Kirigakure, meine alte Heimat

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Kyos Sicht:

,,Hallo Kirigakure" murmelte ich.

Als Kakashi seine Hand sanft auf meine Schulter legte, schaute ich ihn verwundert an. Doch Kakashi lächelte nur.
Da verstand ich und lächelte zurück.,,Keine Sorge Kakashi. Mir geht es gut."

,,Du hast gerade das Dorf begrüßt."
,,Na und? Sowas ist doch wohl normal. Wenn wir wieder zurückgehen, kann ich auch gerne Konoha begrüßen"antwortete ich.

Kakashi schüttelte belustigt den Kopf.
,,Außerdem ist sowas viel normaler als eine Pflanze in der Wohnung zu haben, die einen Namen besitzt" redete ich weiter.

,,Hey werde jetzt aber nicht frech. Auch Pflanzen haben das Recht auf Namen" verteidigte Kakashi seine Pflanze Mr. Ukki.

,,Bescheuerter Kopierninja, passt doch viel besser als blöder Kopierninja und jetzt komm. Ich habe hunger" murmelte ich.
,,Schon wieder essen?" seufzte Kakashi, während ich ihn in eine Straße voller Stände und Läden zog.

,,Komm schon Kopierninja. Die haben hier auch gegrillte Makrele und das kann dir die Kyo von vor acht Jahren sehr empfehlen."
Hoffentlich schmeckt das hier noch so gut wie damals.

,,Vergiss es Kyo. Du kannst mich nicht mit meinem Lieblingsessen locken. Wir gehen jetzt ein Gasthaus suchen. Oder eher gesagt, zeigst du mir wo eins ist" zerrte er mich hinter sich her.

,,Ist ja gut. Aber lass mich wenigstens los" flehte ich.
Überraschenderweise lies Kakashi mich sogar los. Irgendwie habe ich damit eher weniger gerechnet.

,,Hier geht es lang" murmelte ich und führte uns durch die Menschenmenge.

Im Gasthaus bekamen wir dann ein Zimmer mit einem Doppelbett.

,,Das Doppelbett ist ja so groß wie mein normales Bett. Du wirst mich bestimmt einquetschen" sagte ich, als wir das Zimmer betraten.

,,Das habe ich doch noch nie gemacht" verteidigte Kakashi sich.
,,Du wirst es aber noch tun. Da bin ich mir ganz sicher."

Ich legte meinen Rucksack auf ein Stuhl ab und meinen neuen Geldbeutel auf den Tisch.
Danach schmiss ich mich auf das Bett.,,Aua. Das ist gar nicht so weich wie ich dachte" murmelte ich.

,,Kyo, was ist das?" fragte Kakashi, mit dem Geldbeutel in der Hand.
,,Sowas nennt man Geldbeutel, dass müsstest du eigentlich wissen" antwortete ich gelassen.

,,Das ist aber nicht deiner."
Ein grinsend schlich sich auf meine Lippen.,,Nun schon."

,,Ach Kyo. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass die Leute, denen du das Geld klaust, es selber brauchen, um sich selbst und deren Familien zu ernähren."

Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch.
,,Willst du damit sagen, dass ich ein egoistisches Miststück bin? Da gebe ich dir sogar recht" antwortete ich seelenruhig.

Kakashi schaute mich für einige Sekunden wortlos an.,,Das war damit eigentlich nicht gemeint."
,,Glaube ich dir nicht" murmelte ich.

Wieder wurde ich einige Sekunden von dem Kopierninja wortlos angestarrt, bevor er zum Fenster ging.

,,Was hast du denn jetzt vor?"
Seufzend versteckte ich mein Kopf in dem Kopfkissen.,,Habe ich noch nicht entschieden."

,,Wieso bist du so kompliziert?" seufzte Kakashi.
,,Was ist an mir denn jetzt kompliziert?"fragte ich nach.

,,Das zu erklären würde zu lange dauern."
Ich antwortete nur mit einem Brummen.

Dann stand ich aber auf.,,So ich werde mir jetzt Kiri anschauen. Kommst du mit oder bleibst du hier?"

,,Ich glaube ich komme mit. Sonst brennst du das Dorf noch aus Versehen ab."

Was? Für wie dämlich hält er mich eigentlich?
Als Antwort funkelte ich ihn nur böse an und verließ das Zimmer.

Als ich bemerke, dass Kakashi mir nicht folgte, drehte ich mich verwundert um.
Kommt er doch nicht mit?

Schulterzuckend machte ich mich auf den Weg zu den Einkaufstrassen, um mich umzuschauen.

Es sah hier wirklich genauso aus wie damals. Was mich etwas überrascht.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Kirigakure nicht wieder erkennen würde. Doch dieses Gefühl war wohl falsch gewesen.

So ging ich durch die verschiedenen Straßen.
In Kiri habe ich mich ab einem bestimmten Punkt zwar nicht mehr wohlgefühlt, trotzdem bleibt dieses Dorf für mich Heimat

Ich verbinde mit so vielen Sachen hier Erinnerungen.
Zwar sehr viele schlechte, doch es sind auch gute dabei.

Wie ich meinen Eltern beim Einkaufen geholfen habe.
Wie ich mit meiner Freundin Taki die verschiedensten Süßigkeiten probiert habe und danach schlimme Bauchschmerzen bekommen habe.
Und wie ich mit Kano Alkohol gestohlen habe, weil wir noch zu jung waren.

Wenn ich dran denke, wie früh ich mit Alkohol angefangen habe, ist es wirklich ein Wunder, dass ich noch nicht Alkoholiker geworden bin.

,,Ist alles in Ordnung?" fragte mich auf einmal eine ältere Frau.
Perplex schaute ich sie an. Was sollte denn sein?
,,Es ist alles in Ordnung."
,,Sind Sie sicher? Immerhin weinen Sie" sagte die Frau.

Verwundert fasse in mein Gesicht. Wie kann es sein, dass ich das nicht bemerkt habe?
,,Danke, aber mir geht es wirklich gut" murmelte ich und ging.

Jetzt wollte ich aufeinmal nur noch weg, weg aus der Menschenmenge.
Was ist denn plötzlich los?

Zum Glück kannte ich hier genug Orte, wo man hin konnte, wenn man alleine sein will.
Ich entschied mich, zu dem See zu gehen, wo ich früher schon ziemlich oft war.

Auch mit diesem Ort verband ich unfassbar viele Erinnerungen.
Doch die Erste, die mir einfiel, war die, in der mich meine beste Freundin getröstet hatte, als ich erfahren habe, dass meine Eltern gestorben sind.

Seufzend setze ich mich ans Ufer, zog meine Stiefel aus und ließ meine Füße im Wasser baumeln.

,,Ich wusste, dass ich dich hier finde" sagte Kakashi, der sich neben mich setzte.

,,Woher das denn?" fragte ich und lehnte mich an ihn.
Wo er jetzt aufeinmal her kommt, frage ich erst garnicht.

Sofort legte Kakashi sein Arm um mich.,,Das bleibt ein kleines Kopierninja Geheimnis."

,,Ich erfahre doch wohl das Geheimnis."
Kakashi schüttelte aber den Kopf.
,,Du bist gemein" murmelte ich.

Er schmunzelte.
,,Ja bin ich und jetzt komm. Du wolltest doch vorhin gegrillte Makrelen essen."

,,Schon gemein, dass du mich zu deinem Lieblingsessen einlädst und nicht zu meinem."

,,Wenn ich dich schon einlade, dann darf ich doch wohl auch entscheiden, was wir essen" antwortete Kakashi.

,,Blöder Kopierninja" murmelte ich, stand dann aber auf und folgte ihn zu den Ständen.
Es ist schön, dass er dabei ist und ich nicht alleine bin.

Ein VersprechenWhere stories live. Discover now