Keine Informationen sind gute Informationen

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Kyos Sicht:

Angestrengt verengte ich meine Augen, in der Hoffnung irgendwas zu sehen.
So oft hört man, dass man in Wolken die  verschiedensten Sachen erkennen kann.

Doch ich sah nichts. Gar nichts.
Ob mir einfach die Fantasie dafür fehlt?

Vergebens setzte ich mich aufrecht hin.
,,Du ... habe ich mein Leben ruiniert?"

Einfach nur dafür, dass ich mir diese Frage überhaupt gestellt habe, bekam ich einen kleinen Klaps gegen den Hinterkopf.

,,Aua" hielt ich mir meine Hand an die Stelle.,,Man schlägt niemanden! Vor allem nicht, wenn ein Kind dabei ist!"

Als ich Kurenai heute Morgen gesehen habe, war ich ganz erschrocken, wie groß ihr Bauch schon war.
Dass sie schwanger war, war mehr als deutlich zu erkennen.

Ich hatte das Gefühl, dass sich in der letzten Zeit so viel verändert hat. Und ich war nicht da gewesen.
Ich war nicht für sie da gewesen.

,,Kyo wir werden nicht Trübsal blasen. Dein Leben ist noch längst nicht vorbei" tadelte sie mit mir.
,,Aber..." wollte ich mich rechtfertigen, wusste aber nicht wie. Ich jammerte mich schon den ganzen Tag bei ihr aus.

,,Kein Aber! Kyo schau mich an."
Wieder willig hörte ich auf sie. Doch als ich ihren ernsten Gesichtsausdruck sah, hinterfragte ich wieder alles.
,,Du bist schon öfter durch gute und schlechte Zeiten gegangen! Das gehört nun mal zum Leben. Diese Phase deines Lebens wirst du auch überstehen."

Wieder seufzte ich.,,Kann ich diese Phase nicht einfach überspringen? Wenigstens ein einziges Mal im Leben möchte ich, dass das Leben einfach ist."
,,So funktioniert das aber nicht."

,,Ich will aber" bockte ich herum.,,Das ist zu viel. Ich komme in Konoha an und die Hölle ist los. Dann das Schrecken, das mit Tsunade passiert ist. Die Kinder von der Akademie, nach denen ich noch nicht einmal geschaut habe. Iruka der mich nicht in Ruhe lässt und noch schlimmer... die Geschichte mit Kakashi. Und dann ist da auch noch das Kind. Dagegen sind die Tode aus meiner Vergangenheit ja ein Kinderspiel gewesen" plapperte ich, ohne Gedanken darüber zu machen, was ich da eigentlich sagte.

,,Was?" Mit einem fassungslosen Blick schaute sie mich an.

Kurz schaute ich sie verdattert an. War das etwa zu viel gewesen?
Ihr ist doch wohl bewusst, wie ich das gemeint habe, oder? Natürlich haben die Tode meiner Familie und Freunde mich schwer getroffen.

,,Ach komm schon Kurenai, du weißt doch, dass ich das nicht Ernst meine. Im Nachhinein wirkt eine Krise, mit der man schon abgeschlossen hat, doch immer viel leichter, als eine Krise in der man sich aktuell befindet."

Doch die Frau schüttelte den Kopf.,,Das meinte ich nicht ... Welches Kind?"

,,Was?"
Hat sie recht? Habe ich eben was von einem Kind gesagt?
Verdammt. Das passiert, wenn ich nicht nachdenke. Böse Kyo!

,,Ach das meinst du. Falls du es noch nicht bemerkt hast, du bist schwanger" nutze ich nun ihre Schwangerschaft als Ausrede.

Für einige Sekunden wirkte es so, als würde Kurenai mir das abkaufen. Doch eben nur für einige Sekunden.

,,Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dir das nicht glauben kann, Kyo. Mein Kind, sollte eigentlich nicht viel Stress für dich bedeuten. Außerdem, bin ich mir sicher, dass ich dich inzwischen so gut kenne, dass ich erkenne, wenn du dir spontan eine Lüge ausdenkst."
,,Tja, dann kennst du mich wohl nicht gut genug" zuckte ich mit der Schulter.

,,Kyo. Ich bin schwanger und als schwangere hat man außergewöhnliche Fähigkeiten. Also sag die Wahrheit!"

Wieder Mal zuckte ich nur mit der Schulter.,,Was willst du denn hören? Das ein Lebewesen oder eine Leiche in mir drin ist oder lieber dass ich jetzt etwas Alkohol gebrauchen könnte?" war ich selbst überrascht darüber, wie trocken ich das gesagt habe.

Wortlos schaute sie mich an, was mich etwas verunsicherte.
Doch damit das nachdenken und die Unsicherheit nicht noch schlimmer werden konnte, fing ich auch schon wieder an zu reden.

,,Ja ich weiß, dass du zurzeit keinen Alkohol trinkst. Aber du hättest doch nichts dagegen, wenn ich es tun würde, oder?"

Wieder bekam ich keine Antwort. Weiter starrte sie mich fassungslos an.

,,Bist du gestorben? War es ein Herzinfarkt? Oder hat das Baby in dir dich getötet" wurde der Unsinn, den ich faselte nicht besser.

,,Was? Nein!" schien Kurenai langsam aus ihrer Schockstarre zu erwachen.,,Kyo willst du mir gerade sagen, dass du schwanger bist?"
,,Ob ich das wollte? Eigentlich nicht" wollte ich ihrer Frage nicht direkt zustimmen.

,,Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um auszuweichen. Ich kann mir denken, dass du keine Lust auf diese Art von Unterhaltung hast, aber ... Du hast mir vorhin schon alles andere erzählt, wieso hast du das ausgelassen?"
Irgendwie wirkte Kurenai leicht verletzt, was in mir doch Schuldgefühle auslöste.

,,Ich weiß nicht. Ich möchte dieses Thema einfach vergessen. Quasi so, wenn ich es nicht anspreche, ist es nie passiert" erklärte ich.

,,Es ist also wirklich Ernst" war ihr Geflüster eher an sich selbst gerichtet.
,,Wie kommst du nur darauf?" Natürlich war es mir Ernst.
,,Wie ruhig du redest und das, obwohl dieses Thema für dich wohl nichts Gutes bedeutet..." hatte sie wohl nicht verstanden, dass die Frage ironisch gemeint war.

Gleich darauf fragte sie schon weiter.,,Und wie kommst du darauf, dass das Kind eventuell nicht mehr lebt?"

,,Bei dem Angriff vor einigen Tagen... Ich wurde tödlich verletzt und dank deiner Erklärung von vorhin, weiß ich ja, dass ich für eine kurze Zeit tot gewesen war. Also war es das Ding in mir auch. Wer weiß, ob auch ungeborene Kinder wiederbelebt werden. Zudem kommt der ganze Stress und... In den letzten Wochen habe ich ... nun vor allem in Krisensituationen übertreibe ich öfter mit dem Alkohol" fiel mir die Erklärung am Ende gar nicht mehr so leichter.

,,Kyo..." griff Kurenai nach meiner Hand.,,Es ist eine Überwindung, dass verstehe ich. Doch wir müssen erfahren, was mit dem Kind ist. Dabei geht es auch um deine Gesundheit. Es kann drastische Folgen mit sich bringen, wenn du dich nicht untersuchen lässt. Ich komme auch gerne mit und unterstützte dich."

Schnell schaute ich weg. Dieses Thema ging mir doch näher als ich dachte, als ich wollte.

,,Ich scheiß auf meine Gesundheit" versuchte ich dem allen noch zu entfliehen.
Wieder war ein Seufzen zu hören.,,Wie ein pubertierendes Kind."

Plötzlich griff sie nach meiner Hand.
,,Nein" wollte ich mich wehren.

Leider war Kurenai ziemlich stark und konnte mich problemlos mit sich zerren.
So sehr wehrte ich mich aber auch nicht. Ich wollte ihr nicht weh tun.
Außerdem wusste ich tief in mir drin, dass es wichtig war, zu erfahren was los ist.

Ein VersprechenWhere stories live. Discover now