Ein kleines Geschenk

76 9 32
                                    

Kyos Sicht:

,,Bis morgen" verabschiedete Iruka sich von mir und verließ das Klassenzimmer.
,,Ja, bis morgen" rief ich ihm noch hinterher.
Er hatte mir heute Morgen zwar schon gesagt, dass er heute schnell wegmuss. Aber er hat es ja noch eiliger, als ich dachte.

,,Wir sehen uns."
,,Stopp! Hiergeblieben!" stoppte ich Hina, bevor sie mit ihrer Freundin den Raum verlassen konnte.

Unschuldig drehte sie sich zu mir um.,,Was ist denn, Sensei Kyo" fragte sie ganz unschuldig.
,,Nur weil Iruka euch heute nicht beaufsichtigen kann, heißt es nicht, dass ihr fertig mit eurer Strafe seid" sagte ich streng.

Irgendwas nuschelnd, setzte sie sich in die vorderste Reihe, wo auch schon Yori und Honoka saßen.

,,Was ist es denn dieses Mal" legte der Junge frustrierend seinen Kopf auf den Tisch.
,,Wie lange soll das eigentlich noch gehen? Gestern mussten wir Sensei Iruka bei irgendwelchen Papierkram helfen und vorgestern mussten wir die Waffenkammer, der Akademie sortieren" beschwerte Hina sich.

Aus irgendeinem Grund, brachte mich das zum Kichern.,,Ich weiß. Iruka erzählt mir immer, was ihr macht. Auch von den anderen Aufgaben weiß ich Bescheid."

,,Und wann sind wir fertig mit den Sachen?" fragte Yori.
Dieses Mal zuckte ich mit der Schulter.,,Das müsst ihr Iruka morgen fragen."

Die einzige, die, die ganze Zeit still bleib, war Honoka, was mich aber nicht besonders überraschte.

,,So ihr drei werdet jetzt Besen und Lappen holen. Der Klassenraum könnte ja mal geputzt werden" gab ich die Anweisung von Iruka weiter.

,,Was?" fragten Hina und Yori gleichzeitig.
,,Wieso müssen wir das alles machen?" War das Mädchen ganz frustriert.
,,Weil ihr dachtet, es wäre eine gute Idee aus heiterem Himmel in eine Wolfshöhle zu gehen" erklärte ich.

,,Ich hole dann mal die Sachen" sagte Honoka leise und verließ das Zimmer.
,,Ihr zwei hilft ihr fällig" schickte ich die zwei hinterher.
Genervt stöhnend folgten sie Honoka.

Ich blieb in Zwischenzeit im Klassenraum.

Eigentlich interessiert es mich auch, wie lange die drei das noch machen müssen.
Ja, das, was die drei getan haben, war wirklich dumm. Aber die mussten schon so viele Aufgaben machen. Reicht es nicht langsam?

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Honoka mit einem Besen und einem Handfeger wieder.

Als die anderen ihr aber nicht hinterherkamen, war ich mehr als nur verwundert.,,Wo sind die zwei?" fragte ich nach.
,,Die kämpfen gegeneinander" antwortete sie ehrlich.

Ich klatschte mir die Hand gegen die Stirn. Diese Idioten.,,Ich bin gleich wieder da."

Gerade als ich das Zimmer verlassen wollte, sprach Honoka mich aber wieder an.,,Sensei Kyo... war es ein Fehler, was mit den zwei zu machen?"

Schnell verstand ich, was sie meinte.
In den letzten Tagen habe ich natürlich ab und zu beobachtet, ob Honoka was mit den anderen Schülern macht.
Ich hatte Angst, dass sie es bereuen würde, überhaupt was mit den anderen zu unternehmen, nachdem die drei Ärger bekommen haben.

,,Hör mal Honoka. An sich war es gut, dass du was mit den zwei machen wolltest. Genauso freut es mich, dass du auch was mit den anderen unternimmst. Aber manchmal, da musst du entscheiden, ob es eine gute oder schlechte Entscheidung ist, eine Sache mitzumachen" erklärte ich ihr.

,,Es war eine schlechte Entscheidung, mit den zwei nach den Wölfen zu suchen?!" schlussfolgerte sie.
,,Genau" bestätigte ich.,,Immerhin hätte euch was Schlimmes passieren können. Wir können von Glück sprechen, dass es nur ein paar Verletzungen gab und auch, dass der Wolf so schnell von euch abgelassen hat."
Ihre Antwort war nur ein stilles Nicken.

Ein VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt