take sixteen. [+INFO!!]

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[Top: Flurina - bitte bleibt bis zum Schluss dran, da ich eine wichtige Frage an euch habe!!!]


Es war mitten in der Nacht als ich aus einem Flashback-Traum erwachte und leises schnarchen neben mir wahrnahm. Zu Beginn hielt ich es noch für einen luziden Traum, wie ich sie oft nach meinem Unfall hatte und mir eingebildet hatte, dass Edgar neben mir lag obwohl er schon längst aus meinem Leben radiert worden war.

Doch da lag wirklich jemand an meine Schulter gekuschelt und schnarchte leise vor sich hin. Ohne Attila zu wecken schob ich ihn von mir runter und rutschte vorsichtig aus dem Bett. Ich taumelte im Dunkeln aus dem Zimmer hinaus in Richtung Wohnzimmer und Küche. Ein Blick auf die Ohr am Backofen - es war kurz nach vier in der Früh. Für Alkohol war es jetzt noch viel zu früh. Und ich musste heute Arbeiten. Dort betrunken aufzutauchen war nicht wirklich mein Plan. Seufzend schlich ich also hinüber zur Kaffeemaschine und setzte Wasser auf.

So sehr wie ich mit diesem Gedanken jetzt wie ein verdammtes Arschloch klinge, aber ich hätte Attilas Wunsch nicht respektieren sollen. Ich hätte einfach eine ruhige Nacht geniessen können. Stattdessen hatten mich jetzt meine alten Geister wieder heimgesucht und hielten mich um diese Uhrzeit wach. Ich blickte mein Handy an, welches auf der Küchenablage lag und am Ladekabel hing. Kurz huschte mir der Gedanke durch den Kopf, ob ich Rick anrufen und ihn vollheulen wollte - doch dann fiel mir wieder die aktuelle Uhrzeit ein: Normale Menschen befanden sich gerade im Tiefschlaf.

Ich sass nun mit einer dampfenden Tasse Kaffee auf dem Sofa und wollte alles zusammenschreien. Von mir aus auch den gesamten Inhalt meines Wohnzimmers kurz und klein schlagen.

Wer hätte das gedacht. Attila hatte mich durch seine Unfähigkeit allein zu schlafen getriggert. Ich vermisste Edgar. Es fehlte mir, wie er seinen Kopf nachts in meine Armbeuge kuschelte und seine bunten Arme um mich schlang. Das leise Schnarchen, sowie das Gefühl, wie er sich fest an mich drückte. Das Schlimme an der Scheisssache war nicht mal, dass ich Edgar Adams mehr als alles andere vermisste. Das Schlimme an allem war, dass Attila in der Nacht genau diese Dinge getan hatte, welche Edgar gewöhnlicher Weise immer getan hat.

Leise schrie ich genervt auf uns stellte meinen Kaffee auf den Wohnzimmertisch. Ich rutschte rüber zur äussersten Sofaecke, von der aus ich meinen Plattenspieler bedienen konnte. Ich hatte bereits die H2O Platte aus ihrer Verpackung gezogen, hörte ich, wie die Tür meines Schlafzimmers etwas klangvoll aufging.

Nael?", flüsterte Attila, „Ich muss auf die Toilette, Wo ist die nochmal?"

„Zweite Tür rechts", antwortete ich trocken und schob die Platte zurück in ihre Verpackung und ins Regal. Ein paar Schritte waren zu hören, welche abrupt stehen blieben. „Nael? Bist Du etwa schon wach?"

„Jap. Ich kann nicht schlafen", log ich und rutschte auf dem Sofa zurück, sodass ich nach meiner Tasse greifen konnte. Erneute Schritte waren zu hören. Abwesend nippte ich an meinem Kaffee und zuckte zusammen, als sich Attila neben mich aufs Sofa setzte. „Ich dachte du musst auf die Toilette", fauchte ich und stellte die Tasse auf den Sofatisch ab. Fluchend netzte ich mir den Daumen und rieb damit über den frisch verschütteten Kaffee auf meinem Pulli.

„Ja - aber das kann warten. Du hingegen kannst nicht schlafen. Und das ist ein weitaus wichtigeres Problem, welches man lösen sollte", erklärte Attila und rieb sich die Augen. Ich schielte zur Seite und musterte den blonden Jungen kritisch. Vermutlich würde ich ihn in meiner Gefühlslage gleich anfauchen und für alles Schlechte in der Welt verantwortlich machen. Stattdessen stand ich stillschweigend auf und humpelte hinüber zur Garderobe und schlüpfte in meinen Mantel und die Schuhe.

well built shipsWhere stories live. Discover now