take twenty eight.

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Attila hatte sich in den letzten paar Tagen rargemacht. Er kam seitdem ich ihn und seinen Kuss an Neujahr so abgewiesen hatte kaum mehr zu mir in die Wohnung. Damit verschwanden auch Luke und Allys. Für Flu begann die Schule wieder, sodass ich auch sie nicht mehr zu Gesicht bekam. Meine Wohnung war wieder leer. So wie all die Monate und Wochen davor. Es wirkte ein wenig so, als hätten sie nie existiert und ich wäre nie aus meinem Loch des Selbstmittleides rausgekrochen.

Ich stand wieder später als sonst auf. Als Attila noch hier war, hatte er mich gegen halb acht aus dem Bett gejagt, weil er nicht alleine mit Luke vor die Haustür gehen wollte. Zugegeben: Die Spaziergänge mit dem Blonden und seinem Hund fehlten mir.

So stand ich nun also gegen zehn in Sporthosen und Pulli in meiner Küche und kochte mir Kaffee als es an der Tür klingelte. Ich zuckte beim Geräusch der Klingel zusammen. Vorsichtig stellte ich die Tasse Kaffee auf dem Küchentresen ab und ging zur Tür. Ich ging davon aus, dass es Attila war – obwohl er ja noch immer meinen Zweitschlüssel besass.

Doch da war kein Attila vor meiner Tür. Auch keine Allys oder Flu. Stattdessen standen drei mir bestens bekannte Gesichter davor. „Frohes Neues", lächelte Rick. Schwach bewegten sich meine Mundwinkel nach oben. „Euch auch."

Wir schwiegen uns an. Keiner getraute sich etwas zu sagen. Rick und Jon standen direkt vor meiner Tür, während Artus etwas genervt gegen die Wand zwischen meiner und der Nachbarwohnung nervte. Er blickte kaum zu mir rüber. Stattdessen starrte er an die Decke, die Hände in die Hosentaschen gesteckt. Leer schluckend nahm ich all meinen Mut zusammen. „Was gibt's?", fragte ich.

„Können wir das lieber drinnen besprechen?", fragte Jon, was mich die Stirn runzeln liess. „Muss ich Angst haben?", fragte ich, während ich die Drei in meine Wohnung liess. Jon und Rick schlüpften wie sie es sich gewohnt waren aus ihren Schuhen und stellten diese brav neben meine. Artus hingegen zögerte und musterte seine beiden ehemaligen Bandkollegen bei ihrem Tun skeptisch. Nichtsdestotrotz zog er trotzdem auch seine Schuhe aus und stellte sie daneben.

„Kann ich euch was anbieten? Es ist noch etwas Kaffee in der Kanne falls ihr wollt", bot ich den Dreien an. Artus schüttelte den Kopf, während die anderen beiden freudig nickten. „Sehr gerne."

Mit den Tassen und der Kanne im Gepäck setzte ich mich zu meinen Freunden an den Tisch. Nervös schielte ich zwischen Jon und Rick sowie meinem Kaffee hin und her. Mit Artus hatte ich nach all den Jahren immer noch kein wirkliches Verhältnis ausgebaut, weswegen er mehrheitlich stillschweigend neben meinen beiden einstigen besten Freunden sass.

„Wir haben eine Anfrage vom Label bekommen", brach Rick die Stille und nippte an seinem Kaffee, „Und bevor wir da irgendwas entscheiden, möchten wir das mit Dir besprechen."

Angespannt schluckte ich leer. Ich hatte eine dumpfe Vorahnung um was es sich handeln könnte. „Ihr wollt doch nicht etwa...", stammelte ich. Doch Jon schüttle den Kopf. „Es geht nicht um die Demos. Allerdings geht es trotz allem um Ed." Ich runzelte die Stirn skeptisch. „Um Eds Todestag um genau zu sein", brachte Rick flüsternd raus. Es war ihm sichtlich unangenehm darüber zu sprechen, dass sah man ihm zweifelsohne an. Rick schluckte leer. Vorsichtig setzte er die Tasse ab und fuhr sich durch die Haare. „Ich hab mir das leichter vorgestellt, goddammit", brummte der Bärtige Kerl. Rick vergrub den Kopf in den Händen und seufzte lautstark.

„Unser Label in Deutschland", löste nun Jon seinen Kumpel ab, „hatte die Idee eine Art Benefizkonzert in seinem Namen zu schmeissen. Ein paar Labelkollegen haben sich bereits bereiterklärt an dem Abend aufzutreten. Uns persönlich gefällt die Idee und wir würden gerne an dem Abend ebenfalls anwesend sein – aber wir wollen da nicht ohne dein Einverständnis zusagen."

well built shipsHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin