die Kinder nickten und aßen noch auf.
Danach durften sie noch etwas Freizeit haben. Bedingung war aber, dass sie in Sichtweite bleiben, da weder Iruka noch ich Lust darauf hatten, jetzt irgendwelche Kinder im Dunklen zu suchen.
Lange dauerte es aber auch nicht mehr, bis wir sie schlafen schickten.

Während sie alles fürs Schlafen vorbereiteten, saßen Iruka und ich auf einem Ast und beobachteten die Kinder.

,,Und wie fandest du den heutigen Tag?" fragte er mich.
,,Na ja, so viel ist heute ja nicht passiert. Aber ich fand es trotzdem toll. Es war schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder auf die kommende Tage freuen. Auch dass sie auf einmal so unbeholfen wirkten, wenn wir erklärt haben, was in den nächsten Tagen so passieren wird, war irgendwie niedlich" musste ich am Ende kichern.
,,In den nächsten zwei Tagen wird auf jeden Fall mehr passieren. Ich kann dich schon mal vorwarnen, es könnte ziemlich anstrengend werden" musste auch Iruka kichern.

Ehrlicherweise habe ich mir sowas schon vorgestellt.
Immerhin können Kinder wirklich sehr anstrengend sein. Vor allem, wenn sie aufgeregt sind.

,,Möchtest du morgen eigentlich die Gruppe übernehmen, die das Essen besorgen sollen, oder die, die trainiert ?" fragte Iruka mich dann.

Ich dachte nach.
Möchte ich lieber zuschauen wie Kinder verzweifelt versuchen irgendwie Essen zu besorgen oder lieber beinah sterben, weil die Schüler einen aus Versehen mit einer Waffe abwerfen?

,,Oder wir wechseln uns ab. Jeder von uns hat eine feste Gruppe. Dann müssten wir die Gruppen nicht wechseln. Das könnte auch für dich eine gute Erfahrung sein, wenn du bei beiden dann dabei bist" schlug Iruka vor.

Obwohl ich es ja schon kenne, wenn die Schüler mit Ninjawaffen trainieren, nickte ich.
Vielleicht ist es aufgrund deren Unerfahrenheit ein großer Unterschied, wenn sie auf dem Trainingsplatz oder hier im Wald trainieren.

,,Das klingt gut. Soll ich dann die Gruppe nehmen, die für das Frühstück das Essen sucht und du die für Abend?" fragte ich nach.
,,Gut, das können wir so machen" nickte er.

Unser Gespräch wurde von einer Schülerin, die zu uns hochschaute, unterbrochen.

,,Sensei Kyo in unserem Zelt ist eine Spinne."
,,Und jetzt?" fragte ich mit einem grinsen.
,,Können sie uns helfen? Diese Spinne bringt uns bestimmt um" sagte das Mädchen ganz verzweifelt.

Fragend schaute ich zu Iruka.
Geht es in Ordnung, wenn ich helfe? Immerhin sollen sie ja langsam lernen, wie es ist draußen zu schlafen und dort gibt es überall Spinnen oder irgendwelche Käfer.

Als könnte Iruka Gedanken lesen, nickte er.,,Das geht schon klar."
Also sprang ich vom Ast runter auf den Boden.,,So dann zeigt mir mal die Spinne."

Sie führte mich zu einem der Zelte, wo ich mich um schaute.
Die drei Mädchen, die sich dieses Zelt teilten, stand alle panisch draußen.

Schnell fand ich die Spinne. Vorsichtig ließ ich sie in meine Hand krabbeln und verschloss meine Hand mit meiner zweiten.

Ein VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt