take twenty three.

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[DRAN BLEIBEN! Am Ende gibt's irgendsowas wie eine Information!]

Weihnachtsmorgen – wenn ich ehrlich sein durfte war es mehr oder weniger bereits elf Uhr; die beiden Geschwister sassen auf dem Wohnzimmerboden vor dem Tannenbaum und packten die Geschenke aus, die ich ihnen besorgt hatte.

Etwas melancholisch sass ich auf dem Sofa und hatte eines der Kissen fest an mich gedrückt. Es war das erste Weihnachten ohne Edgar. Ich konnte es nicht abstreiten, dass ich ihn im Moment mehr als alles andere vermisste. Zwar musste ich die Festtage nicht alleine verbringen, da Attila und Flurina bei mir waren. Aber mit ihnen konnte ich nicht unsere Traditionen fortführen.

Ich konnte nicht wie all die Jahre davor, Jon und Rick am Vierundzwanzigsten einladen und mit ihnen Fondue Chinoise essen. Ich konnte die beiden auch nicht einpacken und mit zu Edgars Eltern nehmen. Abwechselnd auch mal bei seinem Bruder Jacob und seiner Frau. Ich würde dieses Jahr nicht den kleinen Sam sehen und miterleben, wie er das erste Mal in seinen jungen Jahren den Weihnachtsbaum dekoriert hatte. Edgars Neffe Sam war das Beste, was uns passiert war. Der kleine Racker machte mich glücklich. Er verstärkte das Gefühl in uns eines Tages eigene Kinder zu haben.

Erst das Klingeln an der Tür, schreckte mich aus meinen Erinnerungen. „Ich geh schon", stammelte ich und erhob mich vom Sofa.

„Hey." Allys stand lässig an die Wand gelehnt vor meiner Tür. „Frohe Weihnachten", lächelte sie und zwinkerte mir zu. „Eventuell fühl ich mich grad ein bisschen schlecht, Dich nicht eingeladen zu haben", murmelte ich, „Aber komm doch rein."

Die dunkelhaarige lächelte schief. „Eigentlich könnten sich die beiden da drin schlecht fühlen und nicht du", zwinkerte Allys erneut und drückte sich an mir vorbei in die Wohnung. Ich schloss die Wohnungstür hinter mir zu, während Allys ihre Stiefel in die Ecke zu denen von Attila und Flurina warf. „Frohe Weihnachten, ihr Bitches!", lachte sie und zog eine Flasche teuren Wodka aus der Jackentasche. „Wenn ihr schon nicht an mich denkt, dann denk ich wenigstens an euch – Hey, gesell Dich zu uns. Aber bring vorher noch ein paar Gläser mit!"

Allys, welche mittlerweile auf meinem einstigen Platz auf dem Sofa sass, winkte mich mit der Wodkaflasche in der Hand freudig rüber. Vorsichtig bewegten sich meine Mundwinkel nach oben, während ich in die Küche huschte und mit vier Whiskeygläsern in der Hand zurück ins Wohnzimmer kam.

Dieses Weihnachten war anders: Es gab kein Fondue Chinoise zum Abendessen. Eigentlich wollte ich Familienpizza für uns in den Ofen schieben und mich dann zurücklehnen, während im Fernsehen wie jedes Jahr derselbe Mist lief. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne Flu gemacht; Diese hatte beim Einräumen der Einkäufe nämlich unseren Racletteofen gefunden und wollte diesen unbedingt einsetzen. Dieser stand nun auf unserem Wohnzimmertisch in vollem Einsatz, während der Alkoholpegel in unserem Blut durch Allys Wodka anstieg.

Flu realisierte nach der ersten Runde, dass ihr Raclette nicht schmeckte, weswegen sie schnell nur noch Brot, Essiggurken und Bacon in sich hineinschob. Attila kopierte die Art und Weise, wie ich den Käse mit Bacon, Knoblauch und Mais verfeinerte. Irgendwie schien ihm diese Kombination zu schmecken – und damit war er der Erste. Allys hingegen fand den Käse blöd und futterte eine Packung Chips, welche sie ebenfalls mitgebracht hatte, ganz alleine und lachte uns aus, wie wir mehrere Minuten jeweils warten mussten, bis der Käse geschmolzen war.

Dieses Weihnachten war definitiv besser als das, was ich mir ausgemalt hatte. Ich musste es nicht alleine vor dem Fernseher verbringen und mir die Augen ausheulen. Allys, Attila und Flurina waren die beste Ablenkung die man haben konnte.

Wir alle waren bereits deutlich beschwipst als es gegen ein Uhr nachmittags erneut an der Tür klingelte. Ich taumelte mehr als im Normalzustand zur Tür und öffnete diese. Claire stand mit einem Kuchen in den Händen vor der Tür. „Frohe Weihnachten Lieblingscousin!", trällerte sie. Ich hielt mich davon ab laut aufzustöhnen und die Augen zu verdrehen. „Hi Claire", brummte ich.

„Wenn Du schon nicht zu uns kommst, dachte ich mir, dass ich Dir einen Kuchen vorbeibringe. Wir könnten einen Kaffee trinken, damit du Dich nicht so allein fühlst", schoss die Rothaarige los. Ich nickte stumm. „Ist Bob Andrew auch hier?", fragte ich und blickte hinter Claire in den Hausflur. Böse funkelten mich ihre grüngrauen Augen an, worauf ich schief grinste. „Sorry, Justus Jonas meinte ich."

„Nathanael Balthazar – würdest Du bitte meinen Verlobten nicht mit den Drei Fragezeichen gleichsetzen?", zischte sie. Ein lautes Geklimpert der Gläser aus dem Wohnzimmer war zu hören. „Oh, Du hast Besuch? Entschuldigung, da wollte ich nicht stören", murmelte Claire. Stillschweigend übergab sie mir den Kuchen. Peinlich berührt blickte sie zu Boden. „Ich hatte Angst, dass Du mich letztens in der Praxis angelogen hast und doch nicht mit jemandem Weihnachten verbringst und Dich sinnlos betrinkst...", murmelte Claire mit geneigtem Blick.

Ich schluckte leer und wusste nicht so recht ob ich fies zu ihr sein wollte oder lieber freundlich. Ich entschied mich für letzteres. „Hey, Claire", murmelte ich. Den Kuchen balancierte ich auf einer Hand, damit ich ihr die Schulter tätscheln konnte. „Schon okay. Ich würde mir auch Sorgen um Dich machen, wenn Du in meinen Schuhen stecken würdest."

Claire lächelte schwach und nickte. „Ich komm an Silvester nochmal vorbei", sagte meine Cousine und ich nickte, „Vielleicht bring ich dann auch mal meinen Verlobten mit, damit Du ihn kennenlernst."

Peter Shaw, richtig?", grinste ich und erntete den Stinkefinger der Rothaarigen. „Fick Dich, Nathanael." „Ich hab Dich auch lieb, Claire", flüsterte ich und verschwand zurück in meiner Wohnung.

„Wer war das?", fragte Attila. Der leichte Ton von Eifersucht in seiner Stimme war kaum zu überhören. Ich schmunzelte leise und stellte den Kuchen auf den Küchentisch ab. „War meine Cousine, Attila."

„Aha", hörte ich ihn vom Wohnzimmer aus sagen. „Will jemand einen Stück vom Kuchen?"

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Es sind nicht Mal 1000 Worte und es ist definitiv keine Meisterleistung.

Mit diesen Worten melde ich mich erneut zu Wort, Hi Guys! Ein anderes „Tut Mir leid" dafür, dass dieses Miniatur-Kapitel nicht bereits donnerstags online kam. Lag daran, dass ich mich als Notfall in der Augenklinik befand. Den Rest könnt ihr euch vermutlich zusammenreimen ...

Vermutlich wird dieses Nachwort länger als das gesamte Kapitel, aber irgendwie muss ich paar Sachen loswerden.

Die Reads der letzten paar Wochen haben etwas abgenommen und irgendwie beschäftigt mich das. (Verständlich, meine Kapitel waren ziemlich langweilig in den letzten paar Wochen) – allerdings würde ich mich mega drüber freuen, wenn ihr mir vielleicht das ein oder andere Feedback geben könntet, was in den letzten Kapiteln das „Problem" war.

Plus ich möchte noch etwas anderes ansprechen: Es kann sein, dass eventuell einen Moment nichts mehr kommen könnte für WBS. Ich arbeite momentan an einem anderen Werk, für das ich momentan top motiviert bin und welches ich euch in den nächsten Wochen gerne präsentieren würde. Dieses klitzekleine, nicht täglich versuchen ans WBS weiterzuarbeiten, wird vermutlich auch meiner Blockade gut tun, mit der ich in den letzten Wochen mal immer wieder zu kämpfen hatte.

Weil das Kapitel derart frustrierend ist, verzichte ich diese Woche auf die Widmung ...

Und damit verabschiede ich mich dann – schöne Woche euch allen noch!

Take Care <3

well built shipsWhere stories live. Discover now